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Alin Coen Band

Die gebürtige Hamburgerin spielt mit ihrer Band im Nachtasyl. Mit von der Partie sind an diesem Abend außerdem Celina Bostic und Janda.

Hamburg – Weimar – Hamburg: Die Sängerin und Songschreiberin Alin Coen wurde 1982 in Hamburg geboren, zog zum Studieren nach Weimar, lernte dort ihre heutigen Mitmusiker kennen und kehrte dann nach Hamburg zurück. 2010 erschien das erste Album der Alin Coen Band, Wer bist Du?, das es immerhin unter die Top 100 der deutschen Album-Charts schaffte. Diesen Achtungserfolg konnte die Gruppe mit ihrem zweiten Album, We’re Not the Ones We Thought We Were, ausbauen. Auf ihrer Freundinnen-Tour Nr. 3 hat die Alin Coen Band die Sängerin Celina Bostic im Schlepptau, die schon als Background-Sängerin für Farin Urlaub, Udo Lindenberg und Max Herre tätig war, Songs für Yvonne Catterfeld geschrieben und mit Sido und K.I.Z. sowie – unter dem Pseudonym Bo$$bitch Berlin – Bushido kooperiert hat. Als Dritte im Bunde präsentiert sich mit Janda eine weitere vielversprechende Sängerin und Songschreiberin.

 

Food Swap

Im Salon Wechsel Dich tauschen „Handmade-Geeks“ frisch gekochte Marmeladen, geräucherte Forellen, Liköre und Backwaren untereinander.

Die Amerikaner haben’s erfunden, zwei junge Hamburgerinnen adaptieren die Idee: „Food Swaps“ sind Tauschbörsen für handgemachte Leckereien. Die Freundinnen Yelda Yilmaz und Swantje Havermann suchten lange nach einer Plattform – um zu probieren, was andere kochen, und dabei Gleichgesinnte kennenzulernen. Weil es bisher keine geeignete Veranstaltung in Hamburg gab, riefen sie selbst eine ins Leben. Bei ihrem Food Swap im Salon Wechsel Dich ist jeder willkommen, der mit etwas Selbstgemachtem über die Türschwelle schreitet – egal ob Marmelade, Aufstrich, Gebäck, eingemachtes Obst oder Gemüse, Käse, Honig oder Likör. So läuft der Abend ab: Alle Teilnehmer bringen ihren kulinarischen Beitrag in mindestens fünffacher Ausfertigung mit. Dann sitzt die Gruppe zusammen, es wird gegenseitig probiert, und jeder stellt seine Speise vor. Zum Schluss werden Rezepte und Speisen getauscht. Ein Beispiel: Wer mit fünf Gläsern Rhabarber-Marmelade in den Abend startet, könnte mit einer Flasche Likör, einem Glas Chutney, einem Brot, sauren Gurken und geräucherter Forelle nach Hause gehen. Na, wenn das nichts ist?!

Text: Lena Frommeyer

 

Tangon Taikaa

Das Quartett um den Sänger und „Kulturbotschafter“ Timo Valtonen spielt seine amüsant-melancholischen finnischen Tangos auf der MS Claudia.

Hamburg kann sich damit rühmen, als erste deutsche Stadt den Finnischen Tango „entdeckt“ zu haben. Das ist auf zwei Leute zurückzuführen, die seit den 1990er Jahren in der Hamburger Subkultur-Landschaft ihr Unwesen treiben: DJ Litmanen begann vor fast nunmehr 20 Jahren damit, den Hörern des Radiosenders FSK diese Musik vorzuspielen. Das geschah in Allianz mit dem damaligen Wahl-Hamburger, Jetzt-Berliner, Ewig-Finnen und Tango-Experten Timo Valtonen, der vor einigen Jahren ein eigenes Quartett namens Tangon Taikaa ins Leben rief, „um dem deutschen Publikum die größte Tangokultur Europas näher zu bringen“. 2013 feierte der Finnische Tango seinen 100. Jahrestag als argentinischen Import. Am Sonntagnachmittag laden Valtonen und Tangon Taikaa zu einer amüsant-melancholischen Bootsfahrt auf der Elbe.

Text: Michele Avantario

 

Celentano-Tribut

Fast schon eine Hamburger Tradition: DJ Benedetto Nietnagel lädt zur Hommage an den größten noch lebenden Popstar Italiens.

Mindestens ein Mal jährlich findet auf einer der Barkassen von Frau Hedi eine Bootsfahrt mit der Musik von Adriano Celentano statt. Am 8.6. ist es mal wieder soweit. DJ Benedetto Nietnagel (hinter dem aller Wahrscheinlichkeit nach Benny Ruess vom Revolver Club steckt) lädt zur Celentano-Tribut-Tour und verspricht, nur die tollsten Rocker, Shaker und Hüpfer des italienischen Popstars auf die Teller zu bringen. Also nix Azzuro rauf und runter, denn die beiden (sowohl Celentano als auch Herr Nietnagel) haben weitaus mehr zu bieten als die wohlbekannten Hits. Als besonderes Schmankerl wurde diesmal auch eine Live-Band eingeladen. Oublie Loulou haben Chansons von Aznavour, Brassens, Brel und Piaf im Repertoire. Ihr aktuelles Programm heißt Voiles au vent – das passt doch perfekt zu einer (wenn auch maschinenbetriebenen) Bootsfahrt.

Text: Michele Avantario

 

SistaHood!

Der neue Flohmarkt und Basar im Gruenspan bietet Neuware und Gebrauchtes, Rhythmen von Talawah Sound und lecker Soul Food – aus Liebe zur Karibik und Afrika.

Es gibt Märkte wie die Flohschanze, bei der Mädchen in Blümchenkleid und Jungs mit Bart durch die Reihen streifen und Vintage-Klamotten oder Rennrad-Ersatzteile suchen. Der neue SistaHood! Bazaar & Flohmarkt im Gruenspan wird anders. Größter gemeinsamer Nenner ist hier die Liebe zur Karibik und zu Afrika. Ab 12 Uhr öffnen die Türen zur den Ständen mit „Fashion, Accessoires, Schmuck, Kosmetik, Homewear und Habitation“, heißt es in der Ankündigung. Und während man sich durch das Angebot wühlt, wippen die Hüften zu „heftigsten Riddims“ der Dancehall-, Reggae- und HipHop-Artists von Talawah Sound. Neben Privatverkäufern bieten auch Designer und Einzelhändler ihre Ware an. Bei der kulinarischen Versorgung bleibt SistaHood! dem Thema treu und reicht Soul Food, das seinen Ursprung bei Afroamerikanern in den Vereinigten Staaten hat: Süßkartoffeln, Mais, Spare Ribs … Und auch für die Unterhaltung der Kids ist gesorgt.

Text: Lena Frommeyer

 

Tour du Faso

Die Dokumentation von Wilm Huygen porträtiert das deutsche Team, das beim Etappenrennen um „das gelbe Trikot Afrikas“ mitfährt – bei über 40 Grad.

Die Tour de France kennt man ja – als Radsportfan sowieso und seit nicht allzu langer Zeit auch als Leser der Klatschspalten. Weniger bekannt, aber auch weniger skandalbelastet ist die Tour du Faso. Das jährliche Radrennen auf zehn Etappen durch das westafrikanische Land Burkina Faso wird 2014 zum 27. Mal ausgetragen. Meist gewinnt ein Afrikaner „das gelbe Trikot Afrikas“ – das mag an den ziemlich heftigen Bedingungen liegen, klimatisch (Temperaturen von über 40 Grad), infrastrukturell (1.280 Kilometer, oft Schotter) und wegen der gewöhnungsbedürftigen Etikette vieler Fahrer. Die Dokumentation von Wilm Huygen porträtiert das deutsche Team rund um Benjamin Höber. Regisseur Wilm Huygen sagt über seine Beobachtungen, dass sowohl die afrikanischen als auch die europäischen Fahrer sportlich wie materiell krasse Außenseiter, aber mit viel Leidenschaft bei der Sache seien. Der Film wird begleitend zur Ausstellung Das Fahrrad gezeigt, die im Museum der Arbeit in Barmbek zu sehen ist.

Text: Lena Frommeyer

 

Supershirt

Die drei Rostocker Tim Brenner, Faxe System und Timo Katze füllen ihr Publikum im Molotow-Exil mit musikalischen Alkopops ab.

Das 2003 gegründete Hamburger Label Audiolith Records spuckt regelmäßig Bands aus, die nicht nur in ihrer jeweiligen Heimatstadt etwas gelten, sondern auch bundesweit einen gewissen Bekanntheitsgrad erreichen. In den letzten Jahren waren das Der Tante Renate, Egotronic, Frittenbude, Olli Schulz und der Hund Marie sowie Saalschutz. 2006 wurden Supershirt ins Label-Repertoire aufgenommen. Ein Jahr später erschien deren Debüt-Album, Du bist super, auf dem die Band ihren Hip-Hop-basierten Sound, der noch aus dem Vorgängerprojekt Halbe Hemden stammte, durch Elemente aus Indie- und Elektro-Pop ergänzte. Die einst noch hörbaren Hip-Hop-Spuren sind mittlerweile nach zwei Alben, 8000 Mark und Kunstwerk noch weiter in den Hintergrund getreten. Wie viel davon auf dem aktuellen Tonträger, Der vierte Affe, übrig ist, lässt sich am besten während ihres Gigs im Molotow-Exil herausfinden.

 

Quicksand

Der New Yorker Hardcore-Veteran Walter Schreifels (Gorilla Biscuits, Youth of Today) hat seine stilprägende Band aus den 1990er Jahren neu belebt.

Es gab mal eine Band, die Quicksand hieß, sich aus Mitgliedern ehemaliger New-York-Hardcore-Bands wie zum Beispiel den Gorilla Biscuits und Youth of Today rekrutierte, sich 1990 gründete und wenige Jahre später wieder auflöste. Nun, um die geht es hier nicht – oder etwa doch? Gemein, dass die Website des Uebel & Gefährlich ein altes Foto der Band zeigt, sodass man denken könnte, eine neue Band hätte sich mittlerweile dieses Namens bedient. Aber tatsächlich, kaum zu glauben: Walter Schreifels und seine (freilich etwas in die Jahre gekommenen Jungs) sind zurück. Im Juli letzten Jahres soll die Band ein Foto auf Twitter gepostet haben, das sie bei der Studioarbeit zeigte. Ein neuer Tonträger ist also in Planung – man darf gespannt sein, in welche Richtung Quicksand sich weiter entwickelt haben. Erste Hörproben gibt’s am Samstag im Bunker-Club.

Text: Michele Avantario

 

Indonesischer Pasar

Einen bunten Markt mit indonesischer Küche, Tanz und Schattenspiel lässt Hammerbrook einen Tag lang zum südostasiatischen Stadtteil werden.

Wer schon einmal in Thailand, Malaysia oder Indonesien war, der weiß, dass hier die Märkte der Lebensmittelpunkt sind. In Südostasien werden oft erst gen Abend die Stände aufgebaut – tagsüber ist es schlicht zu heiß. Dann isst man an kleinen Plastiktischen gemeinsam, unterschiedliche Waren werden feilgeboten, man unterhält sich, hört Musik … Zurück in Deutschland vermissen die Reisenden diese Abende am meisten. Wenn der Hamburger nicht in die Tropen fliegt, dann kommen die Tropen halt zum Hamburger – in Form eines Pasars (indonesisch für „Markt“) im Stadtteil Hammerbrook. Das ist auch besser für die CO2-Bilanz … Aufgrund der gemäßigten Temperaturen startet das Spektakel bereits um 11 Uhr mit der Küche, den Künsten und Produkten aus Indonesien. Es wird ziemlich vielfältig, schließlich leben in dem Staat Hunderte Völker auf 17.508 Inseln. Neben den Essens- und Kunsthandwerk-Ständen in der Magnus Halle treten die indonesische Pop-Band Nosstress und verschiedene Tanzgruppen auf. Das Kinder-Programm besteht unter anderem aus dem Anfertigen und Bemalen von Figuren für das traditionelle Schattenspiel Wayang Kulit.

Text: Lena Frommeyer

 

Discoturnen & grüner Tekkno

Zwei Festivals an einem Abend. Das schreit nach Beathopping zwischen dem Clubheim im Schanzenpark und dem Neuhöfer Damm in Wilhelmsburg.

6,5 Kilometer liegen zwischen den zwei Festivals, die am 7. Juni in Hamburg stattfinden – die Strecke ist also mit dem Fahrrad durchaus schaffbar. Am Clubheim im Schanzenpark lädt die Partyreihe Discoturnen erstmals zu Sommerspielen mit DJ-Beschallung. Der Spaß beginnt draußen um 14 Uhr mit DJane Caroline sowie Panther Jr., ab 23 Uhr verlagert sich die Beatquelle ins Clubheim und versiegt dort am frühen Morgen mit dem Set von Matvrak. Neben der Leibesertüchtigung gibt es Würstchen vom Grill. Zwischendurch lohnt sich ein Locationwechsel, denn südlich der Elbe (Neuhöfer Damm 98, 21107 Hamburg) feiert man drei Jahre Tekkno Ist Grün. Mitmachen darf nur, wer eines der 3.333 Tickets im Vorverkauf ergattert hat – oder im richtigen Moment an der Tageskasse steht, falls das Team feststellt, dass noch Platz ist. Im letzten Jahr war das Festival heillos überfüllt, diesmal will man vorsichtiger sein. Neben den DJs, die von 10 bis 22 Uhr auflegen – darunter Minoru, Kant, Stereophonie und Paul Harbour – kann man sich auf schöne Deko, Bodypainting von UV Zauberfee sowie eine Cocktailbar freuen. Abschließend geht es zurück in den Schanzenpark oder man bleibt in Wilhelmsburg und folgt der Crowd zur Aftershowparty in die Tonne.

Text: Lena Frommeyer