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st_ry Folge 1: Kreditscoring

Daniel Bröckerhoff ist Journalist, der unter anderem für ZAPP im NDR und Klub Konkret auf Eins Plus arbeitet. Im Frühjahr hat er eine Crowdfunding-Kampagne gestartet für ein neues Projekt namens st_ry. Dabei suchte er nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch Themen: Die Zuschauer entscheiden bei st_ry, über was das Team anschließend Reportagen dreht. Klingt gut. Die Resonanz aber ist, man kann es nicht anders sagen, ernüchternd. Trotz zahlreicher Berichte über das Projekt und einer Verlängerung der Aktion steht die Kampagne eine Woche vor Ende bei knapp 5.000 Euro. Wieso das Interesse an diesem Projekt so gering ausfällt, sollen andere erklären.

Bröckerhoff jedenfalls lässt sich nicht so schnell einschüchtern. Deshalb hat er schon die erste Episode vorproduziert und vergangene Woche ins Netz gestellt. Darin geht es um das sogenannte Scoring, dem Sammeln von Daten über Privatpersonen, auf deren Basis anschließend Unternehmen und Behörden Entscheidungen treffen. Etwa, ob die Person für einen Kredit infrage käme. Unter anderem geht es um die Geschichte von Alvar Freude, dem trotz positiver Finanzen keine Kreditkarte gewilligt wurde. Ein informativer Bericht.

 

Hacker-Doku online: „Defcon: The Documentary“

(Klicken Sie auf das Bild, um zum Film zu kommen.)
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Am vergangenen Wochenende fand in Las Vegas einmal mehr eines der größten Hackertreffen der Welt statt. Seit 1993 schlägt die Defcon jährlich in der Wüstenstadt ihre Zelte auf. Von Gründer Jeff Moss ursprünglich als eine einmalige Party unter befreundeten Hackern gedacht, hat sich die Konferenz in zwanzig Jahren zu einer der ersten Adressen für Hacker, IT-Spezialisten und Journalisten entwickelt. In zahlreichen Vorträgen und Expertenrunden geht es vor allem um IT-Sicherheit – und wie man sie umgehen kann.

Pünktlich zur nunmehr 21. Ausgabe der Konferenz hat der Filmemacher Jason Scott, Aktivist und Mitarbeiter des Internet Archive, am Wochenende seine Dokumentation online gestellt. Defcon: The Documentary ist größtenteils im vergangenen Jahr entstanden und gibt einen tiefen Einblick in die Geschichte und Philosophie der verschworenen Hacker-Gemeinschaft.

Scott porträtiert zum einen die Organisatoren und ihre Ziele und Absichten für eine Veranstaltung wie die Defcon („Menschen sind von Natur aus neugierig“). Zum anderen aber zeigt er auch die Besucher. Viele kommen seit Jahren nach Las Vegas, andere sind zum ersten Mal dabei und müssen sich gleich zu Beginn ihr „Abzeichen“ erst besorgen. Diese Teilnehmer-Badges sind nicht selten ein elektronisches Gadget und Teil eines größeren Rätsels.

Überraschend ist zu sehen ist, wie wenig die Defcon doch mit dem Bild des typischen Hackertreffens gemeinsam hat. Zwar gibt es auch hier selbsternannte Geeks, die über ihrem Rechner und Lötkolben brüten. Und natürlich wird eifrig gehackt. Viele Besucher aber erinnern an junge Urlauber. Und tatsächlich: Längst ist die Defcon auch eine große Party – die Freizügigkeit von Las Vegas tut das ihrige.

Regisseur Jason Scott fasst die Defcon in seinem Blog wie folgt zusammen:

If there’s anything unique about the DEFCON situation, it’s that it is, literally, a grouping of individualists, a pack of leaders, a regulated and protected anarchy. This tension is not just viewable here and there – it’s endemic. It has always been the case, and it always will be the case. From this arises an enormous amount of tension, derision, weird feelings – that’s something I have on my radar.

Mit fast zwei Stunden Laufzeit ist Defcon: The Documentary zum Teil etwas langatmig. Auch, weil Scott sehr viele ähnliche Einstellungen verwendet. Das jedoch machen die immer wieder eingestreuten Archivaufnahmen und Interviews mit bekannten Hackern und Aktivisten wieder wett. In ihren Aussagen erkennt man, wieso die Hackerkultur vielleicht gerade in der jetzigen Zeit wichtiger denn je ist.

Apropos: Im vergangenen Jahr gab ein gewisser Keith B. Alexander, Direktor des US-Geheimdienstes NSA, eine Keynote auf der Defcon. Auf die Frage von Gründer Jeff Moss, ob die NSA tatsächlich von jedem Bürger eine Datei habe, antwortete Alexander: „Das ist kompletter Unsinn“. Inzwischen wissen wir das Gegenteil. In diesem Jahr waren aufgrund der Prism-Affäre sämtliche Regierungsbeamte von der Defcon ausdrücklich ausgeladen. „Feds, wir brauchen etwas Abstand“, hieß es in einem Statement.

Defcon: The Documentary gibt es auch als Torrent zum Download.

 

Kurzdoku über den Compton Cricket Club

Grantland hat eine interessante Kurzdoku über den Compton Cricket Club aus Los Angeles veröffentlicht. In den Neunziger Jahren begannen Obdachlose und Sozialarbeiter in der Dome Village mit dem Cricketspielen, das in den USA bis heute nahezu unbekannt ist im Vergleich zum artverwandten Baseball.

Auch nach dem Ende der Dome Village blieb das Team zusammen, und nahm im Verlauf auch Mitglieder der Latino-Gangs auf, um Spannungen innerhalb des multikulturellen Viertels abzubauen, und jungen Menschen eine Perspektive zu geben. Heute ist der CCC einer der bekanntesten US-amerikanischen Cricketclubs.

(via)

 

Hoffnung in der Pleite: „Lemonade: Detroit“

Detroit ist pleite. Als die bis dato größte Stadt in den USA hat Detroit nun Bankrott bei einem Gericht angemeldet, da sie die Schulden in Milliardenhöhe nicht mehr bezahlen kann. Wirklich überraschend ist der Schritt nicht. Seit dem Untergang der Autoindustrie befindet sich Detroit wirtschaftlich auf dem absteigenden Ast. Abwanderung, Misswirtschaft und Korruption taten ihr Übriges, um Detroit als Amerikas „verlorene Stadt“ zu etablieren.

Auch in den Medien wird vor allem die negative Seite von Detroit gezeigt. Die Autofahrten durch die leeren Straßen, die Aufnahmen des Leerstands, heruntergekommener Häuserblöcke, und über allem thront die verlassene Michigan Central Station als ultimatives Symbol des Niedergangs – man kennt diese Ästhetik nur allzu gut.

Die Bewohner Detroits dagegen sind oft schon weiter. Denn auch wenn sich viele mit ihrer Lage abgefunden und resigniert haben, versuchen einige, die Stadt im Kleinen zu revitalisieren. sei es durch Urban Farming, Street-Art oder Nachbarschaftshilfe oder selbst eingerichtete Buslinien. Erik Proulx hatte vergangenes Jahr die Idee, nicht die schlechten Seiten Detroits in einem Kurzfilm zu porträtieren, sondern genau diese Menschen. Die 17 Minuten von Lemonade: Detroit geben einen kleinen Funken Hoffnung. Proulx schreibt: „Documenting the struggle isn’t the point. Overcoming it is.“

 

Doku „Oxyana“: Die Hauptstadt der Schmerzmittel

Oceana liegt nicht am Meer, aber die Wälder der Appalachen lassen das Dorf aus der Luft wie eine Insel erscheinen. Die frühere Bergbausiedlung ist 45 Minuten von der nächsten Kleinstadt entfernt. Sie erscheint wie eine Idylle im Hinterland von West Virginia. Und wirklich, Oceana war lange Zeit ein friedlicher und freundlicher Ort, da sind sich die Bewohner einig. Bis die Pillen kamen: Heute weist die 1.500 Seelen Gemeinde eine der höchsten Dichten an verschreibungspflichtigen Medikamenten der USA auf. Schmerztabletten wie OxyContin haben den Ort eingenommen. Aus Oceana wurde Oxyana. So lautet der Titel einer neuen Dokumentation, die dieses Jahr auf dem Tribeca-Festival prämiert wurde und jetzt auf Vimeos On-Demand-Service verfügbar ist.

Zufällig schlug Filmemacher Sean Dunne während eines Roadtrips im Januar vergangenen Jahres in Oceana auf. Ihm gefiel die Ruhe und Abgeschiedenheit. Es dauerte nicht lange, bis sich vor seinen Augen jemand einen Schuss setzte und von den Problemen der Stadt erzählte. Dunne erfuhr, dass nach dem Ende des Bergbau-Booms mehr und mehr Bewohner in der Region den Schmerzmitteln verfallen sind.

„Hillbilly Heroin“ nennen sie in Oceana OxyContin, das für bis zu zwölf Stunden Schmerzen lindert und gespritzt oder geschnupft ähnlich wie Heroin wirken kann, Abhängigkeit inklusive. Fünf Menschen sterben durchschnittlich im Monat in Oceana an einer Überdosis, ganze Abschlussklassen sind abhängig, die Beschaffungskriminalität steigt. Die Gemeinde ist kein Einzelfall. Schätzungen zufolge kosten Schmerzmittel und ihre Folgen die Versicherten in den USA fast 70 Milliarden Dollar im Jahr. Vor allem in ländlichen Gegenden steigt der Missbrauch.

Ein Porträt der amerikanischen Mittelschicht

Im April kehrte Dunne, dessen Vater lange Zeit von Schmerzmitteln und später auch Drogen abhängig war, mit seiner Kamera zurück nach Oceana. Vier Wochen lang drehte der 31-Jährige für sein Feature-Debüt Oxyana vor Ort und lernte die Menschen der kleinen Gemeinde kennen. Drohten ihm vor Beginn der Dreharbeiten noch einige per E-Mail mit Schlägen und Schlimmerem, waren die Bewohner Oceanas bald kooperativ. „Es war kein Geheimnis, dass die Gemeinde ein Problem hatte“, sagt Dunne, „und viele hofften vielleicht, dass dieses Problem durch den Film bekannter würde.“

Oxyana besteht ausschließlich aus Interviews mit Einheimischen. Der Film zeichnet ein düsteres und gleichzeitig sehr menschliches Porträt einer vergessenen Gemeinde. Höhepunkte, überraschende Wendungen oder Erklärungen gibt es nicht. Wie auch in Dunnes letztem Projekt, der Kurzdokumentation American Juggalo, lässt Dunne allein seine Gesprächspartner die Geschichte erzählen: Ärzte, Politiker, Eltern, vor allem aber Abhängige.

(© Sean Dunne/VeryapeProductions)
(© Sean Dunne/VeryapeProductions)

Deren Offenheit ist entwaffnend, bisweilen schmerzhaft anzusehen. An mehreren Stellen des Films konsumieren sie Drogen vor der Kamera. Ein Krebskranker stammelt von Gott, während er sich den nächsten Schuss setzt. Seine Frau sitzt regungslos daneben. Der Zahnarzt des Dorfes erzählt, wie Bewohner ihn bitten, ihre Zähne zu ziehen, um an die Schmerzmittel zu kommen, die seit einiger Zeit in Oceana nicht mehr verschrieben werden dürfen.

Doch Oxyana ist nicht auf Schockmomente aus. Die Schicksale der Betroffenen stehen für die Probleme der amerikanischen Mittelschicht. Für fehlgeleiteten Strukturwandel, für Arbeitslosigkeit, Langeweile und eine allgemeine Perspektiv- und Hilflosigkeit, die durch die Worte der Interviewpartner klingt: Wegziehen ist für sie keine Lösung. Fast scheint es, als sei Oceana tatsächlich eine Insel, von der es kein Entkommen gibt.

Crowdfunding und Online-Vertrieb

Es ist nicht nur die Arbeit mit der Kamera, die Dunne zu einem der aufregendsten jungen Dokumentarfilmer macht. Es ist auch sein Umgang mit neuen Finanzierungs- und Vertriebsmodellen. Schon seine erste Kurzdokumentation The Archive stellte er vor fast fünf Jahren auf Vimeo, zu einer Zeit, als viele Filmemacher dem Online-Vertrieb noch skeptisch gegenüberstanden. Die Arbeit wurde 2011 für einen Emmy nominiert.

Im gleichen Jahr feierte Dunne mit American Juggalo, einer Kurzdoku über die Fans der Band Insane Clown Posse, einen weiteren Erfolg im Netz. Der Film wurde vom Blog Shortoftheweek als Doku des Jahres ausgezeichnet und bis heute über 1,5 Millionen Mal angeguckt.

Die Bekanntheit, die Dunne durch seine früheren Arbeiten erlangte, hat er nun für Oxyana genutzt. Zunächst hat er erstmals über Kickstarter die Produktion des Films gesichert. 50.000 US-Dollar kamen am Ende zusammen.

Die zweite Besonderheit ist, dass Oxyana nicht wie Dunnes Kurzdokumentationen frei verfügbar ist. Stattdessen nutzt der Filmemacher Vimeos On-Demand-Service, den es seit März gibt. VimeoPRO-Nutzer können ihre Filme für einen von ihnen festgesetzten Preis und optionale Konditionen, etwa hinsichtlich der Leihdauer, anbieten. Der Vorteil gegenüber anderen Online-Verleihen ist die faire Verteilung: Vimeo hält bloß zehn Prozent der Einnahmen ein, bei iTunes sind es dreißig.

„Das Tribeca-Festival hat zwar einige Türen geöffnet, aber die klassischen Vertriebsmodelle, die mir angeboten wurde, schienen überholt“, sagt Dunne. Die Entscheidung, wieder primär auf online zu setzen, bedingte letztlich das Thema: „Ein klassischer Vertrieb hätte den Film lange Zeit aufgeschoben. Oxyana aber besitzt eine gewisse Dringlichkeit. Es geht darum, das Thema allen Menschen näher zu bringen, und nicht bloß dem Festivalpublikum.“

„Oxyana“ auf Vimeo on Demand (3,99 US-Dollar)

 

Dokumentation: „Helpyourself Manchester“

Manchester, die Stadt steht für große Musikgeschichte. Nach der Pop-Welle in den Sechziger und Siebziger Jahren, entwickelte sich Manchester zu einem der prägendsten Orte der britischen Punk- und Post-Punk-Revolution. Bands wie Joy Division, The Fall, The Buzzcocks, The Smiths und das legendäre Label Factory Records machten die Arbeiterstadt weltweit bekannt, und die drogengeschwängerten „Madchester„-Jahre mit den Happy Mondays, New Order und den Stones Roses sind bis heute eine Quelle zahlreicher Mythen.

Doch auch Manchester blieb von Strukturwandel und Gentrifizierung nicht verschont. In den Neunziger Jahren wurde die Szene zum Opfer ihrer eigenen Bekanntheit. Die Behörden reagierten aggressiver und immer mehr Konzertlocations verschwanden. Infolgedessen entstanden sogenannte „DIY“-Szenen, die Konzerte wieder im kleinen Rahmen und fernab finanzieller Interessen veranstalteten.

Die jungen Filmemacher des Kollektivs Castles Built in Sand haben sich auf Spurensuche gemacht. In der Dokumentation Helpyourself Manchester porträtieren sie die gleichnamige Gruppe von Freunden, die nach der Jahrtausendwende in Manchester eine neue Konzertszene aufgebaut haben. Insa Langhorst erklärt im Interview, was hinter Helpyourself steckt.

ZEIT ONLINE: Was ist eigentlich eine „DIY-Musikszene“?

Insa Langhorst: DIY steht für „Do it yourself“ und wird im Musikbereich heutzutage hauptsächlich mit Punk und Hardcore in Verbindung gebracht. Anfänge von DIY-Musik sind jedoch schon in der frühen Bluegrass-Szene in den USA zu sehen, wo die Musiker sich selbst aufnahmen, ihre Musik ohne Label oder Manager/Promoter herausbrachten und in der ganzen Organisationsweise unabhängig von der Musikindustrie agierten. In England war vor allem die 1976er Londoner Punkszene prägend für das Verständnis von einer DIY-Subkultur. Die Szene ist „not for profit“. Bands bekommen oftmals nur Fahrtkosten erstattet, die Organisatoren nur genug Geld, um die Kosten zu tragen. Somit ist ein weltweites Netzwerk entstanden von Bands und Leuten, die Gigs organisieren, Schlafplätze anbieten.

ZEIT ONLINE: Wie seid Ihr auf die Leute von Helpyourself gekommen?

Langhorst: Einige der Helpyourself-Leute sind mit uns befreundet und unser Mitglied Huw Wahl hat selbst einige der letzten Gigs besucht. In Gesprächen mit unseren Freunden über Helpyourself wurde uns schnell klar, dass diese undokumentierte Zeit und Szene in Manchester Sinnbild für Themen wie Gentrifizierung sein könnte, ein Thema das uns sehr beschäftigt. Zudem waren wir sehr daran interessiert die Gruppendynamik und Organisationsweise zu untersuchen, da wir ja selbst als Kollektiv arbeiten.

ZEIT ONLINE: Erleichtert oder erschwert das die Arbeit, wenn so viele Stimmen an einem Projekt arbeiten?

Langhorst: Als Kollektiv zusammen zu arbeiten ist sehr bereichernd, kann aber auch zu Problemen führen. Für Helpyourself Manchester hatten wir keine klare Arbeitsteilung, haben eher je nach Verfügbarkeit und Fähigkeiten gearbeitet. Das hat gut geklappt, da wir alle ziemlich ähnliche Vorstellungen davon hatten, was wir mit dem Film aussagen wollen. Es hat aber auch den gesamten Prozess verlangsamt. Wir nehmen uns Zeit Rücksprache mit den Beteiligten zu halten, Zeit, um selbst zu reflektieren, was in unseren Projekten funktioniert oder wo wir umdenken müssen, und da wir alle nebenbei auch arbeiten müssen (alle unsere bisherigen Projekte sind eigenfinanziert), dauert es natürlich, so einen Film zu produzieren.

ZEIT ONLINE: War Helpyourself auch eine Reaktion gegen die Behörden und Clubbetreiber?

Langhorst: Die DIY-Szene an sich ist schon eher als politische Bewegung einzuordnen, als Reaktion gegen große Konzerne und kommerzielle Strukturen. Helpyourself war jedoch niemals explizit politisch, auch die einzelnen Mitglieder haben Helpyourself nicht als politische Gruppe angesehen. Es war aber auf alle Fälle eine Reaktion gegen die kommerzialisierte Musikszene Manchesters und die Schwierigkeit, an Venues zu kommen, die man als kleine, unabhängige Gruppe, für Auftritte von kleinen unabhängigen Bands bezahlen konnte.

ZEIT ONLINE: Wie sieht es heute mit der Szene in Manchester aus?

Langhorst: Wir haben uns nicht intensiv mit der heutigen DIY-Musikszene in Manchester auseinander gesetzt, wissen aber, dass es immer noch Hausgigs und kleinere, selbstorganisierte Gigs gibt. Schwierig ist nur, dass die Szene sehr elitär organisiert erscheint, also in kleinen aufgesplitterten Gruppen. Da Manchester keine alternativen Sozialzentren, etwa in Form von besetzten Häusern hat, gibt es auch keine zentrale Informationsstelle, wo man von DIY-Gigs erfahren könnte – es geht also sehr viel darum, wer wen kennt. Es scheint sich in diese Richtung jedoch langsam etwas zu ändern, Freunde von uns haben etwa, angefangen Flyer mit gesammelten Gigs im Bereich experimentelle Musik zusammen zu stellen.

Insa Langhorst war Hospitantin im Videoressort von ZEIT ONLINE.

 

„Joburg Party“ und die Musikszene Südafrikas

„Shout out to the cats that created Facebook“, sagt Rapper Chocolate. Chocolate ist Teil einer spannenden südafrikanischen Jugendbewegung, die sich vor allem über soziale Netzwerke kennenlernt und organisiert. Chocolate ist ebenfalls eine der Hauptfiguren in der kurzen Dokumentation Joburg Party von Rod Stanley und Chris Saunders.

Zwei Tage, die mehr nach einer Woche aussehen, begleiteten die beiden Filmemacher junge Musiker, Künstler, Unternehmer und Partyveranstalter aus Südafrikas Metropole Johannesburg: zu illegalen Raves, Pool-Partys und zu Ausstellungen.

Diese neue Leichtigkeit bei der Jugend ist erst in den vergangenen Jahren entstanden. Denn lange Zeit machte Johannesburg vor allem durch seine Kriminalität und die Rivalitäten verschiedener Volks- und Religionsgruppen auf sich aufmerksam. Die Probleme sind nicht verschwunden, doch immer mehr junge Menschen (jedenfalls die, die es sich leisten können) finden sich in einem neuen kreativen Umfeld ein. Sie helfen, Brücken zu schlagen.

Leider ist Joburg Party gerade einmal acht Minuten lang. Man möchte noch viel mehr erfahren, denn das scheint wirklich spannend zu sein, was dort gerade entsteht.

Gleichzeitig ist Joburg Party nicht der erste Film in diesem Jahr, der das Phänomen aufgreift. Bereits zu Beginn des Jahres besuchte das Musikmagazin Resident Advisor Südafrika und porträtierte einige Akteure der elektronischen Musikszene.

(via)

 

YouTube-Webdoku von Spiegel.TV

(Screenshot)
(Screenshot)

Klick, klick, Star ist der Name einer Webdoku von SPIEGEL.TV, deren von denen einige, aber nicht alle Teile schon vergangenes Jahr im TV liefen, und die nun offenbar noch einmal in Kooperation mit dem Medieninnovationszentrum Babelsberg als Webdoku aufbereitet wurden.

In sieben Kapiteln geht Klick, Klick, Star der Frage nach, wie man auf YouTube zum Star wird und was das möglicherweise für Nebenwirkungen mit sich bringt. Neben Reportagen von einem YouTube Fantreffen und einer allgemeinen Einführung in die YouTube-Welt, gibt es Porträts einiger bekannter deutscher YouTuber, etwa die Lochis, Simon Desue und das Berliner Comedy-Duo Onkel Berni.

Zusätzlich bietet jedes Kapitel ein Untermenü mit Infografiken und kurzen Expertenmeinungen und den Original-Clips. Die ganze Sache wirkt etwas bildungsbürgerlich, aber das ist vermutlich auch der Zielgruppe geschuldet. Trotzdem eine nette Idee.

(via)