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Frühstück für alle!

© Anne Schönharting/ Ostkreuz
© Anne Schönharting/ Ostkreuz

Bevor es zur Schule geht, schmieren Mama oder Papa ein Pausenbrot. So ist es leider nicht in allen Familien. In Berlin hilft ein Verein aus und bringt Essen in Schulen.

Von Ulrike Linzer

Wer hat heute noch nicht gefrühstückt?«, fragt die Lehrerin die Klasse 3b einer Berliner Grundschule. Acht Kinder sitzen vor ihr, fünf heben ihre Arme. Das bedeutet: nichts gegessen. Es ist kurz nach 9 Uhr, bald klingelt es zur Pause. Die Lehrerin, Frau Timmermann, greift in den bunten Plastikkorb vor sich und holt belegte Brote, Mandarinen und Trinkpäckchen heraus. Drei Kinder haben ein eigenes Frühstück dabei, die anderen bekommen das Essen aus dem Plastikkorb. Es kommt von der Berliner Tafel. Das ist ein Verein, der Lebensmittel einsammelt und an bedürftige Menschen verteilt. Das Essen spenden Supermärkte und Bäcker, die es sonst wegschmeißen würden – zum Beispiel, weil es nur noch kurz haltbar ist. Seit fünf Jahren bringt die Berliner Tafel auch Frühstück an Schulen, denn auch hier ist Hilfe nötig. Weiter„Frühstück für alle!“

 

Tag der Arbeit

© Joerg Koch/ddp
© Joerg Koch/ddp

An diesem Freitag (1. Mai) haben die meisten Leute frei. Und das, obwohl dieser Feiertag ausgerechnet Tag der Arbeit heißt. Er hat eine lange Geschichte: Schon vor 120 Jahren demonstrierten amerikanische (und wenig später auch deutsche) Fabrikarbeiter am 1. Mai für eine gerechtere Bezahlung. Denn von dem, was sie damals verdienten, konnten sie kaum leben. Die Arbeiter schlossen sich zu Gewerkschaften zusammen. Gewerkschaften sind so ähnlich wie Vereine oder Parteien: Gemeinsam kämpfen die Mitglieder für ihre Rechte – weil das zusammen besser geht als allein. Früher war es gefährlich für Arbeiter, zur Maikundgebung zu gehen. Die Fabrikbesitzer waren dagegen. Wer Pech hatte, konnte seine Stelle verlieren. Heute muss niemand mehr Angst haben, weil der Tag sowieso ein Feiertag ist. Wer nicht demonstriert, macht häufig einen Ausflug mit seiner Familie. Schade ist nur, dass es in manchen Städten – etwa in Berlin – bei den Maiveranstaltungen immer zu Prügeleien mit der Polizei kommt. Dafür ist der Tag der Arbeit nun wirklich nicht da.

 

Auf dem Friedhof

© Arena Verlag
© Arena Verlag

Bod Owens hat ein ziemlich ungewöhnliches Schicksal. Als er noch ganz klein ist, wird seine gesamte Familie ermordet. Er selbst kann vor seinem finsteren Verfolger im letzten Moment fliehen: auf einen vergessenen Friedhof. Dort nehmen sich die Geister des Waisenkindes an und bieten ihm ein liebevolles Zuhause in einer Gruft. Allerdings muss sich Bod mit den Erziehungsmethoden der vergangenen 900 Jahre herumschlagen. Und der Geister-Stundenplan, nach dem er lernen soll, sich unsichtbar zu machen, durch Wände zu gehen und die Lebenden in ihren Träumen heimzusuchen, hat es ebenfalls in sich… Ab 12 Jahren

Neil Gaiman:
Das Graveyard Buch
Arena Verlag 2009
16,95 €

 

Girls‘ Day

© Oliver Berg/dpa
© Oliver Berg/dpa

»Das ist doch nichts für Mädchen!« Solche Sätze hört man immer noch manchmal, wenn ein Mädchen zum Beispiel Automechanikerin werden möchte. Und tatsächlich ist unter den zehn Ausbildungsberufen, die Mädchen am häufigsten wählen, keine Tätigkeit aus einem technischen oder naturwissenschaftlichen Bereich. Damit sich mehr Mädchen dafür begeistern, ist an diesem Donnerstag (23. April) wieder Girls’ Day – Mädchen-Zukunftstag! Diesen Tag gibt es seit 2001 immer am vierten Donnerstag im April. Schülerinnen ab der 5. Klasse können Betriebe oder Hochschulen in ganz Deutschland besuchen und dort Berufe kennenlernen, in denen bisher noch nicht so viele Frauen arbeiten. Mädchen können die Arbeit in einer Metallwerkstatt erleben. Dürfen zusammen mit Bauingenieuren eine Baustelle besuchen, Übungen als Feuerwehrfrau machen oder die Technik in einem Fernsehstudio kennenlernen. Da soll dann noch mal einer sagen, das sei nichts für sie! (www.girlsday.de)

 

Die Streichholzschachtel

© Rolf Rettich mit freunlicher Genehmigung des Oettinger Verlages
© Rolf Rettich mit freunlicher Genehmigung des Oettinger Verlages

Gisbert kann sich durch Zauberei jeden Wunsch erfüllen. Aber wird er glücklich in einem Leben ohne Anstrengung? Eine fantastische Geschichte

Von Annie M. G. Schmidt

»Gisbert, mein Sohn«, sprach der alte Vater. »Ich werde nicht mehr lange leben. Du weißt, dass ich arm bin und dass du unser Haus verkaufen musst, um meine Schulden bezahlen zu können. Hier hast du hundert Gulden, das ist alles, was ich besitze. Und noch eine Streichholzschachtel. Für die Beerdigung brauchst du nicht zu sorgen, wir sind in der Krankenkasse. Und jetzt gedenke ich meinen letzten Atemzug zu tun.« – »Ach nein, Vater, bitte, tu das nicht«, flehte Gisbert. »Nun gerade«, sagte der Vater und tat seinen letzten Atemzug. Jetzt war der junge Mann allein. Es gab eine schöne Beerdigung, denn sie waren ja in der Kasse, aber Gisbert weinte sehr auf dem Friedhof und ging dann in das teuerste Hotel der Stadt, wo er übernachtete und frühstückte, dann waren die hundert Gulden verbraucht. Weiter„Die Streichholzschachtel“

 

Bilder aus Buchstaben

KinderZEIT© Anja Maria Eisen
Am 23. April ist »Welttag des Buches und des Urheberrechts«. Gefeiert werden Leserinnen und Leser,
Autorinnen und Autoren – und ihre Geschichten

Von Susanne Gaschke
Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt« – so lautet ein arabisches Sprichwort. Das ist ein schönes sprachliches Bild (zum Angeben: eine Metapher) für die Dinge, die sich in unserem Kopf abspielen, wenn wir lesen. Eben sitzen wir noch an einem verregneten Sonntagnachmittag, an dem GAR NICHTS passiert, zu Hause herum und LANGWEILEN uns – vor uns ein Bündel Papierseiten mit Buchstaben drauf. Doch dann fangen wir an zu lesen, und plötzlich entsteht in unserem Kopf der Garten aus dem Sprichwort. Oder die schaurige Burg von Ritter Kato aus Mio, mein Mio. Der Nachtwald, wo Bilbo Beutlin, der kleine Hobbit, seine Freunde, die Zwerge, aus den Fängen der Riesenspinnen befreien muss. Wir sehen Harry Potter, der seinen unfreundlichen Onkel Vernon erstaunt beim Zunageln des Briefschlitzes beobachtet. Wir sehen das Magische Baumhaus. Oder die Schatzinsel.

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Fliegende Familie

© Hanser Verlag
© Hanser Verlag

In dieser Familie ist einiges verdreht: Lissie ist das Kind, doch sie steht morgens auf, macht Frühstück und ruft ihren Vater an den Tisch. Sie ermahnt ihn, ordentlich zu kauen und sich richtig anzuziehen. Allein scheint Lissies Vater nicht zurechtzukommen. Er träumt herum und isst sogar Regenwürmer. Tante Doreen sorgt sich sehr um Lissie – und ein bisschen auch um deren Papa. Zur Beruhigung macht sie Mehlklöße, die in dieser Geschichte oft zu Wurfgeschossen werden. Als Lissie und ihr Papa als Vogelmenschen bei einem Flugwettbewerb mitmachen wollen, dreht die Tante fast durch. Doch die beiden schweißt das Abenteuer eng zusammen. Ab 6 Jahren.

David Almond:
Mein Papa kann fliegen
Hanser Verlag 2009; 12,90 €

 

Dein Sprachrohr in die Welt

© Martin Oeser/ddp
© Martin Oeser/ddp

So machst Du eine eigene Schülerzeitung
Von Hauke Friederichs

Viele bekannte Journalisten haben bei „selbst gemachten“ Blättern begonnen. Eine Schülerzeitung zu produzieren klingt schwerer, als es ist. Du brauchst dafür lediglich einen Computer, einen Drucker und einen Fotokopierer. Diese Geräte sind in jeder Schule vorhanden. Wenn Du es ganz einfach magst, reichen auch eine Schere, Kleber und Papier. Damit kannst Du eine Wandzeitung machen. Professioneller wirkt aber eine mehrseitige Zeitung, die Du dann auf dem Schulhof verkaufen kannst.

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