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The Outskirts

Das Noise-Rock-Duo aus den Niederlanden bewummert den Kraniche Club mit Gitarrensplittern und Bassbomben. Support: Miss Mesopotamia und Helgoland aus Hamburg.

Hinter dem Namen The Outskirts verbergen sich die Bassistin Renata Hoonderd und der Gitarrist Romeo Mayor. Ihre Band existiert seit 2002, allerdings in sehr unterschiedlichen Besetzungen. Bis vor wenigen Jahren spielten die beiden Niederländer mit wechselnden Mitmusikern harten Impro-Rock und Jazz-Punk. Zuletzt schrumpfte das Projekt auf ein durch Drum-Computer verstärktes Duo zusammen. Seitdem erinnert ihr Material eher Steve Albinis Shellac oder Big Black ohne Gesang als an Free Music, was dem Vergnügen keinen Abbruch tut, sondern nur beweist, dass die beiden einen weiten musikalischen Horizont haben. Das Gastspiel der Outskirts im Club Kraniche bei den Elbbrücken wird ergänzt durch eine Performance des in Hamburg lebenden Japaners Teppei Ozawa alias Miss Hawaii alias Miss Mesopotamia (bekannt von Totenzug und Hallo Werner Clan). Außerdem mit von der Partie: Das Hamburger Primzahlenjazz-Duo Helgoland.

 

Filmende Studenten

Die alljährlichen Final Cuts der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) zeigen die Arbeiten von Diplom-, Master- und Bachelor-Absolventen. Vor dem hochschulöffentlichen Screening von Ausschnitten ab 19 Uhr werden die Studienarbeiten in einem zweitägigen Programm vollständig gezeigt – am 24. April ab 11.30 Uhr. Die Nachwuchs-Filmemacher widmeten sich recht unterschiedlichen Themen, ihre Beiträge erzählen von Abschied, Wahrnehmung, Träumen, Zweifeln, Selbstfindung und Versöhnung. Sehen kann man beispielsweise Marlene Denningmanns 13-Minüter Eine Liebeserklärung wird im entscheidenden Moment Wunder wirken und Eibe Krebs Dokumentation Vom Hören Sagen, in der zehn von Geburt an blinde Menschen ihre Vorstellungen von Licht und Farbe beschreiben. Am Ende des Abends wird der HFBK-Filmpreis der Hamburgischen Kulturstiftung von einer externen Fachjury an ein Nachwuchstalent vergeben. Unterstützung erhielten die Absolventen außerdem von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, durch die ihre Projekte technisch und künstlerisch bestmöglich ausgestattet werden konnten.

Programm: hier

 

Breit auf der Bühne

Das Stück Welche Droge passt zu mir? wurde schon vielfach inszeniert, nun auch im monsun theater unter der Regie von Hans-Peter Kurr. Auf der Bühne klärt Hanna (Ines Nieri) in einem beklemmenden Monolog über die Arten und Wirkungsweisen von Drogen auf und schildert ihre eigenen Erfahrungen mit diesem oder jenem Stoff. Um endlich ein Gefühl von Glück zu spüren, testet die Hausfrau und Mutter eine beeindruckendes Portfolio an Rauschmitteln. Dem Leben auf diese Weise entflohen, scheint sie unbeschwert und euphorisiert, tatsächlich taumelt sie jedoch permanent an einem gefährlichen Abgrund entlang. Wie brutal so ein Drogen-Selbstversuch ist, erzählt Hanna – mal extrem persönlich, mal eher sachlich – in ihrem Bühnenmonolog. Der Zuschauer lernt nebenbei eine ganze Menge über Kokain, Tabletten, Hasch und Co. Das monsum theater gehört wie das Sprechwerk oder das Lichthof Theater zu den freien Off-Bühnen der Stadt.

 

Ran an den Stoff

Keine falsche Scheu – der Einsteigerkurs Mein eigener Denim-Rucksack ist auch für totale Näh-Frischlinge geeignet. In fünf Stunden werden erste Handgriffe und Techniken an der Nähmaschine wie das Einfädeln oder Erstellen verschiedener Nähte gezeigt. Und unter der Anleitung von Näh-Profi Julia Böhler fertigt man dann Schritt für Schritt einen Rucksack an. Techniken und Kniffe prägen sich beim Arbeiten mit der Unterstützung wie von selbst ein und am Ende kann man seinen persönlichen Denim-Rucksack mit nach Hause nehmen. Der Stoff muss mitgebracht werden, alles andere liegt im Stoffdeck bereit. Im neuen Co-Working-Space trifft man auf 263 Quadratmeter geballte Kreativität – Hobby-Näher, Anfänger, Mode- und Textildesigner kreieren, produzieren und lernen unter einem Dach. Arbeitsplätze und Nähmaschinen können zeitweise angemietet werden.

www.facebook.com/CoWorkingWilhelmsburg

 

Tag der Platte

Für die einen ist es altmodisch, für die anderen purer Musikgenuss – fest steht: die Plattenkultur lässt sich nicht unterkriegen und das ist auch gut so. Als besondere Ehre für unabhängige Plattenläden und Impuls für die Musikkultur findet jedes Jahr am dritten Samstag im April der internationale Record Store Day statt. Vinyl-Liebhabern wird weltweit und zeitgleich einiges geboten: Über 3.000 teilnehmende Plattenläden sorgen mit instore gigs, Parties, Clubevents und rund 500 exklusiven Releases für ein fettes Musikereignis, dazu gehören die Neuauflagen der Debütalben von Motörhead und Deep Purple, unveröffentlichte Songs von Bruce Springsteen und R.E.M. oder auch limitierte 7-Inch-Releases von The Black Lips, The Rolling Stones, SLUT, Kings Of Leon und Conor Oberst. In Deutschland nehmen mehr als 150 Plattenläden am Record Store Day teil und präsentieren rund 80 Ladenkonzerte und Events. In Hamburg kann man unter anderem zwischen Groove City, Black Ferry, Hanseplatte und Freiheit & Roosen pendeln. Letzterer Laden ist ab 15 Uhr Austragungsort einer Hip-Hop-Jams, dazu gibt es Bier und Wurst.

 

Direkt & korrekt

Das Klang-Geschwader von Heisskalt setzt sich zusammen aus Gitarrist und Sänger Mathias Bloech, Bassist Lucas Mayer, Gitarrist Philipp Koch und Schlagzeuger Marius Bornmann. Die Vier brennen auf der Bühne, ihre Songs sind rockig, direkt, mal mit punkig-elektronischen Begleiterscheinungen und auch mal melancholisch. Das Debütalbum Vom Stehen und Fallen erschien im März 2014. Ob man der Scheibe die jüngsten Erfolge anhört? 2011 erschien die erste Heisskalt-EP. Im nächsten Jahr gewann die Band den Wettbewerb zum Bandförderpreis Play Live und damit einen Auftritt beim Southside Festival. Zudem wurden sie vom Independent-Label Chimperator unter Vertrag genommen, zu dem auch erfolgreiche Künstler wie Cro und Die Orsons gehören. 2013 erschien die zweite EP Mit Liebe gebraut, es folgten eine Tournee und Auftritte bei Circus HalliGalli, Inas Nacht sowie verschiedenen Festivals. Es könnte an diesem Abend also reichlich eng werden in der kleinen Prinzenbar.

www.facebook.com/heisskaltmusik

 

Gratulation in Punk

Die Rote Flora wird ein Vierteljahrhundert alt. In Hamburgs Punkrock- und Hardcore-Kreisen freut man sich auf einen langen und intensiven Festivalabend. Dass es schnell, hart und laut wird, deuten schon die Namen der Veranstalter an. Friesenterz und Violent Banana präsentieren die niederländischen Landverraad und Deadverse aus der Schweiz. Vor und nach den internationalen Gästen geben sich noch The Malodro!ts, When There Is None, November 13th, Kobayashi und Naive die Ehre. Die Bandbreite reicht von klassischem Hardcore-Punk über Crust- bis Screamo-Core. Neben Drinks ist – wie immer in der Flora – auch für veganes Fast Food gesorgt. Und wenn der Live-Marathon  überstanden ist, liegt es an DJ MpunkT-Messer, die Stimmung mit Punk vom Plattenteller möglichst lange aufrecht zu erhalten.

 

Der Herr der Künste

Jung, erfolgreich und talentiert – Jan Philipp Zymny präsentiert sich im MUT! Theater im ganzen Ausmaß. Neben Auszügen aus seinem Buch Hin und zurück – nur bergauf! und seinen besten Poetry-Slam-Texten, können sich die Zuhörer im Rahmen der Kampf der Künste-Veranstaltung auch an Improvisationen, Musik und Live-Hörspielen erfreuen. Zymny ist schon seit einigen Jahren auf den Bühnen im deutschsprachigen Raum unterwegs und zugleich Zuhause. Im Jahr 2012 wurde er Vizemeister bei den deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften und im darauffolgenden Jahr erhielt er den Nightwash Newcomer Talent Award – das konnte Zymny dann im letzten Jahr noch toppen und wurde zum amtierenden deutschsprachigen Meister im Poetry Slam. Sein Buch erschien 2012 und lässt durch ein Potpourri aus Geschichten und Gedichten zu Themen wie Müllpressen oder Ponys ein wenig in die Welt des gebürtigen Wuppertalers blicken. Übrigens: Sein zweites Buch Henry Frottey – Sein erster Fall: Teil 2 – Das Ende der Trilogie erschien Anfang April.

www.facebook.com/janphilippzymny