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DAS Weekend

Heute startet das Digital Art + Sound (DAS) Weekend.

transmediale, club transmediale und Create Berlin haben DAS Weekend initiiert mit über 70 unabhängigen Organisationen, Ausstellungsorten und Teilnehmern aus Kunst und Kultur. Die Veranstaltung soll der nachlassenden Förderung von Medien-, Sound- und digitaler Kunst begegnen.

Drei Tage lang präsentiert DAS Weekend Künstler, Räume und Initiativen, die an der Schnittstelle von Kunst, Medien und Klang arbeiten und experimentieren. Entsprechend abwechslungsreich ist das dichte Programm: Ob offene Lesungen im Villém Flusser Archiv, Ausstellung wie Reflective Interventions 2011 bei Art Claims Impulse oder Songs of Love and Hate im Grimmuseum oder das Projekt The Sound of No-One im Stadtbad Wedding – wer sich durch das Angebot liest, findet garantiert etwas Spannendes.

ab 10 Uhr | 28.-30. Januar 2011 | siehe Karte

 

Hinter den Vitrinen

Die Kuratoren geben Einblicke in die Konzeption der Hitler-Ausstellung.

Die Ausstellungskuratoren Hans-Ulrich Thamer und Klaus-Jürgen Sembach erklären heute in einem Vortrag das Gestaltungskonzept von Hitler und die Deutschen. Dabei führen sie das Publikum durch die Exponate. Ein spannendes Angebot nach all den Kontroversen.

18 Uhr | 26. Januar 2011 | Zeughauskino/Deutsches Historisches Museum | Unter den Linden 2 | Berlin Mitte

 

Das Sudelbuch und die Lieblingsflops

© Jürgen Bauer/Suhrkamp Verlag

Hans Magnus Enzensberger präsentiert seine neuen Bücher Album und Meine Lieblings-Flops, gefolgt von einem Ideenmagazin.

Die Akademie der Künste lädt zur Doppel-Buchpremiere: Hans-Magnus Enzensberger präsentiert ein neues schwarzes und ein neues weißes Buch. Das weiße Album enthält ein Sammelsurium aus Rätseln, Gedichten, Gebrauchsanweisungen und offenen Briefen zu Themen wie Poesie und Mathematik, Wirtschaft und Politik. Im Schwarzbuch katalogisiert Enzensberger einige Misserfolge der vergangenen 50 Jahre, d.h. die Projekte, Geschichten oder Einfälle, die er nicht weiter verfolgt hat. Und das ist nicht nur lehrreich – sondern auch amüsant. Einen kleinen Vorgeschmack gibt’s im ZEITmagazin-Interview.

20 Uhr | 25. Januar 2011 | Akademie der Künste | Plenarsaal | Pariser Platz 4 | Berlin Mitte

 

Küssen im Krieg

© Dario Marietti c/o Schöffling & Co

Der italienische Schriftsteller Mario Fortunato stellt an der Volksbühne seinen Roman Unschuldige Tage im Krieg vor.

Mario Fortunato entwickelt in seinem Roman unterschiedliche Liebesgeschichten vor der Kulisse des Zweiten Weltkriegs. Unter anderem kreuzen sich die Schicksale einer italienischen Familie und Piloten der Royal Airforce. Ob in Russland, Italien, London oder Afrika – Küsse spielen bei allen Begegnungen eine schicksalsträchtige Rolle.

Kann man machen…

20 Uhr | 24. Januar 2011 | Roter Salon der Volksbühne | Rosa-Luxemburg-Platz 1 | Berlin Mitte

 

Künstlerisches Gedächtnis

© Ralph Hälbig

Die Galerie EIGEN+ART präsentiert in Berlin dokumentararchäologische Erkenntnisse von Jörg Herold.

Der Leipziger Künstler Jörg Herold nennt sich einen Dokumentararchäologen. In seinen ethnografischen Arbeiten geht es um Fragen der Identität angesichts eines sich immer rascher wandelnden Lebensraumes. Derzeit beschäftigt Herold etwa das Verhältnis von regionaler Folklore und globalisierter Welt.

Für seine aktuelle Ausstellung Sieg reiste Herold acht Wochen durch Vietnam, Kambodscha, Thailand und Laos. Dort hat er die Situation südostasischer Volksgruppen vor dem Hintergrund der Globalisierung beobachtet. In den daraus entstandenen Arbeiten fragt er nach Möglichkeiten der Erinnerung und verweist auf den Konflikt zwischen Ästhetik und Ethik der Darstellung.

In zehn Jahren will er das Projekt wiederholen, um seine Beobachtungen zu aktualisieren – und im kulturellen Gedächtnis zu verankern. Hört sich solide an.

17 Uhr | 22. Januar 2011 | Galerie EIGEN + ART Berlin | Auguststraße 26 | Berlin Mitte

 

Krawall am Deutschen Theater

© Arno Declair

Michael Thalheimer inszeniert Die Weber.

In seinem sozialen Drama Die Weber (1892) rekonstruiert Gerhart Hauptmann den Weberaufstand von 1844 und das ist eine blutige Angelegenheit: Industrialisierung und Import haben die Löhne der Weber in den Keller getrieben. Als der Fabrikant Dreißiger und sein Angestellter die Gehälter erneut reduzieren wollen, sehen die Weber nur einen Ausweg aus ihrer Not: die Revolte. Doch das Militär schlägt den Aufstand nieder.

Voll wird es nicht nur auf der Bühne; Regisseur Michael Thalheimer lässt achtzehn Schauspieler aufeinander losgehen. Wer also richtig Lust auf Krawall hat, kann versuchen sich an der Abendkasse um Restkarten für die eigentlich ausverkaufte Premiere zu prügeln. Entspannter sind sicherlich die Vorstellungen im Laufe der nächsten Tage.

19.30 Uhr | 20., 21., 23. & 24. Januar 2011 | Deutsches Theater | Schumannstraße 13a | Berlin Mitte

 

Nächste Runde: KW69#3

© Kunst-Werke Berlin

Judith Hopf übergibt an Kerstin Cmelka.

Die Künstlerin Judith Hopf kuratiert die Fortsetzung des Ausstellungszyklus KW69 im Vorderhaus der Kunst-Werke. Sie präsentiert die Künstlerin Kerstin Cmelka in der Gruppenausstellung Kalte Gesellschaft.

Kalte Gesellschaft bezieht sich auf die Idee des Ethnologen Claude Lévi-Strauss von einer Gesellschaft, die wie ein mechanisches Uhrwerk funktioniert – im Gegensatz zur dampfmaschinen-ähnlichen „heißen Gesellschaft“. Lévi-Strauss fragt in La pensée sauvage „welche dauerhafte Absicht sie [die kalte Gesellschaft] leitet; denn das Bild, das sie sich von sich machen, ist ein wesentlicher Teil ihrer Wirklichkeit“. Man darf gespannt sein auf die Antworten von Cmelka – und die der Künstler, die Hopf ihr zur Seite stellt.

19 Uhr | 19. Januar 2011 | Kunst-Werke | Auguststraße 69 | Berlin Mitte

 

Nicht einfach nur Würstchen und Cevapcici

Am DT beschreibt der Journalist und Migrationsforscher Mark Terkessidis, wie starre Institutionen an kultureller Vielfalt scheitern.

In der Vortragsreihe Stadtlandschaften geht es heute um Kinetische Kultur und starre Institutionen. Laut Terkessidis lässt sich Kultur in unserer Einwanderungsgesellschaft nicht mehr einfach auf die jeweilige Herkunft zurückführen. Achso. Jedenfalls beschreibt der Autor die Probleme von staatlichen oder durch staatliche Gelder finanzierte Institutionen, wenn sie der neuen kulturellen Vielfalt gerecht werden und Teilhabe gewährleisten wollen.

20 Uhr | 17. Januar 2011 | Deutsches Theater | Schumannstraße 13a | Berlin Mitte

 

Gorki Premiere

© Bettina Stöß

Die Regisseurin Jorinde Dröse aktualisiert Henrik Ibsens Nora.

In Dröses Version geht es weniger um die Emanzipation einer jungen Frau, die an der Enge ihrer bürgerlichen Existenz erstickt. Stattdessen beleuchtet das Stück, was materielle Unsicherheit in Beziehungen anrichtet.

Das Puppenheim ist bei Dröse ein Neurohbau und die Familienidylle eine fragile Angelegenheit. Sie zerbricht, als der Traum vom sozialen Aufstieg zu platzen droht: Torvald Helmer sieht seine Beförderung zum Direktor der kommunalen Bankfiliale in Gefahr. Er musste erfahren, dass Nora vor einigen Jahren einen Kredit erschlichen hat (um ihn vor dem Ruin zu bewahren, fälschte sie die Unterschrift ihres Vaters). Aus Angst vor einem Skandal gerät Torvald außer sich. Und Nora, ihrerseits gekränkt von Torvalds egozentrischer Reaktion, beschließt fortan, mehr an sich selbst zu denken.

Was darauf folgt, ist noch geheim. Im Porträt der ZEIT verrät die junge Regisseurin lediglich, dass das Ende „die gängigen Beziehungs- und Rollenmuster ordentlich durcheinander wirbelt“.

19.30 Uhr | 16 Januar 2010 | Maxim Gorki Theater | Am Festungsgraben 2 | Berlin Mitte

 

Nachschlag gefällig?

Enrico David, Untitled (Detail), 2010 © Enrico David Veneklasen Werner

Veneklasen Werner zeigt Enrico David.

Lächeln und Zähne fletschen liegen nah bei einander. Die Galerie Veneklasen Werner präsentiert Enrico David, der in seinen Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen den menschlichen Körpers aufs Absurdeste deformiert. Ihm geht es dabei um die Hysterie und den Terror der menschlichen Existenz.

18 Uhr | 15. Januar 2011 | Veneklasen Werner | Rudi-Dutschke-Straße 26 | Berlin Mitte