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Aha der Woche: Bücher!

Die ZEIT und der Sender Radio Bremen verleihen gemeinsam einen Literaturpreis. Er heißt LUCHS, und sein Symbol ist ein frech dreinblickender Luchs, der seine Zähne in ein Buch schlägt. Nur zum Fressen, Verschlingen und Reinbeißen gute Bücher bekommen den Preis.

Das können Bilderbücher sein, Kinderbücher oder Jugendbücher – es kommt allein darauf an, dass sie außergewöhnlich sind, dass sie witzig und spannend sind, dass sie sich mit wichtigen Problemen beschäftigen, dass sie Geschichten erzählen, die noch kein anderer erzählt hat, dass ihre Autoren fantastische Dinge mit der Sprache machen, dass sie großartig gezeichnet sind.

Eine Jury aus vier Menschen, die sich mit Büchern auskennen, muss enorm viel lesen – und sich jeden Monat für ein LUCHS-Buch entscheiden. Im November gibt es dann für das allerbeste Buch den Jahres-LUCHS. In dieser Woche (und von jetzt an regelmäßig einmal im Monat) findest Du die Empfehlungen der LUCHS-Jury, andere Buchtipps und Interviews mit Kinderbuchautoren auf der Rückseite der KinderZEIT. In der aktuellen Ausgabe der ZEIT findest Du die KinderZEIT zum Raustrennen auf den Seiten 47 und 48.

Die Vorstellung der KinderZEIT-Filmedition geht in der kommenden Woche weiter. Falls Du eine gedruckte Ausgabe der ZEIT zur Hand hast, zeig die Bücherseite auf jeden Fall Deinen Eltern! (Falls sie sie nicht von selbst finden.) Denn sie sind es schließlich, die Dir vorlesen sollen. Und die Dir Bücher kaufen, wenn Du Glück hast.

 

Was soll ich hören? Hexentod

Dorothy wollte niemanden töten, aber ein Wirbelsturm hat ihr Haus aus Kansas davongeweht, fort ins ferne Land Oz. Dort fällt es auf die böse Hexe des Westens, der das ganz recht geschieht. In der Gesellschaft einer klugen Vogelscheuche, eines gefühlvollen Blechholzfällers und eines feigen Löwen macht sich Dorothy auf die komplizierte Suche nach einem Heimweg. Andrea Sawatzki liest dieses berühmte Kinderbuch so gut, dass man nur die Augen zu schließen braucht – und schon ist man selbst in Oz.

© Oetinger

L. Frank Baum:
Der Zauberer von Oz
Oetinger Audio 2010, 4 CDs,
19,95 Euro, ab 8 Jahre

 

Biete Ribery, suche Klose

In einem Monat beginnt in Südafrika die Fußball-Weltmeisterschaft. Am 11.06. startet das Turnier mit den Eröffnungsspielen der Gruppe A: Gastgeber Südafrika gegen Mexiko und Uruguay gegen Frankreich.

Doch schon Wochen vorher hat der „Fußballvirus“ Fans auf der ganzen Welt infiziert. Keine andere Sportart wird so begeistert verfolgt, lässt erfolgreiche Stürmer zu Nationalhelden werden und kleine Jungs (und manche Mädchen) zu fachkundigen Sportkommentatoren.

Fest zur Fußball-WM gehört für viele seit Jahrzehnten das Sammeln und Einkleben von Stickern der verschiedenen Nationalspieler in entsprechende Sammelalben. Panini heißt der Verlag, der mit der WM richtig Geld verdient, sammelwütige Kinder glücklich macht und dessen Aufkleberheftchen Kultcharakter haben. Für 60 Cent gibt es im Zeitschriftenladen ein Tütchen mit Stickern. Weiter„Biete Ribery, suche Klose“

 

Was ist ein Patt?

© Patrik Stollarz/ Getty Images

Die Menschen in Nordrhein-Westfalen haben gewählt. Doch keine Partei hat eine klare Mehrheit. Zwischen den beiden großen Parteien CDU und SPD steht es so gut wie unentschieden. Das nennt man eine „Patt-Situation“. Nur kann es bei einer Wahl nicht zwei Sieger geben, und nur eine Partei kann den Landeschef, den Ministerpräsidenten, stellen. Nun sehen sich die großen Parteien nach Partnern um, mit denen sie zusammen regieren können.

Im Landtag gibt es insgesamt 181 Sitze. Die CDU bekommt 67, die SPD ebenfalls 67. Die Grünen werden 23 Abgeordnete entsenden, die FDP 13 und die Linkspartei 11. Um eine Mehrheit zu haben, brauchen die Parteien, die sich zusammen tun, mindestens 91 Stimmen. Weiter„Was ist ein Patt?“

 

Was gibt’s da zu sehen?

Illustration: Jan Kruse

In Nordrhein-Westfalen wird am Sonntag gewählt – und ganz Deutschland schaut zu. Besonders gespannt ist Bundeskanzlerin Angela Merkel

Von Matthias Krupa

An diesem Sonntag wird gewählt. „Schon wieder?“, fragt Ihr jetzt vielleicht. So lange ist es doch noch gar nicht her, dass überall die großen Plakate hingen, auf denen zum Beispiel Angela Merkel und Guido Westerwelle zu sehen waren. Wo sind denn diesmal die Plakate? Weiter„Was gibt’s da zu sehen?“

 

Film: Freundin der Wölfe

© Filmszene

Hoch im Norden Schwedens gibt es für ein Stadtkind wie Misa noch echte Abenteuer zu erleben

Von Iris Mainka

Manchmal sagt jemand etwas, aber schon am Tonfall erkennt man, dass das, was er sagt, nicht stimmen kann – kennt Ihr das? Mit einer solchen Situation beginnt der schwedische Film „Misa Mi – Freundin der Wölfe“. Die zehnjährige Misa kauert im Nachthemd am Fenster und spielt mit ihrem Handy. Als Zuschauer hört man ihre Stimme von irgendwo aus dem Hintergrund, so als ob sie laut denken würde. „Ich fühl mich ganz gut, wirklich“, behauptet Misa. Aber ihr trauriger Tonfall straft sie Lügen. „Ich kann zwar nicht schlafen, aber jedenfalls bin ich nicht krank, das ist es nicht. Irgendwie ist das nicht so schlimm, wie ich dachte, bevor … Ich dachte, dass alles vorbei wäre, dass die ganze Welt untergehen würde, aber so ist es dann eben doch nicht, alles geht einfach weiter, als ob nichts geschehen wäre.“

Misas Mama ist gestorben. Warum? Was ist passiert? Das erfahren wir Zuschauer nicht. Es gibt keine Vorreden, keine Erklärungen. Es ist eben so. Der Film springt mitten hinein in Misas Gedankenwelt – und die ist sehr durcheinandergeraten.
Weiter„Film: Freundin der Wölfe“

 

Das Detail zum Film: Scheue Räuber

© Liz Whitaker/ Photodisc

Wölfe leben im Rudel und helfen sich gegenseitig, zum Beispiel bei der Jagd. Von uns Menschen halten sich die Tiere aber lieber fern

Dass Wölfe Großmütter verschlingen, ist extrem unwahrscheinlich. Menschen greifen sie nur an, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen und Angst haben. Dass Wölfe mit Menschen Freundschaft schließen, wie die Wolfsmutter in dem Film mit Misa oder das Wolfsrudel in Rudyard Kiplings Dschungelbuch mit dem Waisenkind Mogli, ist aber auch nicht üblich. Wölfe sind scheu und brauchen lange, um sich an die Gegenwart von Menschen zu gewöhnen – Forscher, die sie beobachten wollen, dulden sie irgendwann in der Nähe des Rudels, aber begeistert sind die Tiere von ihnen nicht. In diesem Punkt ist der Film über die Freundschaft zwischen Misa und ihrer Wölfin ein wenig märchenhaft. Weiter„Das Detail zum Film: Scheue Räuber“

 

Das Filmlexikon: Filmtiere

© H. Armstrong Roberts/ Retrofile

Wenn Tiere in einem Film mitwirken, müssen sie ganz bestimmte Dinge tun: etwa einen vorgegebenen Weg entlanglaufen oder sich bei einem Knall eine Pfote übers Auge legen.

So etwas macht natürlich kein Tier einfach so. Sie werden dafür von Trainern ausgebildet. Immer wieder üben sie, auf Kommando bestimmte Dinge zu tun: durch den Regen zu laufen, an einer markierten Stelle stehen zu bleiben, dreimal zu bellen. Auch bei den Dreharbeiten ist der Trainer des Tieres da. Der Regisseur erklärt ihm, was der Hund, der Löwe oder der Hamster tun soll. Der Trainer gibt dann die Kommandos. Besonders schwierig ist dabei, dass vor der Kamera die Tiere die Stars sind, von den Trainern will man nichts sehen oder hören. Deshalb müssen die Tiere auch Befehle verstehen, wenn der Trainer weiter weg steht und nur Handzeichen gibt. Außerdem muss der Filmaffe oder Filmwolf auch noch auf die menschlichen Schauspieler achten und auf sie reagieren – am besten, ohne sie zu beißen oder umzuwerfen.

 

Spiele der Welt

Blada, Culebra, Hanafuda, Para, Surakarta, Tohunga, Woaley und Yut Nori – diese fremd klingenden Namen tragen acht Spiele einer neuen Reihe. Es sind Spiele, die Kinder in verschiedenen Ländern, etwa in Mexiko, Rumänien oder Korea, besonders mögen. Und die sind ganz unterschiedlich: Bei einigen Spielen müsst Ihr geschickt sein, bei anderen ein gutes Gedächtnis haben oder vorausdenken.

Zum Beispiel bei Woaley aus Sierra Leone, das auf einem Filzstück mit Halbedelsteinen gespielt wird. Jeder Spieler besitzt Felder mit Steinen, die er auf andere Felder verteilen muss – auch auf die des Gegners, der sie ernten kann. Es verliert, wer zuerst keine Steine mehr hat.

Ganz günstig sind die Spiele nicht, aber man unterstützt damit die SOS-Kinderdörfer.

SOS-Kinderdörfer – Spiele aus aller Welt
Grubbe Media 2010, je 14,95 Euro
von 4 bis 8 Jahren

 

Aha der Woche: Eisheilige

© Getty Images

Am kommenden Dienstag (11. Mai) wird’s kalt – möglicherweise. Zwischen dem 11. und dem 15. Mai liegen jedenfalls die sogenannten „Eisheiligen“. Mit Frost hatten die fünf christlichen Heiligen namens Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia von Rom zu Lebzeiten (das war vor mehr als 1500 Jahren) zwar gar nichts zu tun. Weil es aber an ihren Gedenktagen Mitte Mai oft noch einmal kalt wird, nennt man sie die Eisheiligen. Für Bauern und Gärtner sind das Nächte, in denen sie um ihre die Ernte fürchten. Denn Frost kann bei den Pflanzen großen Schaden anrichten, besonders bei frisch erblühten Obstbäumen.

Die kalte Luft strömt meist aus dem Polargebiet herbei und zieht von Norden her nach Europa. Wetteraufzeichnungen zeigen aber, dass die Eisheiligen nicht immer kommen – und nicht immer pünktlich. Oft wird es auch erst Ende Mai noch einmal frostig. Und im Juni droht dann schon wieder die sogenannte „Schafskälte“ – die so heißt, weil die Schafe zu dieser Zeit schon geschoren sind und ohne ihre Wolle bei Kälte bibbern. Vielleicht bleibt es aber auch einfach schön sonnig und warm!