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Woher kommt das Leben?

In dieser Woche wäre der berühmte Naturforscher Charles Darwin 200 Jahre alt geworden. Schon als Kind interessierte er sich für – fast alles

Von Ulrich Baron

Charles Darwin
© Hulton Archive/Getty Images

Charles Darwin hat unser Bild vom Leben verändert wie kein Zweiter. Er erkannte, dass sich Tier- und Pflanzenarten verändern, weil diejenigen am ehesten überleben, die am besten an ihre Umwelt angepasst sind.

Solche Erkenntnisse fallen nicht von den Bäumen, Darwin hat viele Jahre geforscht. Und als alter Mann erinnerte er sich, dass er schon als Kind vom Entdeckergeist gepackt wurde. Brav war er jedenfalls selten: »Ich war wohl in vielerlei Hinsicht ein böser Bube.« Gern habe er Obst stibitzt. Und mit seinem älteren Bruder Erasmus unternahm er als Dreizehnjähriger chemische Experimente, die so bedenklich erschienen, dass der Vater sie mitsamt ihren giftigen Gasen in den Gartenschuppen verbannte.
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Filmpreise

Berlinale
© Internationale Filmfestspiele Berlin/ Berlinale 2009

Nicht zur Schule müssen und dafür ins Kino gehen dürfen – klingt das zu schön, um wahr zu sein? Elf Kinder erlebten in den vergangenen Tagen genau das. Die sieben Mädchen und vier Jungen bilden zusammen die Jury, die beim Filmfest Berlinale über Kinderfilme urteilt. Sie wurden aus rund 1500 Kindern ausgewählt, die sich alle für die Jury beworben hatten! Seit vergangenem Freitag haben die Kinder täglich Produktionen aus vielen verschiedenen Ländern angeschaut. Für insgesamt 13 Spielfilme und 18 Kurzfilme saßen sie immer wieder im Kino. Zu jedem Film mussten sich die jungen Kritiker ein Urteil bilden. Denn nur je ein Spielfilm und ein Kurzfilm bekommen einen Preis, den Gläsernen Bären. »Die Kinder arbeiten richtig hart«, sagt Alexander von Agoston, der die Kinderjury betreut. Der große Abschluss ist am kommenden Samstag (14. Februar). Dann werden die Kinder verkünden: »Der Gläserne Bär 2009 geht an …« Wer einen Preis bekommt, ist bis dahin allerdings geheim.

 

Geldgeschäfte

Cover
© Arena Verlag

Menschen verlieren ihre Häuser, weil sie Kredite nicht mehr zurückzahlen können. Bankmitarbeiter starren fassungslos auf die großen Anzeigentafeln an den Börsen: An solche Ereignisse der letzten Monate denken wir, wenn wir das Wort Finanzkrise hören. Vielleicht sorgen sich auch Eure Eltern um die Familienersparnisse. Vielleicht fürchten Bekannte um ihren Arbeitsplatz. Wie es dazu kam und was hinter Fachbegriffen wie Leerhandel, Derivate und Verbriefung steckt, erklärt das Buch Die Finanzkrise. Es liefert Beispiele, die den komplizierten Geldhandel erklären. Etwa: »Verkauft man ein Fahrrad, das man sich nur geliehen hat?« Darauf würde jeder ehrliche Mensch »Natürlich nicht!« antworten. Doch so ähnlich laufen viele Geschäfte von Banken ab. Manchmal muss man auch in diesem Buch zweimal lesen, wenn abenteuerliche Geschäftsmodelle beschrieben werden. Doch hat man es begriffen, kann man auch seinen Eltern noch etwas beibringen.

Christiane Toyka-Seid/ Gerd Schneider:
Die Finanzkrise
Arena Verlag 2009, 5 €

 

Neugierig auf Großbritannien?

Flagge© Gareth Cattermole/Getty Images

Für Deutsche, die mehr über Großbritannien wissen wollen, haben Sir Michael Arthurs Mitarbeiter eine ziemlich witzige Broschüre zusammengestellt. Sie heißt „Großbritannien – Antworten auf 100 Fragen“.

Darin kann man sich über englisches Essen, Bräuche, Adelstitel und typischen Aberglauben informieren.
Ein paar Kostproben:

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Der Königin zu Diensten

KinderZEIT© Steffen Roth

Dieser Mann hat einen Butler, empfängt die Queen und arbeitet mitten in Berlin. Zu Besuch beim britischen Botschafter Sir Michael Arthur

Von Susanne Gaschke

Am meisten Aufregung herrscht in der Wilhelmstraße Nummer 70 in Berlin, wenn die Königin zu Besuch kommt. Welche Königin? Na, Elisabeth II., das Staatsoberhaupt des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Nordirland. In der Wilhelmstraße, ganz nah am Berliner Reichstag, befindet sich nämlich die britische Botschaft. Hier arbeitet Sir Michael Arthur. Und wenn Elisabeth II. nach Deutschland reist, um etwa den Bundespräsidenten zu treffen, dann muss sich der Botschafter zusammen mit seinen Mitarbeitern darum kümmern, dass sie einen Platz zum Ausruhen und Arbeiten hat. Weiter„Der Königin zu Diensten“

 

Den Tod weniger traurig machen

KinderZEIT© Pal Hansen

Sally Nicholls hat mit ihrem ersten Roman »Wie man unsterblich wird« einen Bestseller gelandet. Siggi Seuß traf die junge Autorin in London

Die Autorin Sally Nicholls sieht selbst aus, als sei sie schon öfter eine Rolltreppe verkehrt herum hoch- oder runtergelaufen und habe bereits einige Gespenster getroffen – so wie Sam in ihrem Buch. Als Sally nach einer Stunde Fahrt mit der U-Bahn zum Interview in einem Hotelgarten in London erscheint, weht ihr ein frischer Wind voraus. Sie setzt sich, fegt energisch das lange, dunkelbraune Haar aus der Stirn, und ihre munteren Augen funkeln. Die Autorin wirkt natürlich, freundlich, neugierig – und sie benimmt sich ganz normal. Dass ihr erstes Buch so erfolgreich ist und inzwischen in viele Sprachen übersetzt wurde, scheint sie völlig überrascht zu haben. Das jedenfalls und noch viel mehr erzählt sie im KinderZEIT Interview.

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Sams Geschichte

Gerstenberg Verlag
© Hanser Verlag

Wenn Menschen sterben, ist das oft traurig und grausam. Wenn Kinder sterben, ist es meist noch trauriger und noch grausamer. Schließlich haben sie noch ihr ganzes Leben vor sich. Bei Sam ist das anders. Der Junge hat Leukämie und wird sterben. Doch in den letzten Monaten seines Lebens schreibt er noch ein Buch. »1. Ich heiße Sam. 2. Ich bin elf Jahre alt. 3. Ich sammle Geschichten und interessante Tatsachen. 4. Ich habe Leukämie. 5. Wenn du das hier liest, bin ich vermutlich tot.« So beginnt Sams Geschichte in „Wie man unsterblich wird. Jede Minute zählt.“ Ausgedacht hat sie sich die britische Autorin Sally Nicholls. Sie lässt Sam Fragen stellen, die niemand beantwortet, zum Beispiel »Wieso lässt Gott Kinder krank werden?« oder »Wird die Welt noch da sein, wenn ich weg bin?«. Die Geschichte ist manchmal traurig, oft kann man aber auch richtig lachen. Denn Sam und sein ebenfalls todkranker Freund Felix lassen sich nicht unterkriegen. Die beiden arbeiten hart an einer von Sams geliebten Listen. Darauf stehen Dinge, die er vor seinem Tod gern tun möchte: Etwa Rolltreppen verkehrt rum hoch- oder runterlaufen, ein Gespenst sehen und einen Weltrekord aufstellen.

Sally Nicholls: Wie man unsterblich wird. Jede Minute zählt
Hanser 2008, 12,90 €

 

LUCHS

LUCHS
© ZEIT Grafik

Sie sind Bücherwürmer und Literaturdetektive. Ihre Aufgabe ist es, aus der riesigen Zahl an Büchern, die ständig neu gedruckt werden, die »Perlen« herauszusuchen: Bücher (nicht nur) für Kinder und Jugendliche, die ungewöhnlich sind; Bilderbücher, die besonders gut gestaltet und geschrieben sind. Vier bis fünf Männer und Frauen lesen dafür jeden Monat viele Werke, diskutieren darüber und bewerten sie. Das beste Buch des Monats wird ausgezeichnet. Diese Literaturkritiker sind nämlich die Jury des Kinder- und Jugendbuchpreises LUCHS. Wir, DIE ZEIT, und Radio Bremen stellen die Ergebnisse der Jury jeden Monat vor – als Tipp für Euch und Eure Eltern, was es zu lesen lohnt. Am Ende eines Jahres muss die Jury noch einmal ran. Dann bewertet sie alle zwölf Monats-LUCHSE. Jedes Jurymitglied vergibt dabei Punkte. Das Buch mit den meisten Punkten bekommt einen Preis und ist der LUCHS des Jahres. Am kommenden Mittwoch (11. Februar) wird der Jahres-LUCHS 2008 in Hamburg im Literaturhaus verliehen. Die Gewinnerin heißt Sally Nicholls, ist 25 Jahre alt und kommt aus Großbritannien. Sie hat übrigens mit nur einem Punkt Vorsprung ganz knapp gewonnen.