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Grüne Krapfen

 

031209

Eine nicht so bekannte Schwester der schwäbischen Maultasche. Klassischerweise mit Speck, heute aber eine vegetarische Variante.

Für 6 Personen und mehr:
3 Eier
200 g Mehl
evtl. etwas Wasser
1 altbackenes Brötchen
1 Viertel Sellerieknolle
2 kleine Karotten
1 Bund Frühlingszwiebeln
1 Hand voll frischer Spinat
Kerbel
Petersilie
Majoran
Schnittlauch
neutrales Öl
Brühe
Kartoffelsalat

031209Los geht’s mit einem stinknormalen Nudelteig, dazu zwei Eier, 200 g Mehl und drei Prisen Salz anfangs mit einem Holzlöffel, später mit den bloßen Händen zu einem geschmeidigen Teig kneten. Die Knetzeit beträgt minimal zehn Minuten, weil sich die Stärke des Mehls mit der Flüssigkeit des Eis chemisch verbinden muss.
Und da Eier keine Einheitsgröße haben, muss man vielleicht etwas Wasser oder Mehl dazugeben wenn der Teig zu trocken oder zu nass ist. Aber bitte nur vorsichtig und in homöopathischen Mengen.
 Den fertigen, glänzenden elastischen Teig zu einer Kugel formen und in Frischhaltefolie verpackt mindestens eine Stunde gehen lassen.

In der Zwischenzeit kann man sich ganz entspannt der Füllung widmen: Das steinharte Brötchen in einer kleiner Schüssel komplett mit Wasser bedecken und kurz einweichen lassen, bis es ganz weich und schlabberig geworden ist. Dann wieder rausnehmen und zwischen beiden Händen die ganze Flüssigkeit wieder rausdrücken, das übrig gebliebene weiche Etwas in eine große Schüssel geben.

Das Gemüse vorbereiten, also Karotten und Sellerie schälen und klein würfeln. Die Frühlingszwiebeln waschen und in kleine Ringe schneiden, den Spinat ebenfalls waschen und in einer Salatschleuder nicht vollständig wieder trockenschleudern. Die Kräuter Kerbel, Petersilie, Majoran und Schnittlauch unter fließendem Wasser abspülen, die Stiele entfernen und den Rest nicht zu fein hacken.
Die jeweiligen Mengen sind schwer zu beschreiben, am besten vertraut man seiner kulinarischen Intelligenz, wichtig sind nur ganz viele Frühlingszwiebeln.

Ein EL neutrales Öl in einer Pfanne auf Dreiviertelhitze bringen und darin die Sellerie- und Karottenwürfel so drei Minuten anschwitzen. Dann die Frühlingszwiebeln noch für 60 Sekunden mit dazu und dann alles zu dem eingeweichten Brötchen leeren.
Die Pfanne wieder auf die Herdplatte stellen und darin die leicht feuchten Spinatblätter rührend zusammenfallen lassen – das dauert nur Sekunden – und ebenfalls in die Brötchenschüssel geben. Dann noch die gehackten Kräuter, ein Ei, viel Salz und Pfeffer dazu und alles einmal gut durchrühren. Noch mal auf Salz abschmecken.

Die ausgeruhte Teigkugel vierteln und 5 Mal durch die breiteste Einstellung einer Nudelmaschine drehen. Zwischen den Durchgängen die Lappen natürlich immer wieder einmal zusammenfalten. Am Schluss nicht mehr falten, sondern die Nudelmaschine auf ganz dünn stellen und eine gaaaanz lange und dünne Bahn rauskurbeln. Die fertigen Bahnen beidseitig leicht einmehlen, damit sie nicht auf der Arbeitsplatte festkleben.

Dann mit einem Teelöffel etwa walnussgroße Bälle aus der Füllung stechen und auf eine Teigbahn im Abstand von etwa vier Zentimetern platzieren. Alles mit einer zweiten Teigbahn bedecken und diese so andrücken, dass keine Luftkammern entstehen. Mit einem Messer die einzelnen grünen Krapfen zwischen den Füllungen durchtrennen.
Diesen Arbeitsschritt so lange wiederholen, bis keine Füllung bzw Teig mehr übrig ist.

In einem großen Topf Salzwasser auf zirka 80 Grad bringen und die grünen Krapfen darin portionsweise vier bis fünf Minuten fertig ziehen lassen. Auf einem Küchenhandtuch legen und abgetropft ganz klassisch in einer selbst gemachten Brühe und mit schwäbischem Kartoffelsalat servieren.

Fortgeschrittene Esser geben den Kartoffelsalat übrigens mit in (!!!) die Suppe.

Grüne Krapfen sind übrigens bestens tiefkühlgeeignet und ein richtig gutes Fast-Food, wenn man in der kalten Jahreszeit mal wieder länger Arbeiten musste und keine Lust mehr auf Kochen hat. Einfach in köchelnder Instant-Brühe fünf Minuten zugedeckt auftauen lassen.
Am besten also gleich die doppelte oder dreifache Menge kochen und ab damit in den Gefrierbeutel.