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Die Ökonomie der Jäger und Sammler

Ein Perlpilz © Federico Gambarini/dpa
Ein Perlpilz © Federico Gambarini/dpa

Geboren bin ich in Ostfriesland – und da macht man vieles (ja ja, Teebeutel-Weitwurf), aber eines nur selten: Pilze sammeln. Hier in Berlin und Brandenburg ist das anders. Das zeigen schon die Websites Pilz Ticker Brandenburg und Pilzforum.eu, auf der Pilzefans die besten Locations handeln. Mein Wald, in dem ich am Wochenende mit der Familie unterwegs war, gehört definitiv nicht dazu. Die Bilanz: kein einziger Pilz, dafür Zecken.

Eine Studie hat sich nun so umfassend wie nie zuvor der Pilz- und Beerenleidenschaft in Europa angenommen. Das niederländische Team hat erstmals zahlreiche Statistiken und Studien ausgewertet, wer in Europa eigentlich wildes Obst, Gemüse und Tiere sammelt. Das Ergebnis: Ich pirsche nicht allein. 14 Prozent der Europäer sind regelmäßig im Wald unterwegs und sammeln selbst. Mindestens 100 Millionen Europäer essen zudem regelmäßig wild food, wie die Autoren das essbare Waldangebot nennen. Weiter„Die Ökonomie der Jäger und Sammler“

 

Das Ende der Powersauger

Ja, ich gestehe: Mein Staubsauger in der Abstellkammer hat eine Leistung von 2.000 Watt, wenn ich mich gerade richtig erinnere. Gekauft vor einigen Jahren, natürlich mit HEPA-Filter, dem High Efficiency Particulate Airfilter. Das waren noch Zeiten.

Seit heute ist die Ära dieser Power-Sauger vorbei. Die Öko-Designrichtlinie, die vor einigen Jahren die Glübirnen aus europäischen Haushalten verbannte, nimmt sich nun die Staubsauger vor. Ab heute dürfen Staubsauger, die neu auf den Markt kommen, maximal 1.600 Watt aufweisen. In drei Jahren werden nur noch 900 Watt erlaubt sein. Mein Staubsauger hätte da keine Chance mehr, er dürfte heute nicht mehr in die Läden kommen. Nur Restbestände dürfen noch verkauft werden.

Die Empörung ist groß, mal wieder. Nach Glühbirnen jetzt die Staubsauger, typisch EU. Die Richtlinie bestätigt einmal mehr sämtlich Vorurteile gegenüber Brüssel. SPIEGEL ONLINE ärgert sich gar über das vermeintliche Menschenbild der EU-Kommission: „Das Staubsaugerverbot zeigt, welch trübes Menschenbild in Brüssel mittlerweile vorherrscht. Selbst unfähig, eine verständliche Öko-Kennzeichnung durchzusetzen, setzt die Bürokratie aufs Verbot.“

Ich würde lieber sagen: gemach, gemach. Mal ehrlich: Würden Sie es am Saugergebnis erkennen, ob Ihr Sauger nun 1.600 Watt oder 2.000 Watt besitzt? Ich sicher nicht. Und wenn es tatsächlich stimmt, dass sich ab 2020 mit den leistungsärmeren Staubsaugern gleich 19 Terawattstunden jährlich einsparen lassen, dann ist das beachtlich.  Zum Vergleich: Das AKW Isar-2 (1400 Megawatt) in München produzierte im vergangenen Jahr etwa 11,4 Terawattstunden Strom. Setzen wir Europäer also auf sparsamere Staubsauger, lässt sich theoretisch mindestens ein Atomkraftwerksblock abschalten. Energieeffizienz ist seit Jahren ein großes Thema, ohne dass es verbindliche Fortschritte gibt. Nun gibt es endlich eine Entwicklung – die übrigens vor Jahren unter EU-Ratspräsidentin Angela Merkel und ihrem damaligen Bundesumweltminister Sigmar Gabriel angestoßen wurde.

Die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz verweist übrigens auf die große internationale Politik, um die Öko-Richtlinie zu verteidigen: „Wir machen allein durch effizientere Staubsauger fünf große Gaskraftwerke in der EU überflüssig. Damit werden wir weniger verwundbar, wenn Russland wirklich den Gashahn abdreht.“

Wer sich übrigens den jüngsten Staubsaugertest der Stiftung Warentest anschaut, der erfährt, dass der aktuelle Testsieger kein Powersauger ist, sondern ein Siemens-Gerät mit 870 Watt. Es erfüllt locker die Vorgaben der neuen Richtlinie. Mehr Watt = weniger Staub, diese Gleichung gilt nicht mehr.

 

Zur Auszeit in die Seelenkiste

Die Seelenkiste © allergutendinge
Die Seelenkiste © allergutendinge

Was für ein hübsches Häuschen, oder? Es nennt sich Seelenkiste und ist die Idee der drei Architekten Matthias Prüger, Manuel Rauwolf und Ulrike Wetzel von Team allergutendinge. Ein kleine Kiste, eine Forschungswerkstatt, die für die einfachen Dinge Platz bietet: Schlafen, Sitzen, Nachdenken. Ein Beitrag aus Deutschland zum internationalen tiny house movement, das vor allem in den USA beliebt ist. Die Idee dahinter lautet Reduktion: Das spart Kosten und vor allem Ressourcen.

Die Seelenkiste © allergutendinge
Die Seelenkiste © allergutendinge

„Viele Menschen wollen raus aus der Stadt, sich unabhängiger machen und auf Reisen gehen“, sagt die 28-jährige Architektin Ulrike Wetzel. Die Seelenkiste biete dazu die Möglichkeit: Weil sie aus verschiedenen Modulen bestehe, lasse sie sich zerlegen und an anderen Orten wieder aufbauen. Ein kleines Zwischendurchzuhause, „auf den menschlichen Maßstab bemessen“, wie Wetzel sagt.

Zurzeit steht die Seelenkiste auf dem Gelände der Bauhaus-Universität Weimar. Studenten haben bereits ein Test-Wochenende darin verbracht. Der Prototyp ist bereits zwei Jahre alt – aber wie so oft: Dank Blogs und anderen Websites wurde die Seelenkiste gerade wiederentdeckt. Wetzel überlegt jetzt mit ihren beiden Kollegen, das Konzept weiterzuentwickeln.

Damit das im größeren Stil passiert, bräuchte es sicherlich noch einige Ergänzungen. Die Seelenkiste ist zwar isoliert, aber eine Heizung gibt es nicht. Auch eine kleine Sanitärzelle wäre gut zu haben, einen Platz für einen Wassertank gibt es bereits. Dazu vielleicht eine Solarzelle aufs Dach – und schon steht der philosophischen Reise mit der Seelenkiste nicht mehr viel im Weg. Nun gut: Vielleicht noch jemand, der den jungen Architekten finanziell unter die Arme greift.

 

Japans Atom-Revival

Am Mittwoch hat Japan schwuppsdiwupps die Rückkehr zur Atomkraft hingelegt: Die Atomaufsicht erklärte die zwei abgeschalteten Atomreaktoren Sendai 1 und Sendai 2  in einem 400 Seiten starken Prüfbericht für sicher. Damit ist zumindest schon mal theoretisch die Grundlage gelegt, dass die Meiler wieder ans Netz können. Die Praxis sieht anders aus: Auf der einen Seite soll die Bevölkerung stärker involviert werden. Auf der anderen Seite will auf Seiten der Verwaltung wohl niemand den Kopf hinhalten, wenn Atommeiler wieder ans Netz gehen – also wird es wohl eine Entscheidung von höchster politischer Ebene sein.

Ganz aktuell sind alle 50 Atomkraftwerke in Japan zurzeit nicht am Netz (was ja nicht dazu geführt hat, dass dieses hochindustrialisierte Land komplett lahmgelegt ist). Zwei Meiler waren zwischenzeitlich im vergangenen Jahr am Netz. Weiter„Japans Atom-Revival“

 

Noch eine Woche lang Klimaschutz

Keine Frage, Clive Palmer hatte schon immer etwa Rebellisches. Der Erz- und Kohle-Milliardär aus Australien, einst Schulabbrecher, lässt zurzeit einen originalgetreuen Nachbau der Titanic für mehrere Hundert Millionen Euro bauen und will die Tickets der Jungfernfahrt Southampton – New York lukrativ verkaufen. Sein Urlaubsressort an einem Traumstrand in Australien ist ein gigantischer Dinosaurier-Park.

Jetzt hat der Hobby-Berufspolitiker, der die Palmer United Party anführt, mal eben für einen Eklat in der australischen Energiepolitik gesorgt.

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Die Deutschen sind vernarrt in Bio

© David Ebener/dpa
© David Ebener/dpa

Die jüngsten Zahlen aus der Bio-Ecke lassen das Bundeslandwirtschaftsministerium einmal mehr Jubeln. Abgesehen von den USA gebe es kein Land auf der Welt, in dem sich Bio-Produkte so großer Beliebtheit erfreuen wie in Deutschland, sagte Minister Christian Schmidt (CSU) am Dienstag. Mit Bio-Produkten erwirtschafteten Unternehmer und Landwirte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 7,5 Milliarden Euro – ein Plus von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Der Bio-Anbau macht inzwischen 6,4 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland aus. Gerade Rheinland-Pfalz, inzwischen ja rot-grün regiert, hat die Förderung für Öko-Anbau mächtig ausgeweitet. Die Fläche, die nach biologischen Kriterien bewirtschaftet wurde (keine Gentechnik, kein Spritzen), ist um ein Fünftel gestiegen. Weiter„Die Deutschen sind vernarrt in Bio“

 

Die Abo-Jeans

Wenn an diesem Donnerstag die Billigbillig-Modekette Primark den zweiten Flagship-Store in Berlin eröffnet, lohnt ein Blick nach Amsterdam. Dort verfolgt Bert van Son mit seinem Start-up Mud Jeans das Gegenmodell: die Abo-Jeans. Die Idee ist schnell erzählt: Für 20 Euro Startgebühr und monatlich sechs Euro können Kunden eine Jeans für ein Jahr mieten. Und zwar nicht irgendeine, sondern aus Biobaumwolle und ethisch produziert. Preislich unterscheidet sich Mud Jeans also kaum von anderen höherpreisigen, fair hergestellten Jeans.

© Richard Terborg/Mud Jeans
© Richard Terborg/Mud Jeans

Vor einem Jahr hat Mud Jeans im größeren Stil angefangen. Auf der Homepage schreibt van Son, dass er inzwischen 1.500 Kunden habe. Doch am Telefon erzählt er, dass diese Zahlen nicht mehr aktuell sind: Insgesamt seien es 3.000 Kunden, die seine Mietjeans in der ein oder anderen Form nutzten.

Spannend ist, dass van Sons Geschäftsidee aufzugehen scheint: Nur zehn Prozent der Kunden hat nach einem Jahr die Jeans zurückgeschickt und ist abgesprungen. 60 Prozent der Kunden bleiben dabei und wechseln auf ein neues Modell. 30 Prozent verlängern ihr Jeans-Abo um noch einmal vier Monate. „Wir machen keine Fast Fashion“, sagt van Son, der mit seinem Unternehmen noch keinen Gewinn macht, sondern von seinem Ersparten lebt. Wenn er etwa 2.000 bis 3.000 alte Jeans zurückbekommen hat, wird er diese nutzen, um damit aus recycelten Jeansfasern neue Jeans zu produzieren. Das ist – Achtung, sperriges Wort – Kreislaufwirtschaft in Perfektion. Die Alt-Jeans komplett zu Recyclingfasern aufzubereiten, ist zwar technisch noch nicht möglich, aber 30 Prozent sind schon jetzt machbar.

Zwei Studentinnen haben die Geschäftsidee wissenschaftlich ausgewertet. Interessant sind natürlich die Käufer oder genauer: Abonnenten. Zwei Gruppen hat Mud Jeans im Visier: Die Social Ecologists und die Liberal Intellectuals. (Lieber Leser, Sie können jetzt selbst entscheiden, ob Sie zu einer dieser Gruppe gehören könnten). Van Son schätzt, dass ihr Anteil an der deutschen Bevölkerung bei rund 14 Prozent liegt. „Diese Zielgruppe ist doch enorm“, sagt van Son. Noch allerdings überwiegt, das wird die Primark-Eröffnung zeigen, die Fast-Fashion-Gruppe, die Mode im Schnelldurchlauf konsumiert.

Gegen diese Entwicklung will übrigens auch die EU-Kommission etwas tun. Wie passend, dass sie gerade am Mittwoch ihre neue Abfall- und Recyclingstrategie vorgestellt hat. Das Ziel: Bis zum Jahr 2030 sollen in der EU etwa 70 Prozent der Siedlungsabfälle und 80 Prozent der Verpackungsabfälle recycelt werden. Und welches Unternehmen präsentiert Brüssel unter anderem als Vorbild? Überraschung: Mud Jeans – in diesem Video ab Minute 4:20.

 

Färben ohne Wasser

Jedes Jahr sinkt in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch, der Grundwasserspiegel um mehrere Meter. Dafür gibt es viele Gründe, aber einer liegt auf der Hand: Die Textilindustrie benötigt enorme Mengen Wasser. Mode ist durstig. Allein das Färben eines simplen T-Shirts verbraucht 25 Liter. Und das ist nur ein Teil der Produktionskette. Gerade der Anbau von Baumwolle ist extrem wasserintensiv. Jedes Jahr wird Wasser also knapper in Bangladesch.

Und es wird dreckiger. Gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern landen Abwässer aus der Färberei noch immer ungefiltert in Flüssen und Seen. Schwermetalle und Chemikalien belasten Grundwasser und Natur, machen Menschen krank. Ein Viertel aller weltweit produzierten Chemikalien wird laut einem Nachhaltigkeitsreport von Sustainalytics in der Textilherstellung eingesetzt. Verschiedene Umweltorganisationen und Institute prangerten in einem Report über die Lage in China die Textilbranche als einen der größten Wasserverschmutzer dort an: Beeindruckende 2,5 Milliarden Tonnen Abwasser fielen im Jahr 2009 an. Mehr als die Hälfte der Landbevölkerung hat in China keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser mehr. Sicher, daran ist nicht nur die Textilindustrie Schuld – aber sie trägt auch einen Teil der Verantwortung.

Modekonzernen ist klar, dass sich etwas ändern muss. Adidas und andere Hersteller bewegen sich langsam, auch unter dem Druck von Umweltschützern. Es gibt auch schon Ideen, wie man es schafft, weniger Wasser und Chemikalien zur verbrauchen. Drei größere Unternehmen haben sich in den vergangenen Jahren darauf spezialisiert. Eines von ihnen ist DyeCoo aus den Niederlanden. Statt Fasern mithilfe von Wasser zu färben, setzt man unter Druck gesetztes Kohlendioxid ein, um Farbe in die Faser zu injizieren. Das sonst so ungeliebte Klimagas hat also hier einmal einen Nutzen und kann am Ende recycelt werden. Weil das Färben schneller geht, lassen sich Energie- und Chemikalieneinsatz sogar halbieren.

Es gibt nur eine entscheidende Hürde, wie jetzt ein Report des Umweltportals Yale360 zeigt – die Produktionskosten (Okay, es gibt noch eine zweite: Das CO2-Verfahren funktioniert nicht bei Baumwolle, sondern nur bei Synthetikfasern). Bislang sind die wasser- und energieeffizienten Technologien extrem teuer. Laut Yale-Report kostet eine dieser CO2-Färbemaschinen zwischen 2,5 und vier Millionen US-Dollar. Auch wenn die Technik teilweise schon bei Zulieferern von Nike und adidas zum Einsatz kommt: In der Menge ist die auf diese umweltfreundliche Art produzierte Mode noch immer verschwindend klein. Gerade einmal 50 Millionen Liter Wasser hat adidas durch den Einsatz der CO2-Technik inzwischen gespart – das entspricht laut Nachhaltigkeitsbericht etwa dem Inhalt von 20 Olympiaschwimmbecken.

 

Super-Stromkabel als Stromspeicher

So beeindruckend die Idee der Energiewende ja auch ist – an einer wichtigen Stelle hakt es: Wohin mit all dem wunderbaren Ökostrom, wenn es gerade keine Nachfrage gibt? Speichern wäre toll, klar. Aber wenn es um die Details geht, wird es kompliziert: Müssen wir den Ökostrom zum Speichern erst aufwändig ins Ausland schaffen? Wie bekommen wir ihn möglichst effizient in Batterien für Elektroautos?

Aus Florida kommt jetzt eine neue Idee. Ein Team der Universität in Orlando hat im Labor ein Stromkabel entwickelt, das nicht nur Strom transportiert, sondern ihn zugleich auch speichern soll. Weiter„Super-Stromkabel als Stromspeicher“

 

Die Crowd entdeckt die Solarstraße

Okay, manche Amerikaner lieben es wirklich schrill.
Ich sage nur: „Solar FREAKIN‘ Roadways“ und empfehle die ersten Minuten dieses Videos:

[youtube http://www.youtube.com/watch?v=qlTA3rnpgzU&w=580&h=315]

Hinter Solar Roadways steckt ein kleines Start-up aus Idaho, das mal eben die Straßen revolutionieren will. Es baut kleine, sechseckige Solarpanelen unter extra hartem Spezialglas, das sogar das Gewicht von LKW aushalten soll.

Die Idee: Statt Straßen aus Beton zu bauen, wollen Scott und Julie Brusaw Solarpanele verlegen. Diese produzieren Ökostrom (wenn alle Straßen in den USA mit Solarpanelen gebaut würden, ließe sich dreimal so viel Strom produzieren wie die USA gerade verbrauchen, will Scott Brusaw überschlagen haben). Außerdem sollen die Straßen auch noch sicherer sein, weil sie beheizt und mit LED-Leuchten ausgestattet sind. So sollen keine Unfälle mehr bei Glatteis oder mit Tieren passieren. In dem Straßenpaket ist zugleich auch noch ein Kanal für Datenkabel und ein Abwassersystem integriert. Die Brusaws sprechen von smarten Straßen.

Seit Ende April präsentiert das Paar auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo seine Idee. Eine Million US-Dollar wollen die beiden von Investoren einsammeln, um aus dem Prototypen-Stadium herauszukommen. Und die Crowd? Ist komplett fasziniert und hat bereits mehr als 1,8 Millionen Dollar spendiert (vielleicht lag das auch daran, dass es für eine Spende von 100 US-Dollar eine selbstgebastelte Lampe aus Solarzellen-Bruchstücken aus der Produktion gab). Solar Roadways ist damit die vierterfolgreichste Kampagne auf Indiegogo. Wegen des Erfolgs haben die Brusaws das Projekt auf der Plattform jetzt verlängert.

Was mir an der Idee gefällt, ist der Gedanke, dass wir wirklich noch mehr aus Straßen rausholen können. Der niederländischen Designer Dan Rosegaard experimentiert ja auch gerade mit schlauen Straßenmarkierungen. Das Konzept der Brusaws geht noch einen Schritt weiter, hier geht es nicht nur um Markierungen, sondern in den Solarpanelen sind eben auch gleich Mikroprozessoren verarbeitet.

Was leider nicht wirklich klar wird: Wie viel kostet denn nun eines dieser sechseckigen Solarpanele? Sicherlich ist es noch weit davon entfernt, sich in irgendeiner Weise zu rechnen. Und ergibt die Idee überhaupt in der Gesamtbilanz Sinn? Die Solarzelle muss ja erst einmal die Energie produzieren, die für ihre Beheizung und für die Mikroprozessoren gebraucht wird. Und dass sich jetzt Parkplätze anbieten als Installationsorte, auf denen ja am Ende Autos stehen und so die Solarzelle beschatten, ist auch nicht sofort überzeugend.

Kaum überraschend, dass die Community im Netz die Solar Roadways kontrovers diskutiert. „Why the Solar Roadways Project on Indiegogo is Actually Really Silly„, ist da noch ganz freundlich formuliert.

Hier übrigens ergänzend – Danke an die Kommentatoren unter diesem Blog – das Video der Kritiker: U.a. Wie bremst man überhaupt auf dem Belag?

[youtube http://www.youtube.com/watch?v=H901KdXgHs4&w=580&h=315]