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Ching Zeng Summer Camp

Turntable-Schwergewichte: Resident Crack-T supportet seine Kollegen Karmaboy und Fede im Moondoo-Sommerlager.

Mit dem CMYKlub führte das Moondoo einen neuen DJ-Typus ein: den Resident auf Zeit. Nachdem Massive-Töne-DJ Schowie zuletzt für die Auswahl besonderer Schwergewichte der deutschen Freestyle- und HipHop-Szene zuständig war, hat seit Juli der Düsseldorfer und Ching Zeng-Labelbetreiber CRACK-T diese Rolle übernommen. Bis Mitte September schlägt er jeden Freitag im Moondoo das Ching Zeng Summer Camp auf; seine heutigen Gäste im DJ-Sommerlager sind die NRW-Hauptstadtkollegen Karmaboy und Fede, deren Namen eng mit der Aufbruchstimmung in einer der derzeit innovativsten HipHop-Städte Deutschlands verbunden sind. Auch ihre Sets fusionieren vorhandene Styles und bilden etwas Neues. Im Basement serviert derweil die KlangGetriebe-Crew hausgemachten Techno, Deephouse und IndiaDance. Es brodelt!

Text: Ole Masch

 

Kante im Pudel

Das Label Euphorie bringt die Hamburger/Berliner Band an die dunkle Seite der Waterkant. Dort spielt sie u.a. neue Theatermusik aus der Zuckerfabrik.

Euphorie in der Elbphilharmonie der Herzen. Was sich nach Rosamunde Pilcher-Schnulze anhört, beschreibt ein Rock-Konzert im Golden Pudel Club. Das Hamburger Label Euphorie bringt Kante an die dunkle Seite der Waterkant. Die Indie-Größe existiert eigentlich schon immer, obwohl die Jungs noch gar nicht so alt aussehen. Die Städte Hamburg, Düsseldorf und Berlin sind in ihrer Biografie verankert – deutschsprachige Texte, Ausflüge in diverse Genres ebenfalls. Wer tiefer in die Bandgeschichte einsteigen möchte, macht das hier. Bei der Stippvisite im Pudel spielen Kante auch ihre neue Theatermusik aus der Zuckerfabrik mit Stücken, die sich an Brecht, Voltaire und Dostojewski anlehnen. Sie werden „ihr diesjähriges Festival-Programm mal im kleinen Rahmen ausprobieren“, heißt es in der Ankündigung. Ausprobieren, das kann man sich in der Experimentierstube Pudel wahrlich gut.

Text: Lena Frommeyer

 

„Absolute Giganten“

Hamburg-Epos unter freiem Himmel: Das Draußenkino auf dem Rathausmarkt zeigt den Kultfilm „Absolute Giganten“.

Gerade eben erst ließ der Regisseur Sebastian Schipper seine Victoria durch eine Berliner Nacht irrlichtern, vor 15 Jahren waren es drei Jungs, die er auf einen nächtlichen Trip durch Hamburg schickte. Absolute Giganten erzählt von einer Jungsfreundschaft und wie sie zu Ende geht, weil einer aus dem Trio am nächsten Morgen in See stechen will. Komik und Melancholie halten sich dabei die Waage und völlig unsentimental ist auch Schippers Perspektive auf die Stadt und ihren Hafen. Einer der schönsten Hamburg-Filme aller Zeiten macht den Auftakt für die Freiluftkino-Saison auf dem Rathausmarkt. Bis zum 02. August flimmern hier täglich Filmklassiker über die Leinwand – und das für exakt null Euro Eintritt. Blumen und Dankeskarten gehen ans Metropolis.

 

Blackwater Mojo

Ihr neues Album nahmen die Blues-Rocker im Sun Studio auf – dort, wo auch Elvis und Johnny Cash am Mikro standen. Konzert in der Hasenschaukel

Er – cooler Blick, schwarzer Bart – bringt die Stahlseiten seiner Gitarre zum Jaulen und gibt gleichzeitig an der Kickdrum den Takt vor. Sie – blonde Haare, die sie im Takt schüttelt – singt mit druckvoller, souliger Stimme. Das Duo Blackwater Mojo aus West-Virgina spielt mit unheimlich viel Gefühl. Seth und Erin harmonieren miteinander, schauen sich an… Da knistert’s doch! Der gemeinsame Nachname Young bringt die Auflösung: Hier steht ein verheiratetes Paar auf der Bühne. Die Bluesrock-Szene kennt die zwei spätestens seit ihrem Auftritt bei der International Blues Competition in Memphis. Die neue Scheibe Stomp and Holler! spielten sie im Sun Studio ein. Genau, dort wo auch Alben von Elvis Presley und Johnny Cash aufgenommen wurden. Nun gastieren Blackwater Mojo in der Hasenschaukel auf dem Kiez. Nach dem Konzert lässt Mdme Schall ihre Platten drehen: Mellow Melodies, Indie, Schönes.

Text: Lena Frommeyer

 

Buddhismus zum Kennenlernen

Jeden Donnerstag lädt das Buddhismus-Zentrum auf St. Pauli zur Meditation nebst Vortrag über die Grundlagen der Lehrtradition und Religion.

Was haben Moskitos mit dem Buddhismus zu tun? Hier die Auflösung: Es ist Sommer. Saison für Mücken, Bremsen und anderes fliegendes Getier. Nerven die Blutsauger, greift man gern zur Fliegenklatsche – und hat nach dem Insektenmord ein schlechtes Gewissen. Darf man kleine Tiere töten? Was würde Buddha dazu sagen? Tatsächlich existiert das Thema Tierethik in der buddhistischen Lehre, aber auch noch viel mehr.

Worauf wir eigentlich hinaus wollen: Jeden Donnerstag kann man in Hamburg die Grundlagen des Buddhismus im Buddhismus-Zentrum Hamburg kennenlernen. Im Anschluss an einen einstündigen Vortrag ist man eingeladen, an einer auf Deutsch geleiteten Meditation (45 Minuten) teilzunehmen. Beide Teile der Veranstaltung sind kostenfrei. Wir betonen: Das hier soll kein Missionierungsversuch sein – nur ein Vorschlag, einmal über den Tellerrand hinauszublicken.

Text: Lena Frommeyer

 

St. Pauli Straßenmampf

Jeden Donnerstag fahren auf dem Spielbudenplatz die Foodtrucks vor. Ab 17 Uhr brutzeln hier Burger auf dem Grill und Burritos werden gefaltet.

Der Mittwoch auf dem Spielbudenplatz gehört traditionell dem Nachtmarkt. Nun wächst eine neue Tradition (kann man bei der elften Ausgabe schon so nennen). Jeden Donnerstag fahren auf der großen Kiez-Verkehrsinsel die Foodtrucks vor. Aus Bierzeltgarnituren werden lange Schlangen gebaut. Dann geht’s los – erst mal dreht man als Besucher eine Runde und lässt sich inspirieren, schmiedet Pläne, die das begrenzte Fassungsvermögen des Magens berücksichtigen. „Wenn ich erst eine Portion Piroggen der Pani-Smak-Mädels (beispielsweise mit Kraut und Pilzen gefüllte Teigtaschen) esse und dann ein Bánh-mì-Sandwich der Kiezküche St. Pauli mit meinem Gatten teile, passt noch eine gegrillte Marshmallows & Nutella-Kreation von Luncheonette hinterher?“ (Kurz nachdenken, nein!). Also vielleicht doch lieber erst einen Salat. Gibt’s alles bei der Street Food Session.

Außerdem vor Ort:

Burristas – Hamburgs erster Burrito Food Truck
SoQalicious
Lángos 2 go
Mr. Scampi
Beet in the Box – Foodtruck
Burgerkultour
DELI Food Truck
EIS-Zauberei Hamburg
BBM-Burger, BEEF and MORE
Massimo’s Pizzamobil
Burger Jungs
Mother Phil’s DELI
Vincent Vegan
curryWERK

 

Sketch Corner

Gemeinsam zeichnen, malen, collagieren und dabei der Darbietung von DJs lauschen – das ist der kreative Stammtisch im Gängeviertel.

Das Kunstkollektiv lädt zum kreativen Stammtisch – oder wie man das dienstägliche Treffen auch nennen möchte. Im Gängeviertel kommt man allwöchentlich zusammen, um gemeinsam zu zeichnen, zu malen und zu collagieren. Die freie Plattform bietet auch den passenden Soundtrack. Die Sketch Corner-DJs legen auf und werden unterstützt durch Gast-DJs. Auch da gibt es keine Grenzen. (Wer will schon Kreativität eingrenzen?) So legt sich ein abwechslungsreicher Soundteppich über das Gängeviertel: Beats, Rap, Experimental, Techno, Electronic, Jazz, Latin, Soul, Funk, World, Tribe … Der Eintritt ist frei, aber das Team freut sich über Spenden für Getränke, Stifte und Co.

 

Slacklining

Geht raus, spielen! Beispielsweise zur Slackline-Area im Hamburger Stadtpark. Da balanciert es sich ausgezeichnet.

Letzten Sommer war Slacklining ein echter Trend. In jedem Hamburger Park spannten Menschen ihre Leinen zwischen den Bäumen und balancierten darauf herum. Hin, zurück, hin. Die Profis sprangen sogar in die Höhe und lächelten – halb amüsiert, halb milde – wenn Neulinge den Sport ausprobierten und die Beine vor Angst und Anstrengung wie kleine Presslufthämmer vibrierten. Wieso im Sommer 2015 kaum noch geslacklined wird? Wissen wir auch nicht. Dabei gibt es im Stadtpark (Foto) sogar eine eigens geschaffene Fläche. Mit Pollern – um eine Alternative für die umstehenden Bäume anzubieten. Die leiden nämlich, wenn man seine Balanciergelegenheit nicht vernünftig polstert. Es gibt sogar ein Hamburger Start-up, das hübsche Slacklines mit Holzgriffen und Baumschoner produziert. Also: Geht raus, spielen!

Text: Lena Frommeyer

 

Kneipe mal anders

Hamburger Gastronomen werden kreativ um ihre Gäste zu unterhalten – vom Quiz bis zur musikalischen Leibesertüchtigung.

Wer mehr will, als nur in einer Kneipe Bier zu trinken, kann an diesem Dienstagabend zwischen der Fahrraddisko auf dem Knust Lattenplatz und einem Kneipenquiz im 73 wählen.

Ersteres Event hört auf den Namen Pedal Power. Hier müssen die Gäste selbst für Musik sorgen, genauer gesagt: Für den Strom, der die Anlage des DJs betreibt. Ab 18 Uhr legen DJs auf, vorausgesetzt auf den benachbarten Spezialfahrrädern wird kräftig gestrampelt.

Zweitere Veranstaltung findet jeden dritten Dienstag im Galopper des Jahres des 73 statt. Am Schulterblatt schlagen dann durstige Menschen auf, die ihre schlauesten Freunde mitbringen. Wieso durstig? Weil es Freigetränke zu gewinnen gibt. Wieso schlau? Weil man Fragen richtig beantworten muss, um die Gratisdrinks zu bekommen.

 

Clubkinder Klanglabor

In der Barbarabar spielt die hiesige Band Schwech & Pefel venedisch maskiert ihren deutschsprachigen Singer/Songwriter-Acoustic-Pop-Rock.

Anders als der Name zunächst glauben lässt, geht es dem Clubkinder e.V. nicht (nur) darum gute Partys zu schmeißen, sondern um die wirklich wichtigen Dinge im Leben. So sammeln sie Spenden für das Tierheim Süderstraße, den Umsonstladen oder andere gemeinnützige Vereine. Das tun sie bei Events, die aus dem Rahmen fallen: Tagebuchlesungen, Haare schneiden für den guten Zweck (Clubschnitt) oder bei einer Bootstour inklusive schwimmendem Tattoostudio und Burlesque-Show. Ganz nach dem Motto: Wieso eigentlich nicht? Musik ist den Clubkindern ein besonderes Anliegen. Im Rahmen der Förderreihe Clubkinder Klanglabor unterstützen sie junge Musiker aus der Stadt mit Filmaufnahmen und Konzerten. An diesem Mittwoch bringen sie die Band Schwech & Pefel auf den Hamburger Berg – als Auftakt für eine wöchentliche Konzertreihe. Die drei jungen Männer der Band spielen stets venedisch maskiert ihren Singer/Songwriter-Acoustic-Pop-Rock. Hörprobe: