Es gibt Filme, die ziehen einen in den Bann. Die machen fröhlich, zeigen die Welt, wie man sie nicht kannte – oder berühren einen mit einer traurigen Geschichte. Wir hoffen, dass wir genau solche Filme für Euch gefunden haben. Sie erscheinen in der neuen ZEIT Kinderfilm-Edition. Von dieser Woche an stellen wir sie Euch in zehn Folgen vor, immer auf der Rückseite der KinderZEIT. Die Filme haben wir in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Kinderfilmfest »Lucas« ausgewählt, und wir glauben, dass sie ziemlich gut sind – besser jedenfalls als vieles, was Kino und Fernsehen sonst so für Kinder bieten. Neben den Besprechungen greifen wir zusätzlich immer ein Thema auf, das für den vorgestellten Film wichtig ist und hilft, ihn besser zu verstehen. In einem Filmlexikon erklären wir außerdem, wie wichtig zum Beispiel Musik und Kostüme sind und was Tiere bei Dreharbeiten können müssen. Vielleicht ist all das eine Anregung, sich auch in der Schule oder in der Familie mit der Frage zu beschäftigen, wie Filme eigentlich entstehen, warum sie uns gefallen (oder nicht) und wie man für sein Urteil argumentieren kann. Bei uns heißt es jedenfalls: Film ab!
In »Hände weg von Mississippi« dreht sich alles um ein Pferd, für das sich Emma und Leo sogar mit einem Gauner anlegen
Von Sabine Rückert
Für alle, die es interessiert: Emma hat Sommerferien. Und deshalb fährt sie aus der Stadt zu ihrer Oma aufs norddeutsche Land. Das ist das Allerschönste für die Neunjährige, weil Emmas Mutter eine doch recht hektische Person ist, die in einem fort zu tun hat: Zum Beispiel wechselt sie dauernd ihre Männer und ihre Wohnungen – immer in der Angst, etwas zu verpassen. Auch jetzt hat sie gerade wieder einen neuen Freund und zieht um. Und Emma flüchtet. Zur Oma. Oma ist ihr Leben lang nie umgezogen. Hat nie Angst, etwas zu versäumen oder nicht genug abzukriegen von der Welt. Braucht sie auch nicht: Oma trägt die ganze Welt im Herzen. Weiter„Fieser Neffe und störrischer Gaul“
Vom Bauernhof zum Regiestuhl: Detlev Buck wuchs auf dem Land auf, heute macht er Filme – ein Glück für die Zuschauer!
Von Susanne Gaschke
Der Mann, der aus Cornelia Funkes Roman Hände weg von Mississippi einen wunderschönen Film gemacht hat, versteht wirklich etwas von Tieren. Vielleicht allerdings mehr von Kühen als von Pferden: Der Regisseur Detlev Buck, der heute 48 Jahre alt ist, wuchs auf einem Milchbauernhof in Schleswig-Holstein auf. Zunächst machte er eine Landwirtschaftslehre, bevor er in Berlin Regie studierte. Weiter„Ausschnitt: Stures Nordlicht“
Ein Stuhl, auf dessen Rückenlehne das Wort »Regie« steht – das ist beim Film so etwas wie ein Thron. Und der Regisseur, der auf diesem Stuhl Platz nimmt, ist eine Art König. Denn er hat das Sagen – und eine genaue Vorstellung davon, wie der fertige Film aussehen soll. Natürlich kann er nicht alles allein machen. Wenn ein Film entsteht, arbeiten unzählige Menschen daran mit, alle mit eigenen Fachgebieten. Der Regisseur hört auf diese Experten, wenn sie ihm etwas vorschlagen, zum Beispiel, an welchen Plätzen man drehen könnte. Aber er ist der Chef, und am Ende entscheidet er, wie es gemacht wird. Wichtig ist, dass ein Regisseur sein Team gut anleitet: Er sagt den Kameraleuten, wie die Bilder aussehen sollen. Den Schauspielern erklärt er, wie sie gucken und sich bewegen müssen. Und im Schnitt, wenn aus den einzelnen Szenen der Film zusammengebaut wird, sitzt der Regisseur daneben und gibt Anweisungen. Eine königliche Aufgabe, aber auch eine ganz schön anstrengende!
Kühe auf dem Fußballplatz, ein Stürmer, der während des Spiels pinkelt, und ein Trainer, der kaum mit der Mannschaft übt. Für Nelson, seine Zwillingsschwester Mandela und die anderen Kinder in einem Dorf in Tansania ist das ganz normal. Doch dann verabredet der sonst so planlose Trainer ein Länderspiel gegen eine deutsche Mannschaft. Die Vorbereitungen soll der Kapitän übernehmen: Nelson. Woher Netze für die Tore nehmen? Wie bekommt man gerade Linien auf den Platz? Und was sind eigentlich die Regeln für ein Länderspiel? Zum Trainieren selbst bleibt den Kindern kaum Zeit. Eine spannende und witzige Fußballgeschichte, die viel vom Leben in Tansania erzählt. Grandios gelesen von Axel Prahl.
Hermann Schulz:
Mandela & Nelson – Das Länderspiel
Gelesen von Axel Prahl
HörCompany 2010; 2 CDs, 14,95 €
ab 10 Jahren
Da hat man sich gerade von den spannenden Wettkämpfen bei den Olympischen Spielen erholt, schon beginnen die nächsten. Von diesem Freitag (12. März) an messen sich in Kanada die besten Sportler der Welt, die eine Behinderung haben, bei ihren internationalen Wettkämpfen – den Paralympics. 540 Athleten aus 44 Ländern nehmen teil, aus Deutschland kommen 14 Männer und sechs Frauen. Bis zum 21. März rasen zum Beispiel Athleten mit nur einem Bein auf Spezialskiern steile Hänge hinunter, Sehbehinderte sind auf den Langlaufloipen unterwegs, andere spielen eine Art Eishockey, in einem Spezialschlitten sitzend. Damit es bei der Punktevergabe gerecht zugeht, werden die Sportler je nach Art ihrer Behinderung in verschiedene Gruppen eingeteilt. Wer stärker benachteiligt ist, bekommt zum Beispiel Zeit gutgeschrieben. So kann etwa ein Skirennläufer, der keine Beine hat, selbst dann eine Goldmedaille gewinnen, wenn er langsamer war als sein Gegner, der mit Krücken gelaufen ist. Die ersten Paralympics gab es übrigens vor 50 Jahren, im Sommer 1960. Die ersten Winterwettkämpfe wurden 1976 ausgetragen.
Zwei Betten, zwei Kinderzimmer, zwei Zuhause: Wenn die Eltern sich scheiden lassen, fällt die Familie auseinander. Wie geht es Euch Kindern dabei, und was dürft Ihr entscheiden?
Von Katrin Brinkmann
Jana erinnert sich noch genau an den Tag, als ihr Vater von zu Hause auszog: Sie steht neben ihm, als er wütend Schränke und Schubladen im Schlafzimmer aufreißt und seine Wäsche in zwei große Taschen stopft. Sie läuft hinter ihm her, als er damit die Treppe hinunterhastet. Und als er mit dem Auto losfahren will, steigt sie mit ein. »Papa zieht für eine Weile zur Oma«, erklärt ihr die Mutter. »Ich will mitfahren!«, sagt Jana und bleibt einfach sitzen. Damals ist sie fünf Jahre alt, und sie und ihre beiden jüngeren Schwestern verstehen nicht, was los ist. Weiter„Als Papa auszog“
Was sind wir doch für ungemein tüchtige und erfolgreiche Ermittler! Das denken Kommissar Pillermeier und sein Assistent Rudolf Flotthammer über sich selbst. Ihr Chef sieht das anders: Explosionen, frei laufende Löwen und überflutete Garagen blieben nach den Einsätzen der beiden zurück. So verbannt sie der Polizeioberrat auf die kleinste und schäbigste Polizeiwache des Landes. Doch auch in der ruhigen Kleinstadt richten der Kommissar und sein Assistent allerlei Chaos an, und die Verbrecher lachen sich über die tollpatschigen Polizisten kringelig. »Die Räuber von heute haben keinen Benimm mehr!«, empört sich Pillermeier. In diesem Buch bringt der Gerstenberg Verlag die besten Fälle des komischen Ermittlerteams neu heraus.
Lilli Thal:
Kommissar Pillermeier – Seine besten Fälle
Gerstenberg Verlag 2010; 12,90 Euro
ab 10 Jahren