Freiheit für Kareem Amer!

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Der ägyptische Blogger Abdel Karim Nabil Suleiman, bekannt als Kareem Amer, ist in Ägypten zu vier Jahren Haft verurteilt worden.
In seinem Blog hatte er Mubaraks Ägypten als eine „Diktatur“ bezeichnet. Ausserdem hatte er die Al-Azhar-Universität, an der er selbst Student war, beschuldigt, „die Hirne der Studenten zu verstopfen und sie in menschliche Bestien zu verwandeln, indem sie ihnen beibringt, es gebe keinen Platz für Unterschiede im Leben“.
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Kareem Amer

Er hatte die Al-Azhar, höchste Autorität im sunnitischen Islam, auch die „Schule des Terrors“ genannt. Im letzten Jahr war er zwangsweise exmatrikuliert worden.
Das Urteil setzt sich aus drei Jahren für die „Beschimpfung des Islams“ und einem Jahr für die „Beleidigung des Präsidenten“ zusammen.
Daran sieht man, wie weit Ägypten schon auf dem Weg in die Theokratie ist. Wenn das Regime erst einmal gefallen ist, werden die Muslimbrüder gar nicht mehr viel verändern müssen.
Doch nun formiert sich auch eine Protestbewegung unter jungen Leuten und Mitbloggern, die die Tyrannei nicht hinnehmen wollen. Auf der Website Free Kareem! kann man sich über den Stand der Dinge und Möglichkeiten des Protests auf dem laufenden halten.
Wir werden weiter berichten. Einen früheren Post siehe hier.

 

Blasphemiegesetze sind keine gute Idee – auch wenn sie Minderheiten schützen

Jetzt wird’s kompliziert. Einerseits freue ich mich, dass in Ägypten etwas gegen die Hassprediger unternommen wird, die das Christentum verhöhnen. Andererseits halte ich die rechtlichen Schritte, die gegen sie eingeleitet wurden, für freiheitsgefährdend.

Bei meinen Gesprächen mit Kopten  und aramäischen Christen in den letzten Wochen wurde immer  wieder erwähnt, dass ein radikaler Prediger in Kairo die Bibel zerrissen und damit gedroht hatte, darauf zu urinieren. Der koptische Bischof Deutschlands, Anba Damian, äußerte sich entsetzt über diesen offenen Akt des Hasses, und auch im syrisch-orthodoxen Kloster Mor Gabriel stieß ich auf Empörung.

In der westlichen Öffentlichkeit hingegen wurde dieses Detail der blutigen Proteste mit Schulterzucken quittiert. Was bedeuten kann: Na ja, so sind sie eben. Was willst du machen? Oder: Das trifft uns nicht, so macht sich dieser Typ doch nur selber zum Schmock. Während Kopten und Aramäer sich durch die symbolische Schändung der Bibel verletzt fühlen, winken wir im Westen ab. Uns von einem solchen Idioten beleidigen zu lassen, würde bedeuten, sich auf seine Ebene zu begeben, denken wir. Sticks and stones may break my bones, but words or names will never hurt me.

Nun hat die ägyptische Generalstaatsanwaltschaft angekündigt, drei Männer wegen Beleidigung des Christentums vor Gericht zu stellen:

Ahmed Mohammed Abdullah soll zusammen mit seinem Sohn während der Proteste gegen den islamfeindlichenUS-Film Die Unschuld der Muslimevor der US-Botschaft eine Bibel zerrissen und dann verbrannt haben. Dabei wurde er gefilmt. In dem im Internet veröffentlichten Video soll Abdullah, der auch unter dem Namen Abu Islam bekannt ist, gedroht haben, auf das Buch zu pinkeln, sollten die Beleidigungen gegen den Islam weitergehen.

In einem Interview mit dem Journalisten Hani Jassin Gadallah soll er sich in der Zeitung Al-Tahrir abfällig über das Christentum geäußert haben. Der Reporter muss sich deshalb ebenfalls vor Gericht verantworten.

Bis zu fünf Jahre Haft für Blasphemie

Dass Abdullah und den beiden anderen Männern nun nach den ägyptischen Blasphemiegesetzen der Prozess gemacht werden soll, werten Beobachter als überraschend. In der Vergangenheit haben diese Gesetze häufig nur dann Anwendung gefunden, wenn es sich um mutmaßliche Verunglimpfungen des Islams handelte. Menschenrechtsgruppen haben die Gesetze wiederholt als Einschränkung der Freiheitsrechte kritisiert. Auf Blasphemie stehen in Ägypten bis zu fünf Jahre Haft.

Als Geste gegenüber der extrem verunsicherten christlichen Minderheit ist es zu begrüßen, dass auch ihr Glaube unter Schutz gestellt wird – und das besonders von einer Regierung, die islamistisch geprägt ist. Letzteres führt zu großer Sorge unter den Kopten, dass sich ihre Marginalisierung noch verstärken wird. Wer weiß, vielleicht kommt es ja nicht so. Offenbar wollen die Behörden in Ägypten verhindern, dass ein Kulturkampfklima im Land greift, dass nur den extremsten Kräften unter den Islamisten nützen würde. Mursi zieht zur Zeit einige rote Linien ein. Auch die Verurteilung der extremistischen Attentäter vor einigen Tagen liegt auf dieser Linie: Die Muslimbrüder machen den radikalen Kräften deutlich, wer regiert.

Aber: Blasphemiegesetze verstellen den Weg zu einer offenen, (religiös) pluralistischen Gesellschaft. Sie sind die autoritäre Lösung des Konflikts um konkurrierende Weltdeutungen und religiöse Geltungsansprüche. Sie können immer auch benutzt werden, um notwendige Kritik zu unterdrücken (auch wenn das hier nicht der Fall ist). Der Blogger Karim Amer, für den ich hier lange Kampagne gemacht habe, war wegen der ägyptischen Blasphemiegesetze vier Jahre in Haft. Dabei hatte er nur die schändliche Komplizenschaft der Religion bei Massakern an Kopten angeprangert (ohne selbst Kopte zu sein, es war ein Aufstand des Gewissens).

Nun wird das Gesetz angewendet, um die Kopten zu beschützen. Kirchenführer  werden sich wahrscheinlich darüber erleichtert zeigen. Das wäre kurzsichtig. Am Ende muss es darum gehen, Hassprediger wie Abu Islam gesellschaftlich zu isolieren und zu marginalisieren. Ein Journalist, der hassvolle Äußerungen über Christen zitiert (ganz egal ob zustimmend oder mit welcher finsteren Absicht), darf nicht allein deshalb strafverfolgt werden: Was heißt das für eine freie öffentliche Debatte? Blasphemie ist  schwer zu definieren: Wer bestimmt, was „verletzend“ ist? Milliarden Christen im Westen haben sich nicht verletzt gefühlt vom Handeln des Vollidioten Abu Islam. Ebenso wie Milliarden Muslime den Pastor Terry Jones für einen Vollpfosten halten, der ihrer Erregung nicht würdig ist.

Der Staat soll den Aufruf zur Gewalt ahnden. Nicht aber die symbolische Gewalt. Leute wie Abu Islam gehören geächtet und verachtet. Nicht in Haft – jedenfalls nicht dafür.

 

 

Ägyptens Helden – und der zögerliche Westen

München Vor fast vier Jahren habe ich in diesem Blog eine Kampagne für den ägyptischen Blogger Karim Amer unterstützt. Er war Student der Al-Azhar-Universität in Kairo. Die Gewalt gegen koptische Christen in seiner Heimatstadt Alexandria hatte ihn zu einem scharfen Kritiker des Islamismus in Ägypten gemacht. Er hatte aber auch die Frechheit besessen, in seinem Blog den Präsidenten Mubarak als „Tyrannen“ zu bezeichnen. Die Uni warf ihn raus, und dann wurde Karim von einem ägyptischen Gericht zu vier Jahren Haft verurteilt, drei davon wegen Beleidigung des Islams, eines wegen Beleidigung des Präsidenten (was schon dessen quasi-göttliche, pharaonenhafte Anmassung zeigt). Sein Vater sagte, er würde ihn gerne hingerichtet sehen.

Unsere Kampagne war nicht erfolgreich. Karim musste seine gesamte Haftzeit absitzen. Im letzten Herbst wurde er entlassen. Heute ist er unter den Protestierenden. Und er hat kürzlich im Wall Street Journal schreiben können, was für ein Gefühl es ist, jetzt auf die Strasse zu gehen, und nicht mehr allein zu sein.

Und das ist für mich das Wunder dieser Tage: Ein radikaler Einzelgänger, ein Sturkopf wie Karim Amer, ist heute nicht mehr einsam. Millionen tun es ihm gleich. Vor ein paar Tagen schrieb mein Lieblingsblogger Sandmonkey folgenden Tweet: „5 yrs ago my beliefs made me a minority opposition, today i am the people“. Sandmonkey schreibt nun pausenlos von unterwegs, als Teil der aufständischen Masse, die nicht eher ruhen will, bis Mubarak weg ist. Das ist für Leute wie Karim oder Sandmonkey eine existentielle Frage: Denn mit Sicherheit werden Leute wie sie einkassiert und unterdrückt, wenn das Regime überlebt.

Am Rande der Israelreise mit der Bundeskanzlerin hatte ich Gelegenheit sie zu fragen, ob es nicht ein Fehler der westlichen Diplomatie war, die ganze Region nur durch das Prisma des Nahostkonflikts zu sehen. Das war die Grundlage für Mubaraks faules Spiel, sich als „moderater Araber“ zu empfehlen und damit Hilfsgelder, Waffen und freundschaftliches Ignorieren der Unterdrückung im Lande zu erkaufen. (So wie es die Saudis immer noch machen.) Und es war die Grundlage für die Unterschätzung der gesellschaftlichen Dynamik im Lande: Leute wie Karim und Sandmonkey waren in dieser Welt nur lästige Störenfriede (ähnlich wie früher die Dissidenten im Ostblock).

Angela Merkel wollte sich auf diese Frage nicht einlassen. Sie tat sie als nachträgliche Besserwisserei ab. Mich hat das einigermassen überrascht, weil doch Merkel selber erlebt hat was es bedeutet, auf der geopolitischen Schattenseite der Geschichte aufzuwachsen. Vielleicht hat es genau damit zu tun: Sie will nicht für naiv gehalten werden. Es soll nicht der Eindruck entstehen, die Ostlerin sehe alles durch die Brille des Mauerfalls. Aber das war ja auch nicht meine Absicht gewesen: Ich wollte nicht suggerieren, dies hier sei ein neues ’89. Was da in Ägypten vorgeht, ist ein Ereignis sui generis, und niemand kennt den Ausgang. Karim und Sandmonkey beobachten sehr vorsichtig, was die Muslimbrüder treiben. Es könnte ihnen gehen wie vielen säkularen Revolutionären im Iran, die auch Bekanntschaft mit zweierlei Unterdrückungsapparaten machten, erst mit dem des Schahs, dann mit dem der Mullahs.

Aber: Dass es nicht gut ist, eine ganze Weltregion nur nach den Kriterien eines einzigen geopolitischen Problems zu beobachten (Israel/Palästina), das darf man ja wohl festhalten. Wir, der Westen, haben Mubaraks Spiel viel zu lange mitgespielt und die ägyptische Gesellschaft vernachlässigt, sofern sie nicht bei dem Muslimbrüdern organisiert ist, über die wir uns viele Gedanken machen. Wir haben damit zugleich das Spiel des Regimes und der Islamisten mitgespielt.

Und darum bin ich ein bisschen stolz auf diese Zeilen, mit denen mein Essay über Heldentum und Zivilcourage im Merkur (Nov/Dez 2009) endete:

Der Staatsanwalt im Gericht von Alexandria fragt Suleiman (i.e. Karim Amer), was er damit meine, dass „Hosni Mubarak der Kalif sei, Gottes Stellvertreter im Lande Ägypten, Unterdrücker der Menschen und Symbol der Tyrannei“. Der Angeklagte antwortet: „Das ist meine Überzeugung. Ich habe das sarkastisch gemeint. Ich sehe ihn als Tyrannen.“ Das Urteil am 22. Januar 2007 lautete auf vier Jahre Haft: drei für die „Missachtung der Religion“, ein Jahr für die „Diffamierung des Präsidenten“. Sein Vater ließ die Medien wissen, er hätte die Todesstrafe für angemessen gehalten.

Schwer zu ermessen, wie einsam ein solcher Mensch sein muss: Sich weder von der Macht der anderen noch von der eigenen Ohnmacht dumm machen zu lassen ist unter diesen Umständen etwas Heroisches. Undenkbar ist es immerhin nicht, dass man in dem unbeugsamen Eigensinn von Karim Amer eines Tages den Anfang vom Ende der Mubarak-Tyrannei sehen wird.

 

Lob des Heldentums

Nach dem Mord in München diskutiert die Republik endlich über Gewalt im öffentlichen Raum und wie ihr zu begegnen sei.

Mein ganzer Artikel über Zivilcourage und Heldentum ist jetzt online beim Merkur.

Ich stelle das Thema dabei in einen weiteren Zusammenhang.

Auszug:

Es ist nicht schwer zu verstehen, warum der deutsche Zivilcouragediskurs nicht ohne Denunziation des Heldentums auskommt. Die Kritik am Heldentum versteht sich als Teil der geschichtspolitischen Aufarbeitung. Wenn Zivilcourage als Alternative zum Heldentum präsentiert wird, geht es darum, Unangepasstheit gleichsam zu demokratisieren und zu vergesellschaften. Nicht auf den Einzelnen, sein Pathos und moralisches Virtuosentum soll es ankommen. Um missbrauchsanfällige Heldenideale gar nicht erst aufkommen zu lassen, soll es unter dem Schlagwort Zivilcourage auch zu ermäßigten Kosten möglich sein, Mut zu zeigen, ohne Konfrontation und ohne Selbstgefährdung. Zivilcourage wird daher in Deutschland nicht einfach nur als Bürgermut, sondern immer auch als Gegenkonzept zum verdächtigen Kriegerethos früherer Zeiten verstanden.

Ob sich Zivilcourage aber verlustfrei entheroisieren lässt? Typischerweise bestreiten die Helden selber das Heroische ihrer Haltung: »Ich habe bloß meinen Job getan.« Oder sie behaupten, sie seien »nur zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen« und so zum Handeln gezwungen worden: »Jeder hätte sich so verhalten.« Ganz offenbar ist das aber nicht wahr. Es bleibt ein Geheimnis um das Nichtmitmachen, das oft auch von den Handelnden selber nicht durchschaut werden kann. Ohne das Pathos des Eigensinns kann der Schritt aus der Reihe nicht gelingen.

Ich will an drei Beispielen zeigen, dass die Rede von der Zivilcourage hohl bleibt, wenn sie nicht die radikalen Querköpfe im Blick hat, die sich nicht zu schade sind, »den Helden zu spielen«. Denn ohne die Bockigkeit der Schweißerin und Kranführerin Anna Walentynowicz wäre der Kommunismus in Polen womöglich bedeutend später zusammengebrochen. Ohne die Bereitschaft von John Lewis, immer wieder Schläge einzustecken, wäre Barack Obama heute vielleicht nicht Präsident der Vereinigten Staaten. Und auch die Blogeinträge des ägyptischen Studenten Karim Amer wird man vielleicht eines Tages als Vorboten eines Wandels sehen können…

Mehr lesen.

 

Liberale Muslimbrüder und die Freiheit der Frau ohne Kopftuch

Die kluge ägyptische Journalistin Mona Elthahawy hat eine spannende Kontroverse mit führenden ägyptischen Muslimbrüdern angezettelt. In einem Artikel, der in der jüdischen Tageszeitung „Forward“ erschien, schrieb sie: „Ich stelle mich vor die Muslimbruderschaft“. Darin berichtet sie von einem Besuch in der Kairoer Zentrale vor zwei Jahren, bei dem sie mit dem Führer der Bruderschaft, Mahdi Akef, sprechen konnte.

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Mona Eltahawy

The first time I went to interview the Muslim Brotherhood, in 1995, an officer manager at their headquarters on the Nile opened the door with one hand and gave me a headscarf to wear with the other. The second time I went to interview the Muslim Brotherhood, in 2005, no headscarf awaited me.

Es hatte sich also einiges getan in der Bruderschaft, so Eltahawys Eindruck. Dennoch war sie schockiert, als Akef im Gespräch auf ihre Frage hin, ob die ägytische Bruderschaft an der Macht schlecht für die Frauenrechte sein werde, folgendes antwortete:

“No,” Akef replied, “and my proof is that although you’re naked, you were allowed to enter my office.”

I was wearing a short-sleeved t-shirt and pants.

Es ergab sich folgender Schlagabtausch:

“I am not naked,” I reminded him. “The verses in the Koran concerning women’s dress have been interpreted differently.”

“According to God’s law, you are naked,” he replied. “Your arms are naked, your head is naked. There is only one interpretation.”

One interpretation? So much for pluralism. Clearly, the Muslim Brotherhood had quite some way to go.

Trotzdem, so Eltahawy, müsse sie als säkulare und liberale Ägypterin die Präsenz der Muslimbruderschaft auf der politischen Bühne Ägyptens verteidigen:

If I don’t, then I am just as guilty as the regime that has for decades sucked the oxygen out of the body politic — and with Gamal Mubarak being groomed to take over the presidency from his aging father, the regime seems set to rule for another generation.

Besides the state, the Brotherhood is the last man standing in Egypt. We’re down to the state and the mosque. The Muslim Brotherhood must remain on Egypt’s political stage, not least so that its ideas are out in the open and can be challenged.

Eltahawy wendet sich gegen die brutale Unterdrückung der Muslimbrüder in der letzten Zeit. Sie sieht darin einen direkten Einfluss der amerikanischen Wende weg von der Demokratisierungsagenda im Zeichen des Irak-Desasters. Man lässt dem Mubarak-Regime freie Hand bei der Unterdrückung der einzig relevanten Opposition:

So, “naked” as I am, I’ll continue to defend the Muslim Brotherhood’s right to be on that stage.

Auf diese Intervention hin bekam Mona Eltahawy eine interessante Antwort von einem der jüngeren Muslimbrüder, die wiederum im jüdischen Forward veröffentlicht wurde: Ibrahim El Houdaiby, der Redakteur der englischsprachigen Website Ikhwanweb, begrüßt Eltahawys Menschenrechts-Engagement und sagt, die Muslimbrüder ihrerseits hätten sich auch für andere Oppositionelle, die von Mubarak verfolgt wurden – wie etwa Ayman Nur oder die religionskritischen Blogger Karim Amer und Sandmonkey – eingesetzt.

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Ibrahim El Houdaiby

Hoch interessant, was El Houdaiby zum Kopftuch zu sagen hat:

Not wearing the hijab, or headscarf, makes a woman unveiled, not naked. I realize how offensive it is to call someone “naked” for not wearing a headscarf, and I find Akef’s comment unjustifiable.

To be clear, I support Akef’s stance on wearing the hijab, and like him view it as a religious obligation. There has been consensus on that among Islamic scholars for centuries.

Yet this has got nothing to do with the Muslim Brotherhood as a political group. While we believe that wearing the hijab is an obligation, we believe it is an individual woman’s choice to uphold it — a choice that the state should not interfere in.

There is a difference between what Islamists, and Muslims in general, regard as correct, and what they regard as enforceable by the state. This difference has unfortunately been blurred by the misguided practices of some contemporary Islamist systems, and in order to clear up any misconceptions the literature of moderate Islamist scholars needs to be scrutinized further.

Dies wäre in der Tat eine bedeutender Schritt vorwärts in Richtung auf echte Religionsfreiheit: Der Glaube, das Kopftuch sei eine religiöse Pflicht wird deutlich getrennt von der Aufgabe des Staates. Die „zeitgenössischen islamistischen Systeme“ werden für ihrer „mißgeleiteten Praktiken“ kritisiert – und es folgt sogar der Aufruf, dies theologisch aufzuarbeiten. es sei durchaus möglich, eine bestimmte theologische Auslegung für die einzig richtige zu halten, sagt El Houdaiby, und doch politisch für Pluralismus zu sein:

Not accepting another interpretation as authentic, however, does not mean attempting to silence it.

We understand the rules of democracy, and realize that people have the right to choose to do whatever they want, even if we view their choice as incorrect. At the end of the day, what matters should be neither the Muslim Brotherhood leaders’ opinion nor that of President Hosni Mubarak, but rather the Egyptian people’s opinion, as manifested in ballot boxes in free and fair elections — given, of course, that their decision does not undermine the basic rights or civil liberties of any group or individual.

Das sind erstaunliche Worte.

 

Berufungsgericht bestätigt Haft für ägyptischen Blogger

Ein Berufungsgericht in Alexandria hat gestern die Haftstrafe für den Blogger Karim Amer bestätigt. er wird nun also 3 Jahre wegen Beleidigung des Islams und ein Jahr wegen Beleidigung vom Mubarak im Knast sitzen.

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Karim Amer, 4 Jahre Haft wegen Bloggens
Damit nicht genug, wie Hossein El-Hamalawy berichtet:

Moreover, the court accepted a Hessba case, filed by a fundamentalist lawyer against Kareem. Hessba, as interpreted by the regime’s theologians, gives the right to any Muslim citizen to file a lawsuit or get involved as a party to a legal case, if s/he deems something as an “assault on Islam.” (Yes, this is happening in Mubarak’s Egypt, whose regime the Western governments like to describe as “secularist.”)

(Da fragt man sich, was die Muslimbrüder an der Macht eigentlich  noch verschärfen würden…)
Hier kann man erfahren, an wen Protest zu richten ist. 

 

Der letzte Text des ägyptischen Bloggers – eine Abrechnung mit der Al-Azhar-Universität

Die Unterstützerdes verhafteten ägyptischen Bloggers haben den letzten Text von Karim Amer dankenswerter Weise ins Englische übersetzt. Nabil_Karim.jpg
Hier ist er:

Your Blessings, O Azhar!

By Abdul Kareem Nabeel Suleiman (Kareem Amer)
Saturday, October 28, 2006

The human being might be forced to be connected to something, and he would find himself incapable of getting rid of it in spite of his rejection and hatred of it. However, a defining moment might come when he will be granted the opportunity to get rid of this heavy connection forever, without any results or side effects to follow.

It is rare for the separation from this thing to be accompanied with quasi-harsh or undesirable results. Nevertheless, it is a matter that may occur, and an example of that is what is happening with me and what I am facing these days.

I joined Al-Azhar to study in accordance with my parents’ desires. In spite of my complete rejection of Al-Azhar and religious thought (at a subsequent time), and despite my writings that strongly criticize religion’s infiltration into the public life, its control over human beings’ behavior and dealings with each other, and its directing them in conduct, getting rid of these fetters, which were in the form of my (formerly) being a student at Al-Azhar University, was not something easy or trivial as I had envisioned it would be.

When I obtained my freedom in the form of a final expulsion paper from the university last March, I had envisioned that these issues had ended at this point, and that obtaining this document was tantamount to my liberation from Al-Azhar University’s capture and its authoritarianism, first on its students’ lives, then on society members and on life in our country in varying degrees. I ignored what the Al-Gomhuria newspaper published regarding a copy of the investigation papers from my disciplinary board session – which I did not sign for reasons personal to me – being sent to the Public Prosecutor. I also ignored the university administration’s unpublicized refusal of handing me my file. I let life run as it is without engrossing myself in thinking of what might happen after that; this impression was in light of the fact that they had expelled me and hence that gave rest to all of us. I had thought that this was the end of my relationship with them, and I said: Let them keep my file with them. And indeed, I proceeded to apply for new original documents from these on my file, which I was in great need of.

However, it seems that the ‘blessings’ of Al-Azhar to its students cannot be easily erased. They keep pursuing students like a shadow. For instance, a student who obtained the Azharite Secondary Certificate cannot hand in paperwork requesting to study at any public university. I have repeatedly tried to do it this year, and in years before my expulsion, but all my endeavors yielded failure. The mere fact that you have obtained this notorious certificate disqualifies you from studying like other citizens in this country, who differ from you by carrying the General Secondary Certificate!

It also seems that the ‘blessings’ of Al-Azhar to its students are not limited to depriving them of completing their studies far away from it. What had happened, and what will happen to me in the coming days, seriously prove to me that these Azharite ‘blessings’ do not leave a student who tries to rebel against the university, and who attempts to reject what he is forced to study in it – from things that are inconsistent with logic, and that incite to violence against people who differ in creed – until he faces the edge of the grave (just as what was about to happen to me by impetuous students of the Sharia & Law Faculty, who were close to having me killed with their white weapons [knives] in jealousy for the religion of Allah – as one of the higher-level students justified to me at a later time – during last May in front of the faculty. Nevertheless, predestination, which I do not believe in, had written for me a new lease on life, and I managed to escape from their hands), or until he enters the gates of prison. And it seems that this is what I will be facing in the coming days, despite my dislike of rushing to predict future events and to foretell of what is unknown, but I always expect everything that is bad so the truth does not strike me at once.

Several hours ago, a summons reached my house, demanding my presence to appear for an investigation next Monday at the Moharram Bek Prosecutor Office. This is due to the investigations that the Prosecutor is initiating in the case that Al-Azhar raised with me by its intervention in what I write and publish outside its walls, on the free cyberspace that does not acknowledge any authority on what its users publish on it. It seems that the ‘blessings’ of Al-Azhar, which I vainly imagined that I had gotten rid of after I had obtained my liberation document from it, still follow me to this day. The summons by the Prosecutor to investigate me on this matter is one of the manifestations of these ‘blessings’, which do not leave their companion until he is in a situation similar to that of Dr. Nasr Hamid Abu Zayd, whose Al-Azhar blessings resulted in a court ruling that separated him from his wife; or in a similar situation to that of Dr. Ahmed Sobhi Mansour, whose Al-Azhar blessings resulted in him going to jail and then being forced to permanently emigrate from the country; or, at best, they leave him in a situation similar to that of Dr. Nawal Al-Saadawi, Ahmed Al-Shahawy, and others whom Al-Azhar has always recommended and recommends the confiscation of their writings, and the prevention of their distribution in the market.

I’m not afraid at all. My happiness that the enemies of free thought deal with me by employing such methods – which only the intellectually bankrupt excel at – make me more confident of myself, more steadfast in my principles, and on readiness to face anything for the sake of expressing my free opinion, without any restrictions imposed on me by governments, religious institutions, or even the totalitarian society, whose continuation serves these vile methods that the enemies of thought and the hobbyists of drugging, either by religion or by drugs, are no good at employing.

The mere existence of legal provisions that criminalize freedom of thought, and punish to prison whoever criticizes religion in any way, is considered to be a grave defect in the law. The law was supposed to be founded to regulate the relationships of the individuals in the society, not for suppressing their freedom for the benefit of religion, the law itself, or the social order. The human being – the individual – is the first, and his existence preceded everything. On that basis, criminalizing the human being for criticizing the social order, religion, or authority – which are things that came following the appearance of the first human being – is considered to be a grave defect in these laws. Such laws greatly transgress their powers to intervene in matters pertaining to the freedom of the personal individual, which is the sanctified area that no human being, regardless of who he is, has the right to transgress.

I hereby declare, in all frankness and clarity, my rejection and repudiation of any law, any legislation, and any regime that does not respect the individual’s rights and personal freedom, and does not acknowledge the absolute freedom of the individual in doing anything – as long as he does not affect anyone around him in a physical way –, and does not acknowledge the individuals’ absolute freedom in expressing their opinions, whatever they may be and whatever they cover, as long as this opinion is merely an opinion or words coming from a person, and is not coupled with any physical action that harms others. At the same time, I declare, in all clarity, that such laws do not obligate me in any way, and I do not acknowledge them or their existence. I detest, from the depths of my soul, whoever works on implementing them, whoever uses them as a guide, and whoever is satisfied with their existence or benefits from them. And if these laws are forced upon us, and we have no power or strength in changing them because that is in the hands of those in power with agendas, who are more than satisfied for the existence of such laws and are making use of it: Nevertheless, all of this will not push me into submission, or into waiting for relief and appeasement.

I hereby declare that I do not acknowledge the legitimacy of my summons to investigate a matter like this, which is within the realm of my freedom to express my opinions. This freedom was stipulated by the Universal Declaration of Human Rights, which Egypt has supposedly signed. Moreover, setting this declaration aside, and even if it did not exist, and even if Egypt did not sign it, human rights are very self-evident matters that do not require legislations or laws to regulate them or to define their essence.

To every gloating and spiteful person among those who envision that the likes of these primitive measures might change my positions, affect me, or force me to stray from walking in the path that I have set for myself, I say: Die in your rage and hide in your burrows. I shall not recant, not even by an inch, from any word I have written. These restrictions will not preclude my dream of obtaining my freedom, for that has been my wish ever since I was a child, and it will continue to run in my imagination in endlessness.

And to Al-Azhar University, its professors, and its Islamic scholars, who stood and are still standing against anyone who thinks in a free manner, far away from their metaphysical aspects and superstitions, I say: You will end up in the junkyard of history, and when that time comes, you will not find anyone to cry over you. Rest assured that your grasp will disappear as has happened with others like you. Happy is he who took advice from others!

 

Ägyptischer Blogger in Einzelhaft – aus Angst vor einem Mordanschlag

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Abdul Karim Nabil Suleiman, genannt Karim Amer

Die große ägyptische Wochenzeitung Al-Ahram nimmt sich des Falles von Karim Amer an. Der zu vier Jahren Haft verurteilte Blogger sitze derzeit in Einzelhaft, so das Blatt. Er habe dies selbst gewünscht, aus Angst davor, von einem Mitgefangenen ermordet zu werden.

Sein eigener Vater, ein streng gläubiger Salafist, hat seine Verurteilung begrüßt. Er habe „westliche Ansichten übernommen, die ihn von der Religion weggeführt haben“. Darum verdiene er „die schwerste Bestrafung als Atheist, der den Islam zurückgewiesen hat“. In anderen Worten: Dieser Vater möchte seinen Sohn tot sehen.

Nach Angaben von Al-Ahram ist der Fall vor allen Dingen von den lokalen Polizeibehörden in Alexandira, Karims Heimatstadt, vorangetrieben worden. Die staatlichen Sicherheitsorgane  hätten den Fall zuerst nur widerwillig an sich genommen. Es waren lokale Richter und Polizisten, die zu radikalem Vorgehen gegen den Blogger drängten.

Das Gericht handelte – so Karims Anwalt  Ahmed Seif El-Islam Hammad – im Gefühl, durch die Volksmeinung gedeckt zu sein. Eine Annahme, die sich im Gericht bestätigte. Dort waren fast ausschließlich empörte Gegner Karims anwesend, deren einzige Sorge die Höhe der Strafe war, selbst bevor der Angeklagte überhaupt für schuldig befunden worden war.

Al-Ahram zitiert einen Medizinstudenten der Al-Azhar – an der auch Karim studiert hatte -, der das Urteil viel zu gering findet und sich wünscht, das man an dem Blogger ein „Exempel statuiert“.

Fast ausschließlich Mitblogger sind es, die Karim Amer zur Seite springen und sich für ihn einsetzen. Die Intellektuellen und die großen Zeitungen befinden sich in einem Zustand der Angststarre. Das Gesetz, nach dem der Blogger verurteilt wurde, ist das gleiche, das auch immer wieder gegen Journalisten angewendet wurde.

Was die staatsnahe Al-Ahram nicht sagt, ist der wahre Grund für die Bestrafung Karims: Er hatte 2005 beschrieben, wie ein von Islamisten aufgehetzter Mob auf koptische Christen losging. Und er hatte sich nicht gescheut, die Brutalität und Inhumanität des anti-christlichen Mobs auf eine extremistische Islam-Auslegung zurückzuführen, die in Ägypten immer mehr Raum greift.

Indem der ägyptische Staat ihn bestraft, kann er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Er kann kritische Stimmen aus dem liberalen Lager einschüchtern – und er kann sich dabei zugleich als Verteidiger des Islams aufspielen und vergessen machen, dass das Mubarak-Regime zur Zeit auch mit äußerster Härte gegen die Muslimbruderschaft vorgeht.
p.s.: Dies ist die Selbstdarstellung Karims auf seinem Blog, das immer noch online ist:

I am down to earth Law student; I look forward to help humanity against all form of discriminations. I am currently studying Law in Al Azhar University. I am looking forward to open up my own human rights activists Law firm, which will include other lawyers who share the same views. Our main goal is to defend the rights of Muslim and Arabic women against all form of discrimination and to stop violent crimes committed on a daily basis in these countries.

 

Das liberale Manifest des verurteilten ägyptischen Bloggers

Die Unterstützer des zu vier Jahren Haft verurteilten ägyptischen Bloggers Karim Amer haben einen Text von seiner Website aus dem Arabischen ins Englische übersetzt.

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Karim ist nicht einfach ein blosser Provokateur, wie seine Gegner behaupten. Er ist ein echter Liberaler, der seine Haltung wohl zu begründen weiss. Gerade das macht ihn zu einem Problem für die ägyptische Staatsmacht.
Hier ist sein Text, den er am 11. September (!) 2006 auf seiner Website veröffentlichte.
Er zog sich auch dort schon hässliche Kommentare zu (Kuffar! Zionist!):

Monday, September 11, 2006

There Is No Deity but the Human Being

Is it logical for “restrictions” on “freedom” to exist? This inquiry comes to my mind whenever I find some advocates of liberalism in the Middle East contradicting themselves so they can avoid clashing with societal thoughts, and so they can attract people to their ranks without giving the slightest consideration of the absolute meaning of the principles that they call for. These principles, of course, contradict with the principles of the society and its inherited tenets.

Freedom, as I learned it, understood it, and believed in it, is the removal of all restrictions from the human being’s burden. Slavery, which is its antithesis, means the submission of the human being by imposing some restrictions on his life for the purpose of controlling him. Where restrictions are found, freedom disappears, and where freedom is found, the restrictions fall. This is obvious and does not require practical evidence, and it is illogical to object to it on the grounds that societal principles or religious beliefs must be taken into account. Either absolute freedom is our goal, or we be honest with ourselves and declare our hatred and rejection of it, and declare our preference to surrendering to restrictions over having freedom handed to us… Weiter„Das liberale Manifest des verurteilten ägyptischen Bloggers“

 

Was Obama für die „Grüne Bewegung“ im Iran tun kann

Reuel Marc Gerecht, ein amerikanischer Iran-Experte, der in den achtziger Jahren bei der CIA für das Land zuständig war, wirft Obama vor, zu lange an seiner Strategie der „ausgestreckten Hand“ zu bleiben und zu wenig für die oppositionelle Bewegung des Landes zu tun. Obama soll Gelder bewilligen, mit denen der Zugang der Bewegung zu digitalen Medien und Satellitenkommunikation erleichtert wird. Iran, mein Gerecht, brauche ein Programm wie während des Kalten Krieges die Länder hinter dem Eisernen Vorhang:

As it turns out, many of the intellectual heavyweights who’ve driven Iran’s ever-growing pro-democracy Green Movement also love Popper and his defense of liberal democracy. The former reformist president, Mohammad Khatami, who is fascinated by (and a little fearful of) Western philosophy and the economic dynamism of liberal democracy, can’t stop writing about Popper. And the much more influential Abdolkarim Soroush, an Iranian philosopher of religion who may be the most important Muslim thinker since the 11th-century theologian al-Ghazali, also pays his respects to the Austrian in his efforts to create a faith that can thrive in a more open, democratic society.
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The Green Movement, which is an upwelling of Iran’s enormous cultural and political transformation, is what America has long wanted to see in the Middle East, especially after 9/11: a more-or-less liberal democratic movement, increasingly secular in philosophy and political objectives, rooted in Iran’s large middle class and even larger pool of college-educated youth (a college education in Iran, where the revolution zealously opened universities to the poor, doesn’t connote any social status).

The movement is similar in its aspirations and methods to what transpired behind the Iron Curtain in the 1980s. It aims to incorporate the spiritually dispossessed, the free thinkers, the poorly paid, the young (more than 60 percent of Iran’s population is now under 30), the dissident clergy and, perhaps most important, the first-generation revolutionaries of the 1970s who have been purged by Ayatollah Ali Khamenei, Khomeini’s charisma-free, paranoid successor as supreme leader. The movement is also the most recent manifestation (the first being Mr. Khatami’s presidential victory in 1997) of widespread anger by women over their second-class citizenship in the Islamic Republic.

The movement is unique in Islamic history: an intellectual revolution that aims to solve peacefully and democratically the great Muslim torment over religious authenticity and cultural collaboration. How does a proud people adopt the best (and the worst) from the West and remain true to its much-loved historical identity?

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The principal battle is not between “us” and “them,” but within Islam itself. Yet President Obama doesn’t seem to grasp that the United States is unavoidably part of this increasingly violent struggle. And we really do want one side to win: the friends of Karl Popper.

Ich sympathisiere mit dieser Lesart. Aber was ist mit dem Einwand, dass eine allzu offene Unterstützung der „Grünen Bewegung“ durch Amerika die Authentizität dieser Protestbewegung in Frage stellen und den Propaganda-Schergen des Regimes Recht geben würde – dass es sich nämlich um eine verdeckte Operation von ausländischen Feinden der Islamischen Republik handelt? Soll man sich darüber einfach hinwegsetzen? Man kann diesen Einwand ja gerade auch von iranischer Seite hören: Kompromittiert uns nicht durch Einmischung. Das Dilemma bleibt.