Wenn in dieser Stadt jemand 820.000 Euro für etwas ausgibt, um sicherzustellen, dass gewisse Personen nicht weiter den Volkszorn auf sich ziehen, dann hat im Normalfall der HSV mal wieder eine Trainer-Abfindung gezahlt. Diese Woche bekam aber nicht Herr Zinnbauer einen Scheck überreicht, sondern indirekt Herr Kretschmer. Weiter„Ein neuer Flora-Besitzer und Wiedersehen mit Çalhanoğlu“
Beim Pokal-Heimspiel des FC St. Pauli gegen Borussia Dortmund hat unser Blogger Erik Hauth mit Pyrotechnik experimentiert: ein Geständnis ohne Reue.
Zur Halbzeit stand es 0:2 aus Sicht der Gastgeber, meines Vereins, dem FC St. Pauli; klammer Wind wehte über die Kurven und Geraden. Irgendwie hielt sich die Niedergeschlagenheit durch die Dortmunder Dominanz noch mit der Hoffnung die Waage, dass in der zweiten Halbzeit die Mannschaft doch noch ein Feuerwerk abbrennen würde. Denn auch wenn die Fans am Millerntor alles gegeben hatten, der Funke unserer Begeisterung hatte sich irgendwie nicht bei unseren Spielern verfangen. Zu viel Respekt, analysierte Trainer Meggle nach der 0:3-Niederlage messerscharf.
Hamburg plant in der Billstedter Berzeliusstraße eine Flüchtlingsunterkunft. Die Anwohner sorgen sich: Schon einmal lebten dort Menschen unter katastrophalen Zuständen.
Mit einem Sofortprogramm will der Hamburger Senat verhindern, dass Flüchtlinge im Winter in Zelten untergebracht werden müssen. In Billstedt sorgt man sich nun wegen einer geplanten neuen Flüchtlingsunterkunft in der Berzeliusstraße – eine öffentliche Unterbringung an der gleichen Stelle war 2002 wegen der katastrophalen Lebensbedingungen dort abgerissen geworden. Einer, der damals dabei war, ist Lothar Knode, Bezirksabgeordneter der Grünen in Hamburg-Mitte. Von 1979 bis 1988 war er Sozialarbeiter in der Berzeliusstraße. Er erklärt, was heute anders gemacht werden muss. Weiter„„Vor der Berzeliusstraße muss man heute keine Angst haben““
Der Olympische Sportbund hält die Entscheidung zwischen Hamburg und Berlin offen – und lässt damit die Zweifel nur noch wachsen.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) will nun doch erst im Frühjahr entscheiden, welche deutsche Stadt sich um die Olympischen Spiele 2024 bewerben soll. Die Funktionäre fürchten, dass Hamburger wie Berliner sich nicht ausreichend für Olympia begeistern, und wollen jetzt plötzlich zuerst die Reformideen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) abwarten. Was sie bei der Entscheidung nicht bedenken: Gerade diese willkürliche Art der Problemlösung macht Olympia und seine Funktionäre so unsympathisch.
Harvestehuder klagen, Fußballer verlieren, Juwelenraub wird beliebt. Und nun auch noch die Winterzeit. Der Wochenrückblick
Na, schon alle Uhren umgestellt? Die Winterzeit ist in Hamburg angebrochen und das nicht nur hinsichtlich der Definition, wann denn nun 12 Uhr Mittag ist. Aber lassen wir uns davon den Optimismus verderben? Nein, natürlich nicht. Auch wenn die zurückliegende Woche noch einiges mehr aufgeboten hat, das dazu taugen würde.
Emo-Indie-Artrock, progressiv, ohne Wenn und Aber: Sängerin Shara Worden von My Brightest Diamond beeindruckt in Hamburg – und könnte bald ihren ersten Hit landen.
Als sich beim Reeperbahnfestival 2007 morgens um eins wenige versprengte Zuschauer vor der Knust-Bühne einfanden, um kurz zu checken, wer oder was My Brightest Diamond vielleicht sein könnte, fiel ihnen alsbald die Kinnlade herunter. Die Meisterschaft, in der die kleine, dunkelhaarige Sängerin und Gitarristin Shara Worden und ihre männlichen Mitmusiker den avantgardistischen Emo-Indie-Artrock des Debütalbums Bring Me The Workhorse abfeuerten, verblüffte damals komplett. Abenteuerliches Gitarren-Tuning à la Joni Mitchell, sirenenhafter Gesang quer durch alle Oktaven. Ultratighte Band, extremer Lärm und ganz leise Töne, man kam aus dem Staunen nicht hinaus. Dennoch hatte man das Gefühl, Shara Worden bliebe noch weit unter ihren Möglichkeiten.
Drachen steigen lassen und Basketballern zujubeln: Elbmelancholie-Bloggerin Inga Zimmermann hat trotz streikender Bahnmitarbeiter in der vergangenen Woche viel erlebt.
Der Sommer ist vorbei in Hamburg. Ein klares Indiz dafür: Es gibt längst nicht mehr so viele Outdoor-Veranstaltungen wie noch vor ein oder zwei Monaten in der Stadt. Anhand des Wetters dagegen ließ sich in der vergangenen Woche nicht unbedingt immer erkennen, dass der Herbst begonnen hat: Bei Sonnenschein zog es am Sonntag etliche von uns nochmal in den Stadtpark oder an die Alster, um Drachen steigen zu lassen oder um spazieren zu gehen.
Die Polizei ermittelt gegen die Critical Mass – und wird damit nur erreichen, dass sich Fahrradfahrer fühlen wie die Robin Hoods des Straßenverkehrs.
In der sehenswerten Ausstellung Das Fahrrad, die derzeit im Museum der Arbeit läuft, baumeln Kopfhörer unter dem Poster einer Critical Mass: Man sieht Tausende Fahrradfahrer, die Hamburgs Innenstadt blockieren – und Autos, die im Stau stehen. Die Ausstellungsmacher haben die wartenden Autofahrer befragt, wie sie sich dabei fühlen, und setzt man die Kopfhörer auf, so schallt einem viel Verständnis entgegen. „Gute Aktion“, sagen die Autofahrer oder dass die Critical Mass schön bunt aussehe, „wie eine Girlande“. Das klingt romantisch. Nur leider ist die Realität selten romantisch. Und die Polizei, die die Folgen des Verkehrschaos regeln muss, hat es mit Romantik ohnehin nicht so.
Wie tickt Hamburg? Anja Knauer von „Mit Vergnügen Hamburg“ hat sich einen Tag lang an die Ecke Jungfernstieg/Große Bleichen gestellt. Ihre Eindrücke in Text, Bild und Ton
Kämpfe radikaler Muslime, Abschiedsspiel von Fabian Boll, Tod von Sigfried Lenz: Elbmelancholie-Blogger Andreas Grieß blickt zurück auf eine emotionale Woche.
Habe nur ich das Gefühl oder ist das Wetter wirklich ein wenig unheimlich? Pünktlich zum Wochenende kommt – zumindest tagsüber — die Sonne heraus, dann ist es durch die Woche wieder bestenfalls annehmbar und dann kommt die Sonne wieder angekrochen. So ganz verstanden, womit wir Hamburger diese Wochenendbeziehung zum guten Wetter verdient haben, habe ich noch nicht. Aber gut, ich nehme das gerne an.