Beim viertägigen Festival der Darstellenden Künste Hamburgs wird das Schaffen der freien Szene sichtbar und erlebbar gemacht.
Sie sind chronisch überarbeitet, notorisch unterbezahlt und immer im Stress – freischaffende Bühnenkünstler. Ihre Theaterproduktionen werden meist nur ein-, zweimal aufgeführt, danach verschwinden sie aus dem Spielplan. Anne Schneider, selbst freie Regisseurin, wollte Künstlern und Publikum etwas Gutes tun. Also schrieb sie 2013 zusammen mit Sarah Theilacker das Konzept für Hauptsache Frei, ein viertägiges Festival der freien Theaterszene Hamburgs. „Wir wollen die Crème de la Crème der letzten Spielzeit zeigen und für die unterschiedlichen Formate und Produktionsteams zusätzliche Öffentlichkeit schaffen“, sagt Schneider.
Oft entstehen fernab großer Theaterhäuser ästhetische Visionen, kontroverse Ideen und gesellschaftliche Alternativen, und so pendelt das Festival vom 15. bis 18. April zwischen den für die freie Szene wichtigen Spielstätten wie Kampnagel, Sprechwerk, Monsun oder Lichthof Theater. Letztere steht am 16. April im Mittelpunkt. Von 10 Uhr morgens bis zum Mitternachtsgespräch können freischaffende Künstler und alle, die etwas über die Arbeitsbedingungen der freien Szene erfahren möchten, in einem umfangreichen Programm an Diskussionen und Vorträgen zu Themen wie Crowdfunding, Förderung und Digitalisierung teilnehmen. Zudem findet die choreografische Klangperformance Chronic Hiccup statt. Das genaue Programm gibt es hier.
Text: Natalia Sadovnik