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Mona Mur

Sängerin und Komponistin mit 3. Dan im Taekwondo: Eine illustre Persönlichkeit der Punk- und New-Wave-Geschichte ist zu Gast im Golem.

Hoher Besuch im Golem: Mit Mona Mur beehrt eine legendäre Protagonistin der deutschen Punk- und New-Wave-Geschichte den Club am Fischmarkt. Sabine Bredy, wie Mona Mur mit bürgerlichem Namen heißt, arbeitete Anfang der achtziger Jahre mit Musikern aus dem Kreis der Einstürzenden Neubauten zusammen, ihr Debüt-Album von 1988 produzierte Dieter Meier von Yello. Später verlegte sie sich auf Taekwondo und erlangte für die Deutsche Nationalmannschaft beachtliche Erfolge. Dann konzentrierte sie sich wieder auf die Produktion von Musik – und zwar für Kunst, Film und Spiele. Seit 2007 ist Mona Mur wieder regelmäßig live zu sehen, meist mit dem ehemaligen KMFDM-Mitglied En Esch an ihrer Seite. So auch am 26. Juni im Golem, wenn Mona Mur ihr Songs From A Black Room betiteltes Programm aus Chansons und Liedern von Marlene Dietrich, Lee Hazlewood, Zarah Leander und anderen sowie neues, bisher unveröffentlichtes Material aufführt. Teile des Warsaw-Albums von 1991 sollen ebenfalls auf der Liste stehen.

Text: Michele Avantario

 

Home & Garden

Der Derby-Park Klein Flottbek verwandelt sich in eine große Ausstellungsplattform rund um modernen, kultivierten Lebensstil.

Pferde müssen draußen bleiben, wenn im Derby-Park Klein Flottbek die Home & Garden stattfindet. Sie könnten die zarten, besonderen Pflanzen fressen, mit ihren Nüstern beim Teetrinken das feine Porzellan zerstören, von den exquisiten Gartenmöbeln und den anderen Wohnaccessoires ganz zu schweigen. Schade eigentlich. Trotzdem gibt es viel zu sehen, wenn vom 26. bis 29. Juni auf dem Traditionsgelände der kultivierte Lebensstil gefeiert wird. Über 200 Aussteller aus dem In- und Ausland präsentieren neueste Trends rund um Innen- und Außeneinrichtung, Home-Entertainment, Wohnkultur, Kunst, Lifestyle und Fine-Food. Dabei kann man zum Beispiel den flämischen Landhausstil entdecken und verspielte Möbel aus der Provence bestaunen. Ein Schwerpunkt der diesjährigen Messe liegt auf dem Thema Schmuck, mit vielen Ausstellern und einem besonderen Service: Am Samstag und Sonntag haben Besucher die Möglichkeit, eigenen Schmuck kostenlos von der Gemmologin Brigitte Nawrath bewerten zu lassen.

Text: Katharina Manzke

 

St. Pauli Nachtmarkt

Von 16 bis 23 Uhr laden diverse Stände auf dem Spielbudenplatz zum Abendbrot und Feierabend-Klönschnack inklusive Absacker.

Abendbrot auf dem St. Pauli Nachtmarkt: Zu einem Saft aus selbst gepflückten Fliederbeeren, Bio-Äpfeln und Orangen soll es etwas Deftiges sein. Der Krustenbraten vom Stand weiter vorne fällt auseinander, so zart ist das Fleisch – von einem garantiert glücklichen Schwein – unter der knusprigen Rinde. Im Anschluss gibt’s dann noch ein kühles Bier oder ein Glas Wein – und noch eins, und dann noch eins … Es ist so gemütlich auf den Bierbänken am Spielbudenplatz, wo Händler Wurst-, Fisch-, Obst-, Käse- und Fleischwaren anbieten, die teilweise direkt vom Erzeuger und aus biologischem Anbau stammen. Auf dem Nachtmarkt kann man wunderbar einen Schnack mit den Anwohnern halten, die sich hier gerne treffen, oder einfach nur beobachten, lauschen und dabei entspannen. Auf dem Gebiet nahe Reeperbahn und Davidwache passiert immer irgendetwas Interessantes, ganz ohne dass man etwas dafür tun muss.

Text: Katharina Manzke

 

Musik ist Trumpf

Im Rahmen der altonale wird der Film “Musik ist Trumpf“ aufgeführt, für den Hamburger Bands in den Neunzigern porträtiert wurden. Im Anschluss: Talkrunde und Konzert.

Der Film Musik ist Trumpf – Über die Gewalt des Zusammenhangs ist Mitte der 1990er Jahre entstanden und porträtiert einen Haufen Musiker und Bands, die zu dieser Zeit hauptsächlich in Hamburg aktiv waren. Einige davon gibt es nicht mehr, zum Beispiel Horst Petersens Rap-Projekt Mastino oder die legendäre Liedertafel Margot Honecker. Andere – Tocotronic sowie Jan Delay und die Absoluten Beginner – sind zwischendurch zu echten Stars geworden. Die Sterne bringen bald ein neues Album raus. Und dann sind da noch die Wiederkehrer, unter anderem die Gruppe Huah!, die am 25. Juni nach der Vorführung des Filmes auf die Bühne des Fundbureau steigen werden. Zwischen Film und Live-Konzert unterhält sich Susanne Hasenjäger (NDR Nachtclub, NDR Hamburg Sounds) mit dem Regisseur Thomas Röschner, der Produzentin Linda Matern und dem Musiker Knarf Rellöm.

 

Thalia Campus

Günstige Eintrittskarten und aufschlussreiche Workshops. Beim Studentenfestival können Interessierte einen Blick hinter die Bühne des Thalia-Theaters werfen.

Dass Theaterkarten für Schüler, Studenten, Arbeitslose und Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen nicht mehr kosten als ein Kinoticket, dürfte sich hoffentlich mittlerweile herumgesprochen haben. Während des zehntägigen Studentenfestivals Thalia Campus gibt es Karten für manche Stücke sogar noch günstiger, nämlich für nur sieben Euro. Aber der Nachwuchs soll hiermit nicht nur in die Zuschauerränge, sondern auch hinter die Bühne gelockt werden: In diversen Workshops gibt es die Möglichkeit, unterschiedliche Berufe innerhalb des Theaters kennenzulernen – nicht nur die naheliegenden wie Schauspieler, Regisseur und Intendant, sondern auch zum Beispiel den des Theaterpädagogen oder des Bühnentechnikers. Zum Abschluss des Festivals am 4. Juli soll dann im Nachtasyl ordentlich gefeiert werden.

Text: Hanna Klimpe

 

The Pains Of Being…

…Pure At Heart: Die junge New Yorker Gruppe um Sänger und Gitarrist Kip Berman präsentiert sich nach diversen Umbesetzungen in alter Frische.

Es ist spannend, mitanzuhören, wie Kip Berman den Sound seiner Band sucht: Das Debüt The Pains Of Being Pure At Heart war ein schrammelig-polterndes, sanft gesungenes Indierock-Album, das gerade aufgrund seiner technischen Beschränktheit so charmant schien. Dass die Gruppe allerdings auch mit Gitarren, die an die Smashing Pumpkins erinnern, und einer dickeren Produktion ihre Anziehungskraft nicht verliert, demonstrierte das Nachfolge-Werk, Belong. Und nun also Heart’s Days Of Abandon: das bislang poppigste Album der Pains, die zudem ein paar Umbesetzungen hinter sich haben. Die Gitarren sind gedämpfter und nicht so im Vordergrund, die Produktion bedient sich einiger geschmackvoller Achtziger-Referenzen. Man kann den neuen Sound etwas austauschbar finden, Bermans Songs sind nach wie vor unverwechselbar.

Text: Michael Weiland

 

Banks

Säuseln und quengeln, pockern und pluckern: Der US-Shooting-Star singt die Songs seines noch nicht erschienenen Debüt-Albums im Mojo Club.

Die kalifornische Musikerin macht eine dunkle Nachtmusik, beeinflusst von R’n’B, aber mit verhaltener Tanzlaune. Sparsames Pockern und Pluckern begleitet die Songs von Banks, andere schmerzlich-schön programmierende Singer-Songwriter wie James Blake und SOHN oder der synthetische Soul von The Weeknd kommen dabei in den Sinn. Ihre Stimme steht dabei unmissverständlich im Vordergrund: säuselnd, quengelnd, flehend, auch mal im Chor mit sich selbst. Das war der Spex vor einigen Monaten eine Cover-Geschichte wert, auch wenn es bislang noch kein Album von ihr gibt: Singles und EPs müssen bis zum Erscheinen von Goddess im Herbst als Beleg ihrer künstlerischen Klasse dienen. Der jungen Künstlerin, die ihre Songs zunächst über die Internetplattform Soundcloud veröffentlichte, könnte das Konzept Langspielplatte ohnehin irgendwie gestrig vorkommen. Immerhin spielt sie Konzerte – wie altmodisch.

Text: Michael Weiland

 

Contradiction

Armin Völckers und Hans Hushan bevölkern mit visuellen Widersprüchen die Galerie Anne Moerchen.

Gegensätze ziehen sich an. Aber wie ist das eigentlich mit Widersprüchen? Da hört die Freundschaft auf, oder? „Nein!“ sagt Anne Moerchen und bittet die beiden Freunde Armin Völckers und Hans Hushan zu einer gemeinsamen Ausstellung unter dem Titel Contradiction. Die Chemie zwischen den beiden stimmt, was das künstlerische Schaffen angeht, stoßen sie jedoch in recht unterschiedliche (um nicht zu sagen gegensätzliche) Richtungen. Beide Künstler sind in mehreren Disziplinen zu Hause, widmen sich in dieser Ausstellung allerdings ausschließlich der Malerei: Armin Völckers verfremdet Alltagssituationen und macht aus ihnen fantastische Traumwelten. Bei Hans Hushans Arbeiten steht das Wechselspiel von Form und Natur im Vordergrund. In Contradiction sind sie etwa auf Surfbrett-Material mit Acryl angefertigt und mit Bildern von Persönlichkeiten aus Medien, Musik und Malerei versehen. Letztlich ist es wohl genau der vermeintliche Widersinn, der das Spannungsfeld der Ausstellung erzeugt. Am 25. Juni ab 19 Uhr wird sie eröffnet und ist bis zum 6. September in den Räumen der Galerie Anne Moerchen zu sehen.

Text: Tanja Ehrlich

 

Don Quijote

Tausend Mal erzählt, aber so noch nie gesehen: Don Quijote. Das Puppentheater Theater des Lachens inszeniert den Klassiker in den Hamburger Kammerspielen.

Zum dritten Mal finden in Hamburg die Privattheatertage statt. Die Agenda des Festivals liegt auf der Hand: nicht staatlichen Theatern Bretter zur Präsentation bieten und Bewusstsein für diejenigen Produktionen, Gruppen und Häuser steigern, die den eigentlichen Facettenreichtum der Darstellkunst ausmachen, wie etwa das professionelle Puppentheater Theater des Lachens aus Frankfurt (Oder). Dessen am 23. Juni in den Hamburger Kammerspielen gezeigte Inszenierung von Don Quijote, entstanden unter der Regie von Frank Soehnle, erzielt mit wenigen Bausteine eine große Wirkung: Ein Klassiker, eine Puppe, drei Spieler, ein Vorhang, die Begleitung des Streichquartetts des Brandenburgischen Staatsorchesters Con Mot(t)o und Georg Philip Telemanns Don Quichotte Suite – fertig ist das “Traumspiel“ um Don Quijote von la Mancha, den alten Narr.

Text: Tanja Ehrlich

 

The Lee Shore

Das Hamburger Pop-Quintett um Sängerin Julia Balschus präsentiert sich in neuer Besetzung und mit frischer 7-Inch im Gepäck in der Astra Stube.

The Lee Shore haben sich 2012 in Hamburg gegründet. Die Band besteht aus zwei Damen und drei Herren mit gemeinsamer Neigung zu Indie- und Alternative-Rock sowie Psychedelic- und Brit-Pop. Der Bandname entstammt einem Song von Crosby, Stills, Nash & Young (oder handelt es sich doch um ein Segelmanöver?), was nur bedingt Rückschlüsse auf den Sound der Gruppe zulässt. Zu den erklärten Vorbildern von The Lee Shore gehören The National, Grizzly Bear, Temples, Junip und Jacco Gardner. Im Januar dieses Jahres erschien mit Bunbury eine 7-Inch-Single in einer Auflage von 300 Exemplaren beim Darmstädter Label Laughing Seven Records. Danach trennte sich die Gruppe von ihrer Rhythmussektion, die im Mai durch zwei neue Mitglieder ersetzt wurde. Wie sich die neue Besetzung um das Duo Julia Balschus und Jana Münchow live schlägt, kann man am 23. Juni in der Astra Stube erfahren.