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Bunker Slam Hamburg

Die Regeln sind einfach: Nicht singen, nicht überziehen, keine Requisiten. Das Wort muss genügen. Der Bunker Slam im Uebel und Gefährlich ist ein Klassiker und kommt auch ohne viel Chichi aus. Das gefällt besonders den Fans, die immer wieder in Scharen kommen – genauso wie die besten deutschen Slampoeten, die mit durchgeknallten Geschichten und knackigen Reimen immer wieder aufs Neue überraschen. Kurz nach Weihnachten slammen unter anderen Meral Ziegler, Svea Gross und Danny Koch. Michel Abdollahi moderiert. Und nebenbei dient das Event als perfektes Last-Second-Weihnachtsgeschenk. Auf geht’s!

Text: NAT

 

Frühclub mit Davidé

Ihr freut euch schon? Bald ist Silvester und ihr könnt mal wieder richtig einen draufmachen? Bis mittags wachbleiben, denn an Neujahr wird sowieso mindestens bis 17 Uhr geschlafen? Ja, aber das können sie doch alle. Das härtere Partyvolk zieht das schon am zweiten Weihnachtstag durch. Frühclub Time im Kurhotel. Ab 7 Uhr öffnet der Laden seine Pforten für die, denen es egal ist, dass sie „aber langsam mal ins Bettchen müssen.“ Mindestens fürs Line-up lohnt sich’s: Davidé legt auf, genauso wie Morja, Surreal, Muriani, Dänzel und Apartment29. Und zugegeben, keiner muss sich zwingend wach halten. Es gibt noch die Option, einfach etwas früher schlafen zu gehen, um morgens frisch und munter Electro-Beats zu genießen – und danach brunchen zu gehen.

Text: Andra Wöllert

 

Kunsthalle, MKG, Deichtorhallen

Es ist Sonntag, Zeit die Führung abzugeben, sich einfach mal leiten lassen – durch eine der vielen aktuellen Kunstausstellungen der Stadt. Am kommenden Sonntag gibt es drei von dieser Sorte durch die Schauen über den Jugendstil (12 Uhr), die Fotografin Sarah Moon (15 Uhr) und den Maler Emil Nolde (14 Uhr), die an dieser Stelle dringend empfohlen werden.
Im Museum für Kunst und Gewerbe wurde die Ausstellung zur Jugenstil-Epoche neu kuratiert. Die kleine, feine Schau Die große Utopie leitet nun ganz neu in diese Epoche ein und erzählt, wie der Jugendstil von gesellschaftlichen Utopien geprägt war und gegen die Industrialisierung anzukämpfen versuchte.
Die Deichtorhallen widmen sich dieser Wochen mit rund 350 Fotografien und fünf Filmen der Fotografin Sarah Moon, die vor allem durch ihre Werbeaufnahmen für Cacharel, Dior, Chanel, Comme des Garçons, Issey Miyake und Valentino bekannt (und berühmt) wurde. Dass sie auch Kurz- und Dokumentarfilme drehte, und ein eigenes künstlerisches, fotografisches und filmisches Werk frei von Auftragsarbeiten entwickelte, ist weniger geläufig und wird in der aktuellen Ausstellung aufgegriffen.
Der Maler Emil Nolde wird in einer Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle vorgestellt – genauergesagt seine Beziehung zu Hamburg, aber auch zu den Nationalsozialisten. Der Nordschleswiger war einer der führenden Expressionisten, der seine Werke vor allem mit der Aquarelltechnik malte. 200 Arbeiten hat die Kunsthalle zusammengestellt: Tuschezeichnungen mit Elbdampfern, Schlepper in Öl und in dramatischen Farben im Hafen liegend. Gelebt hat Nolde nie in Hamburg, aber er besuchte die Stadt immer wieder.
Und für alle anderen gilt es, die Gelegenheit zu nutzen, mal wieder eines dieser Häuser zu besuchen. Die öffentlichen Führungen kosten schließlich auch nicht extra.

Text: Andra Wöllert

 

Tgthr Christmas Reunion

Zusammen kann man was bewegen und gerade zu dieser Jahreszeit soll es etwas Gutes sein. Tgthr (Ja, ihr liegt richtig, das ist kurz für Together) macht Partys nach dem Motto „Ein großer Schluck für dich, ein noch größerer für die Menschheit“, bei denen ein Teil der Einnahmen für gemeinnützige Projekte gespendet wird. Die Christmas Reunion letztes Jahr war ein dicker Erfolg, also wird das Ganze in diesem Jahr wiederholt. Auf dem Plan stehen Keno Harrihausen und Friends live kurz vor Mitternacht und danach ein DJ-Line-Up von Electro bis Hip-Hop. House und Techno auf dem großen Floor kommen von dem in Berlin ansässigen Sidney Charles, Dimo Kyrmanidis, Zeitdeep und MOB Sushi. DJ Stoff spielt Hip-Hop nebenan im Nochtspeicher. Wer vor Mitternacht auftaucht, kann sich außerdem an der Open Bar bedienen. Gegenargumente kann es also gar nicht mehr geben. Ab dafür!

Text: Andra Wöllert

 

25 Jahre Flower Power Space Rock

Ein Vierteljahrhundert Flower Power Space Rock – 25 Jahre lange Haare im Blubberblasenlicht. Die psychedelische Party mit Rock aus den 60s und 70s war eine der ersten Veranstaltungen im Molotow überhaupt und zelebriert nun ihr Jubiläum. Seit 1990(!) laden Mr. Alien und Starlight Steven auf eine Zeitreise in eine betörende Hippie-Disco vor 40 Jahren. Getanzt wird wie damals ganz authentisch zu Wah-Wah-Gitarren-Soli und Hammond-Orgeln, es riecht nach Räucherstäbchen. Dein Tanznachbar legt seinen Arm um dich und dieses Mal schaust du ihn nicht verstohlen an, sondern schunkelst singend mit. Wie immer gibt’s Flower Power Space Rock nur mit Ken Running Horses one and only Psychedelic Lightshow. Und nur weil Geburtstag gefeiert wird, auch mit Preisen, Geschenken und Überraschungen.

Text: Ole Masch

 

Chills’n’Fever

Wir werden zur besinnlichen Weihnachtszeit wohl nicht ums Phrasendreschen herumkommen. Das Wortspiel des Monats gibt es im Zuge dessen heute: Ihr Kinderlein Komet, oh komet doch all! Wer genug von Weihnachtsgans, Tannenbaum und Verwandtengeplauder hat, findet im Komet auf Pauli eine Alternative. Die angefutterten Festtagspfunde können hier locker wieder weggetanzt oder bei einer Kickerpartie zumindest richtig in Wallung gebracht werden. Zwischen souligen und rockigen Beats gibt es die eine oder andere Trashperle von Ulf Rehauf die Ohren. Dazu bestellt man Heino oder Helga, die bestimmt für weihnachtliche Emotionen sorgen. Hier wird Nächstenliebe großgeschrieben. Oh du fröhliche!

Text: Kathrin Schwatlow

 

Soul Allnighter

Alle Jahre wieder kommen die ausgeflogenen Kinder zurück ins Nest, sehen sich alte Freunde wieder und will der Weihnachtsbraten am liebsten sofort wieder abgeschüttelt werden. Gleich am ersten Weihnachtsfeiertag ist das möglich. Die Fab Boy Two stehen dann nämlich mit sicherem Händchen an den Decks im Mojo, um ihre Schätze aus Northern-Soul-Obskuritäten, 60s- und 70s-Klassikern, Retro-Soul, sowie R&B und Soul-Jazz-Perlen zu präsentieren und das Publikum zum Tanzen zu bringen. Zelebriert wird ihr Soul Allnighter mit illustren wie vertrauten Gästen. Ob Höchstgeschwindigkeits-Stomper, Mid-Tempo-Tänzer oder zuckersüße Sweet-Soul-Hymnen: Die stimulierende Note ihrer Vinyl-Schallplatten wirkt. Und am Ende des Abends zählen nur wund geschnipste Finger und kaputt getanzte Sohlen!

Text: Ole Masch

 

„Die Melodie des Meeres“

Klassischer Zeichentrick hat einen schweren Stand in Zeiten, in denen Pixar und Konsorten sich einen stetigen Hahnenkampf um die Krone der 3D-Animation liefern. Umso schöner, dass es noch kleine unabhängige Studios wie den Cartoon Saloon des Iren Tomm Moore gibt, die Filme mit ganz eigenem Look kreieren. Dieser brachte Song Of The Sea sogar eine Oscar-Nominierung ein. Moores Kinderfilm (der aber auch geneigte Erwachsene abholt) zieht seine Inspiration aus der keltischen Mythologie. Erzählt wird die Geschichte von Ben, dem kleinen Sohn eines Leuchtturmwärters, der sich auf die Geburt seiner Schwester Saoirse freut. Die kommt auch gesund zur Welt, doch verschwindet ihre Mutter nach der Niederkunft spurlos – sie gehört zum Geschlecht der Selkie, Robben, die sich für eine bestimmte Zeit in Menschen verwandeln, vom Meer dann aber in ihrer ursprünglichen Tiergestalt zurückgefordert werden. Der von Trauer übermannte Witwer gibt die Geschwister zur Großmutter nach Dublin. Doch in der lärmenden Metropole wird Saoirse krank, und bald wird klar: Auch sie ist eine Selkie. Nun ist es an Ben, die beschwerliche, magische Reise zurück zum heimischen Leuchtturm in die Hand zu nehmen, dem einzigen Ort, an dem seine Schwester wieder gesunden kann. Das international vielgelobte Werk mit seinem großartigen, knuffigen character design und den an Gustav Klimt und Paul Klee geschulten Hintergründen ist einer der interessantesten Trickfilme des laufenden Kinojahres, zu sehen im Cinemaxx.

Text: Calle Claus

 

Smallville

Nach der Weihnachtsgans, den Geschenken und dem alljährlichen Familienstress noch mal aus dem Haus zu gehen, verspricht ja in der Regel eine ganz besondere Stimmung. Jeder, der schon mal am 24. Dezember ausgegangen ist, weiß, dass die Stadt in dieser Nacht anders groovt, auch wenn auf dem Kiez und in den Clubs eigentlich alles ist wie sonst auch. Wie üblich ist es auch im Golden Pudel Club. Und der, das weiß auch jeder, geht immer. Zu Heiligabend laden die Jungs von Smallville hierher zur großen Bescherung. Der Store in St. Pauli ist seit zehn Jahren die Hausnummer in Hamburg für alles, was irgendwie elektronisch ist und auf Vinyl gepresst wird, von gebraucht bis neu, Mainstream bis Schatzkästchen, von well done bis blutig. So wirdʹs auch an den Plattentellern abgehen, wenn Smallvilles Finest die Glöckchen bimmeln lassen.

Text: Nik Antoniadis

 

„Eine Weihnachtsgeschichte“

So wie Dinner for One zu Sylvester gehört oder eine Demo zum 1. Mai, so gehört die Lesung von Charles Dickens‘ Weihnachtsmärchen In diese Jahreszeit. Heiligabend ist nicht vollständig, ohne zu hören, wie der verschrobene, übellaunige und natürlich unvergleich geizige Ebenezer Scrooge sich von seinen abgründigen Gewohnheiten trennt und sich zu einem gutherzigen Menschen wandelt. Auch in diesem Jahr kommt Schauspieler Helmut Gentsch wieder in die Mathilde, um die herzerwärmende und komische Fabel zu lesen, in der Scrooge den drei Weihnachtsgeistern begegnet, die nichts unversucht lassen, um pünktlich zum Feste aus dem schlechtesten aller Zeitgenossen den wohlwollensten zu machen. Ganz wichtig: Rechtzeitig Karten im Vorverkauf sichern, denn die Mathilde ist nicht besonders groß und nimmt keine Reservierungen an.