Der Nationalsozialismus war eine faschistische politische Bewegung und Weltanschauung, die sich nach Ende des Ersten Weltkriegs 1918 während der Zeit der Weimarer Republik in Deutschland entwickelte. Seine Anhänger vertraten radikal antisemitische, antikommunistische und antidemokratische Positionen. Das Ziel der Nationalsozialisten war es, die deutsche „Volksgemeinschaft“ zu schaffen. Eine Gemeinschaft, die nur aus sogenannten Ariern bestand und aus der Juden, anders Denkende, Behinderte, Sinti und Roma, Kommunisten und Menschen slawischer Herkunft ausgeschlossen waren. Die Idee von der Volksgemeinschaft entstand aus den schon vorher bestehenden „Völkischen Bewegung„, deren Gedanken die Nationalsozialisten ins Extrem weiterentwickelten. Antisemitische Gedanken und Äußerungen waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht ungewöhnlich, wenn auch nicht in der aggressiven Form der Nationalsozialisten. Außerdem vertrat die NSDAP in ihrem Parteiprogramm wie viele Deutsche die Ansicht, der Versailler Vertrag solle rückgängig gemacht werden.
Auch die die wirtschaftlichen Probleme und die hohe Arbeitslosigkeit in den zwanziger Jahren boten der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) mit ihrem Vorsitzenden Adolf Hitler die Grundlage, ihre Ideologie bei den Massen populär zu machen. Zu der Ideologie gehörten die sozialdarwinistische Vorstellung der sogenannten germanischen Herrenrasse und der Kampf gegen eine vermeintliche „jüdische Weltverschwörung“. Durch die Ausgrenzung aller nicht „arischer“ Bevölkerungsgruppen und die Eroberung von neuem „Lebensraum“ sollten die Deutschen zu einer eingeschworenen Gemeinschaft werden. Diese Vorstellung von einer Gemeinschaft, die sich über ihre Abstammung definierte und aufgrund der eigenen Überlegenheit beanspruchte, Gebiete zu erobern, bezeichneten Zeitgenossen als Blut und Boden Ideologie.
1933 ernannte Reichspräsident Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler und er nutzte den Reichstagsbrand um die Ermächtigungsgesetze zu erlassen. Damit hebelte er die Demokratie aus, indem die Regierung Gesetze ohne den Reichstag beschließen konnte. Er erließ weitere Gesetze, die die Länder mit dem Bund gleichschalteten und die Medien unter staatliche Kontrolle brachten. Deutschland wurde zu einem totalitären „Führerstaat“.
Mit dem Überfall auf Polen 1939 begaben sich die Nationalsozialisten auf den Weg in den Zweiten Weltkrieg, in dessen Verlauf sie zahlreiche Kriegsverbrechen und Massenmorde verübten, darunter der Holocaust – die Ermordung von etwa 6 Millionen Juden. Der Großteil von ihnen starb in Arbeits- und Vernichtungslagern, in denen die Nationalsozialisten auch Kommunisten, behinderte Menschen, Sinti und Roma, sogenannte „Asoziale“ und „Arbeitsscheue“ sowie Homosexuelle ermordeten. Viele Millionen Menschen fielen in den Schützengräben und an den Fronten des Zweiten Weltkriegs. Die Bombenangriffe der deutschen Luftwaffe auf englische Städte und der Royal Air Force auf deutsche Städte forderten Todesopfer unter der daheim gebliebenen Bevölkerung. Am Ende des Krieges hatte er sich weit über die Grenzen Europas ausgedehnt und heißt deswegen Weltkrieg. Russische und afrikanische Soldaten (aus den Kolonien der Alliierten), Japaner, Australier, Amerikaner, Neuseeländer und Soldaten vieler anderer Nationen kämpften in diesem bisher größten Krieg der Menschheitsgeschichte an dessen Ende auch noch die erste Nutzung einer Atomwaffe stand. Der Krieg, und damit auch die Zeit des Nationalsozialismus, endete mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8./9. Mai 1945.
Doch die Folgen des Krieges waren noch lange danach zu spüren: Die Wirtschaft von Ländern wie Russland oder Deutschland konnte sich nur langsam erholen. Zu viele Industrieanlagen waren zerstört, zu viele Menschen im Krieg gefallen. Diejenigen Familien, die im Krieg noch keine Verwandten verloren hatten, warteten häufig lange oder gar vergeblich auf die Rückkehr von Familienangehörigen, die in Gefangenschaft geraten waren. Die Nachkriegszeit war außerdem vom Kalten Krieg geprägt. Die Teilung Deutschlands, die bis 1990 andauern sollte, geht auf die Konflikte zwischen den Alliierten zurück. Die Briten, Franzosen und Amerikaner wollten ein kapitalistisches Deutschland, das heutige Russland hingegen bestand darauf, ein sozialistisches Deutschland zu errichten. Für viele Deutsche bedeutete der Krieg auch den Verlust ihrer alten oder neuen Heimat. Sie mussten die vom Deutschen Reich eroberten Gebieten wieder verlassen oder wurden aus Regionen, die schon vor Beginn des Zweiten Weltkriegs zum Deutschen Reich gehörten und nun abgetreten werden mussten, vertrieben. Auch die künstlerische und wissenschaftliche Gemeinde Deutschlands hatte unter der Politik der Nationalsozialistren gelitten. Denn ein großer Teil der Wissenschaftler, Universitätslehrer, Schriftsteller, Maler und Schauspieler in Deutschland war jüdisch und daher nach 1933 ermordet worden oder war ins Exil gegangen – und ist nicht zurückgekommen.
Aber als Lehre aus dem Zweiten Weltkrieg ist die Europäische Union entstanden – ein Bündnis, das nicht nur die wirtschaftliche Zusammenarbeit der EU-Länder ermöglichen soll, sondern vor allem ein friedliches und solidarisches Europa garantiert. Auch die Gründung der Vereinten Nationen, die den Frieden zwischen ganz verschiedenen Staaten mit sehr unterschiedlichen Interessen gewährleisten soll, ist eine Lehre aus dem Zweiten Weltkrieg.
Nationalsozialismus: Ausgewählte Artikel und Materialien zum Thema:
Staat und Gesellschaft
Nationalsozialismus II (Bundezentrale für politische Bildung)
Von der Weimarer Republik zum Dritten Reich – dieser politische Wandel vollzog sich nicht über Nacht. Wie die Nationalsozialisten das Deutsche Reich zum sogenannten Führerstaat ausbauten, den Rechtsstaat abschafften und die Wirtschaft in das totalitäre Gefüge einordneten, erläutert diese Publikation.
Himmler (DIE WELT)
Er war einer der mächtigsten Nazi-Führer – verantwortlich für den Tod von Millionen Menschen. Der Organisator des Holocaust, der Chef von Waffen-SS, Gestapo und der Polizei. Hier finden Sie Dokumente aus dem Privatbesitz des „Reichsführers SS“: Heinrich Himmlers Briefe, Fotos und Notizen, die lange als verschollen galten.
Himmlers Terminkalender aus dem Jahr 1937 (Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte 04/2004)
Heinrich Himmlers Terminkalender gibt Aufschluss darüber, wie die Nationalsozialisten ihren Überwachungsapparat aufbauten und die Gesellschaft umstrukturieren wollten. Michael Wildt hat Himmlers Kalender aus dem Jahr 1937 ausgewertet.
Propaganda – Das Bedürfnis Hitler entgegenzuarbeiten (DIE ZEIT Nr. 12/2009)
Viele Deutsche waren lange Zeit vom „Führer“ fasziniert. Die propagierte Vision von der tüchtigen und von der eigenen Größe beflügelten „Volksgemeinschaft“ trug dazu bei.
Justizalltag im „Dritten Reich“ (Informationen zur schleswig-holsteinischen Zeitgeschichte, 35/1999)
Die Sondergerichte im Dritten Reich verurteilten Juden, Zwangsarbeiter, sogenannte „Volksschädlinge“ oder Schwarzhändler nach nationalsozialistischem Recht. Sie ignorierten dabei die Prinzipien des modernen Rechtsstaates. Die Praxis der Sondergerichte beschreibt der Richter Klaus-Detlev Godau-Schüttke anhand von zwei Beispielfällen.
Eine Rechtsordnung gegen das Recht (DIE ZEIT Nr. 38/1981)
Die Perversion der Justiz im Dritten Reich, untersucht am Beispiel der „Fremdvölkischen“
Herrschaftsinstrument Partei und Herrschaftsinstrument Staat (Shoa.de)
In totalitären Staaten ist die politische Elite bemüht, die Bürger im Sinne der jeweiligen politischen Ideen zu erziehen und zu kontrollieren. Dafür bedarf es Massenorganisationen, um die Bürger einzubinden und Organisationen, die in allen Lebensbereichen Kontrolle ausüben. Die hier gesammelten Artikel beschreiben Organisationen der Kontrolle und sammeln die zentrale Literatur.
Adolf Hitler – Massenagitator und Menschenfischer (DIE ZEIT Nr. 21/2010)
Vom „Trommler“ zum „Führer“: Der Historiker Ludolf Herbst beschreibt mit seiner Studie „Hitlers Charisma“, wie der Diktator zur Heilsfigur einer politischen Religion wurde.
Gezwungenermaßen – Zwangsarbeit in der Region Rhein-Erft-Rur (historicum.net)
Die Wirtschaft im Dritten Reich funktionierte nur durch Zwangsarbeiter. Denn sie produzierten „kriegswichtige Güter“ während die Deutschen im Krieg kämpften. Auch in der deutschen Landwirtschaft gab es Zwangsarbeiter, die unter unwürdigen Bedingungen arbeiteten. Im Dossier zur Ausstellung „Gezwungenermaßen – Zwangsarbeit in der Region Rhein-Erft-Rur“ finden Schüler Aufsätze zum Thema, Quellen, Links, eine Bibliographie und kommentierte Ausstellungsstücke.
Die Geheime Staatspolizei im NS-Gau Thüringen (Landeszentrale für politische Bildung, Thüringen)
Teil eins und zwei der Publikation dokumentieren die Verordnungen und Gesetze, die den Aufbau der Gestapo regelten und eine Vielzahl weiterer Quellen über die Arbeit der Gestapo: Lageberichte von der Gestapo-Arbeit im KZ, Ermittlungsberichte, Dokumentationen von Erschießungen, Anfragen von Bürgern an die Gestapo und Quellen über das juristische Vorgehen gegen Gestapo-Mitglieder nach 1945.
Der Zweite Weltkrieg
Hitlers Krieg (Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, 1990)
Aufgrund der Taten, die Hitler zu verantworten hat, wird er häufig als Wahnsinniger charakterisiert. Ein Weg sich von seinen Taten zu distanzieren. Das der „Führer“ jedoch von erschreckend eindeutig strukturierten Ideen geleitet war, und seine Kriegspläne bereits zu Beginn seiner politischen Aktivität nicht verheimlichte und die Deutschen sehr wohl wissen konnte, was bevorstand, zeigt Joachim Fest.
Wehrmachtsverbrechen – Als Soldaten Mörder wurden (DIE ZEIT Nr. 12/1995)
Die Hamburger Ausstellung „Vernichtungskrieg – Verbrechen der Wehrmacht 1941-1944″ widerlegt die Legende von der „sauberen Wehrmacht“ erneut.
Überfall auf Polen 1939 – „Fragt mich!“ (DIE ZEIT Nr. 36/2009)
Marek Edelman war 20 Jahre alt, als Deutschland am 1. September 1939 Polen überfiel. Er kämpfte im Aufstand des Warschauer Ghettos gegen Hitlers Armee. Begegnung mit einem der letzten Zeitzeugen eines schrecklichen Jahrhunderts
Der alliierte Bombenkrieg 1939-1945 (historicum.net)
Die militärische Luftfahrt spielte im Zweiten Weltkrieg für alle Kriegsparteien eine größere Rolle als im Ersten Weltkrieg. Meist waren Industrieanlagen und die Städte Europas Ziel von Angriffe. Dieses Dossier enthält Aufsätze über die deutschen und alliierten Luftkriegsstrategien, eine umfassende Bibliographie und eine weiterführende Linksammlung. Außerdem finden Schüler Texte über die Nachkriegserinnerung an den Luftkrieg.
Die alliierte Invasion in der Normandie 1944 – Politische Gegenmaßnahmen Deutschlands (shoa.de)
Die Befreiung Frankreichs von den nationalsozialistischen Besatzern begann mit den Angriffen der Alliierten ab dem 6. Juni 1944 (D-Day). Hitlers Armee sollte an einer neue Front gebunden werden, um die Ostfront Stalins zu entlasten. Warum die Landung der westlichen Alliierten ein Erfolg wurde, erklärt der Autor in diesem Beitrag.
Der Ostfeldzug und das Unternehmen Barbarossa
Vor allem in den östlichen Gebieten Europas, unter anderem also in Polen, der Sowjetunion, Ungarn und der Ukraine wollte Hitler „Lebensraum“ für das deutsche Volk gewinnen. Ideologen wie Alfred Rosenberg rechtfertigten die Eroberung Osteuropas und Vernichtung der dortigen Bevölkerung mit dem vermeintlichen Recht der „Volksgemeinschaft“ aller Deutschen auf „Lebensraum“. Diese Ideologie schloss die slawischen Völker, Juden und andere Gruppen aus der „Volksgemeinschaft“ aus, indem sie zu minderwertigen Menschen erklärt wurden. Da es den Nationalsozialisten nur darum ging, Land in Osteuropa zu gewinnen, das dann die Deutschen besiedeln und bebauen sollten, standen im Ostfeldzug zwei Ziele im Vordergrund: die militärische Eroberung der osteuropäischen Gebiete und die Vertreibung, Vernichtung und Ghettoisierung der „nicht arischen“ Bevölkerung. So gerieten Millionen sowjetische Soldaten in Kriegsgefangenschaft und wurden ausgehungert. Noch mehr Menschen wurden vertrieben oder starben in Konzentrationslagern und durch Zwangsarbeit in der deutschen Kriegswirtschaft. In der Schlacht um Stalingrad, die mit der Vernichtung der 6. Armee der Wehrmacht endete, starben auf beiden Seiten 700.000 Menschen durch Kampfhandlungen, Hunger und Kälte. Nachdem die Wehrmacht zunächst weite Teile Osteuropas erobert hatte, konnte sie die Sowjetunion aufgrund der Größe des Territoriums, der materiellen Versorgungsprobleme und des großen Material- und Soldatenaufgebots der Roten Armee nicht besiegen. Der Krieg an zu vielen Fronten zwang letztendlich das deutsche Reich am 08./09. Mai 1945 zur bedingungslosen Kapitulation.
Der Weg ins Inferno (DIE ZEIT 23/2011)
Welche Ereignisse gingen dem Angriff auf die Sowjetunion 1941 voraus? Wie stand die militärische Führung zu Hitlers Plänen? Und wann und wie begann die Vernichtung der Juden? Diese Fragen erläutert der renommierte NS-Historiker Ian Kershaw.
Der Weg in den Abgrund (ZEIT Geschichte)
Der Krieg im Osten sei schnell gewonnen, meinte Hitler. Doch er dauerte vier Jahre, vernichtete Menschenleben und wirtschaftliche Ressourcen, zerstörte weite Teile Europas und führte in den Weltkrieg. Wie es dazu kam und ob es auch anders hätte ausgehen können, diskutiert Christian Hartmann.
Mir fehlen die Worte (ZEIT ONLINE, 17.06.2010)
Was geschah mit den 5,7 Millionen Russen, die ab 1941 in deutsche Gefangenschaft gerieten? Christian Staas geht der Frage nach und berichtet dabei auch über den Umgang mit dem Ostfeldzug nach 1945.
Die Wehrmacht vor Leningrad (Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, 03/2001)
Im September 1941 erreichte die 18. Armee der Wehrmacht die Stadt Leningrad. Neben dem Kampf gegen die Rote Armee war sie dort auch mit der Zivilbevölkerung konfrontiert, die die Stadt nicht einfach aufgab. Wie die Wehrmacht sich im Winter 1941/42 der Zivilbevölkerung gegenüber verhielt, welche Rolle Hunger und Kälte dabei spielten, schildert Johannes Hürter.
Edition “Unternehmen Barbarossa“ (historisches-centrum.de)
Diese Seite bietet eine Vielzahl von kurzen wissenschaftlichen Aufsätzen über die Planung und den Verlauf des Ostfeldzugs. Auch über die Judenvernichtung im Osten, die von Hitler verbreitete Präventivkriegsthese und die Schlacht von Stalingrad finden Schüler Texte.
Briefe von der Front
Für Soldaten waren Feldpostbriefe die einzige Möglichkeit Kontakt in die Heimat und zur Familie zu halten. Für die nationalsozialistische Propaganda waren sie eine Gefahr, da die Heimatbevölkerung durch Informationen von der Front demoralisiert werden konnte. Für uns Nachfahren sind Feldpostbriefe eine wertvolle Quelle. Wir erfahren so, wie der einfache Soldat den Krieg erlebt hat. Hier können Schüler Briefe einsehen. Und hier finden sie Aufsätze, in denen Feldpostbriefe analysiert werden.
Alltag, Kultur und Sprache im Nationalsozialismus
Auch im Dritten Reich gab es einen Alltag, auch wenn die Nachgeborenen das in der Rückschau oft aus dem Blick verlieren. Sie können häufig schwer nachvollziehen, dass die Menschen der modernen, industriell und geistig hoch entwickelten deutschen Gesellschaft Krieg führten, sich gegenseitig terrorisierten und vernichteten. Und dass diese Menschen gleichzeitig zur Schule und ins Theater gingen, sich Witze erzählten, ihre Arbeit verrichteten oder in den Urlaub fuhren – eben Alltag lebten. Alltag und Kulturkonsum hat es jedoch gegeben. Beides war, mal mehr, mal weniger, durch Krieg und Nationalsozialismus geprägt.
Jugend im NS Regime (Deutsches Historisches Museum)
Kinder und Jugendliche sollten in verschiedenen nationalsozialistischen Gruppen und in der Schule zu strammen Nationalsozialisten erzogen werden. Wie erlebten Kinder die Jahre unter dem Hakenkreuz? Auf dieser Seite präsentiert das Deutsche Historische Museum Erinnerungsdokumente.
Die Familie Chotzen (chotzen.de)
Wie hat sich der Alltag einer jüdischen Berliner Familie ab 1933 verändert? Auf dieser Seite finden Schüler vertonte Fotoalben, Texte und Biographien der Familie Chotzen, die zeigen, wie das Leben war: vor 1933, während der Nazizeit und nach 1945.
Der große Abschied – die erweiterte Kinderlandverschickung (historicum.net)
In den Städten war der Alltag auch durch die Luftangriffe geprägt. Damit die Kinder sie nicht miterlebten, wurden sie von der Hitler-Jugend aufs Land verschickt. In Ergänzung zum Artikel sind hier Erinnerungsdokumente zu finden.
Aspekte von Kultur und Freizeit in Nürnberg während des Nationalsozialismus (Archiv für Sozialgeschichte, 33/1993)
In Nürnberg inszenierte die NSDAP sich auf den Reichsparteitagen, weil Hitler die imposante Kulisse der mittelalterlichen Stadt so gut gefiel. Doch wie sah der Alltag aus, wenn die Parteispitze die Stadt wieder verlassen hatte? Wie waren die Kulturangebote in der Nazizeit? Was veränderte sich im Vergleich zur Weimarer Republik und wie reagierten die Menschen darauf?
<embed id=VideoPlayback src=http://video.google.com/googleplayer.swf?docid=-2603556840060656490&hl=en&fs=true style=width:400px;height:326px allowFullScreen=true allowScriptAccess=always type=application/x-shockwave-flash> </embed>
Die Sprache lügt nicht – Die Tagebücher von Viktor Klemperer (youtube.com, arte-Dokumentation)
Er hat den Deutschen im Dritten Reich aufs Maul geschaut. Viktor Klemperer, der trotz seines jüdisch Seins und dank der Hilfe seiner Frau das Dritte Reich überlebte, notierte akribisch was die Menschen um ihn herum sprachen. Witze, Reden der Nationalsozialisten, Kneipengespräche, Gefallenenanzeigen, Gestapo- und SS-Jargon – er schrieb alles auf und überlieferte so die Sprache des Dritten Reichs. Hier finden Schüler weitere Informationen über Klemperers Leben und Werk sowie Links zu Fernseh- und Radiobeiträgen über ihn.
Provinztheater in der NS Zeit (Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, 1/1990)
In den 30er und 40er Jahren gab es kein Fernsehen, die Menschen gingen ins Kino und ins Theater. Die Nationalsozialisten hatten jedoch beschlossen, dass die Menschen auch hier nationalsozialistisch erzogen werden sollten. Wie sich das auf die Spielpläne ausgewirkte, erläutert Konrad Dussel.
Bestseller im Dritten Reich (Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, 01/2004)
Viele Künstler und Literaten wurden nach 1933 verboten oder gingen ins Exil. Was haben die Deutschen stattdessen gelesen? War alles nationalsozialistische Literatur? Tobias Schneider geht diesen Fragen nach.
Judenverfolgung und Holocaust
Die Wannseekonferenz
Am 20. Januar 1942 fand unter Leitung von Reinhard Heydrich, Chef des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA), die Wannsee-Konferenz statt. Einziger Tagesordnungspunkt: Die „Endlösung der Judenfrage“. Im vorliegenden Originalprotokoll ist festgehalten, wie der „deutsche Lebensraum von Juden zu säubern“ war. Sie sollten zur Zwangsarbeit herangzogen werden, die erwarten ließ, dass einige durch „natürlich Verminderung ausfallen“ würden. Alle anderen sollten „entsprechend behandelt“ werden, damit die Juden als Bevölkerungsgruppe nicht weiter existieren konnten. Ergänzende Texte zum Originaldokument findet ihr hier.
Judenvernichtung – Volk und Vorteilsnahme (DIE ZEIT Nr. 32/2005)
Erst raubten die Deutschen alle Juden aus, dann haben sie sie ermordet. Wie konnte es geschehen, dass aus einem Volk, das die Nationalsozialisten noch kurz vor der sogenannten „Machtergreifung“ mehrheitlich abgelehnt hatte, für einige Jahre eine mörderische Gemeinschaft bildete? Und wie wurden Arbeitslager zu Vernichtungslagern?
Der Aufstand des Sonderkommandos in Auschwitz-Birkenau (Fritz Bauer Institut)
Im Vernichtungslager Auschwitz wurden die Leichen ab 1940 in speziellen Öfen verbrannt. Den Transport dorthin, das Entkleiden und Einbringen der Leichen in die Öfen, mussten jüdischen Arbeiter durchführen. Nach einer grausamen „Selektion“ erhoben sie sich schließlich zum Aufstand. Dieser Text beschriebt die Situation in Auschwitz, den Aufstand und arbeitet die Zeitzeugenerinnerungen analytisch und kritisch auf.
Nationalsozialismus – Blick in dunkle Kammern (DIE ZEIT Nr. 44/2007)
Die KZ-Schergen hatten ihren Opfern ein Bildverbot erteilt, um der Nachwelt die eigene Version von Geschichte aufzuzwingen. Vergeblich. Der Pariser Kunsthistoriker Georges Didi-Huberman hat heimlich aufgenommene Fotos dokumentiert – und eine hitzige Debatte ausgelöst.
Infografik: Konzentrationslager 1933 bis 1945
Holocaust – Logik des Grauens (DIE ZEIT Nr. 33/2006)
Was wissen wir heute wirklich vom Holocaust? Eine Bestandsaufnahme der Holocaust-Forschung 20 Jahre nach dem Historikerstreit.
Endlösung mit dem Segen Vichys (DIE ZEIT, 35/1989)
Der französische Rechtsanwalt Serge Klarsfeld, dessen Vater selbst Opfer der Gestapo wurde, hat sich anhand von Gestapoakten mit der Vernichtung der Juden in Frankreich befasst. Dabei hat er herausgefunden, dass die französische Vichy-Regierung die Nationalsozialisten unterstützt hat. Oft geschah dies sogar bereitwillig.
„…und dennoch blühten Blumen“ – Dokumente vom Lageralltag (Landeszentrale für politische Bildung Brandenburg)
Alltag im Konzentrationslager – das können wir uns nicht vorstellen, denn Alltag bedeutet doch Normalität und Routine. Doch die Frauen des Konzentrationslagers Ravensbrück erlebten auch einen Alltag, für sie war Normalität und Routine, was für uns nicht nachvollziehbar ist. In diesem Buch finden Schüler Texte und Zeichnungen, die Frauen im KZ anfertigten oder Überlebende verfasst haben.
Die letzten Zeugen von Auschwitz (ZEIT ONLINE 27.01.2015)
2015 jährte sich die Befreiung von Auschwitz zum 70. mal. Das Vernichtungslager erstreckte sich über ein weites Gebiet und war ein Netzwerk aus mehreren Konzentrationslagern. Die bekanntesten sind die Lager I und II, besser bekannt als Auschwitz und Birkenau. Vor Ort finden jährlich Gedenkfeiern statt, die auch viele Überlebende besuchen. Der Fotograf Christopher Furlong hat einige von ihnen porträtiert und die Ausstellung auf dem ehemaligen Auschwitz-Gelände dokumentiert.
Das Ende der Wiedergutmachung (DIE ZEIT Nr. 4/2015)
70 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz nähert sich die Entschädigungspolitik ihrem Abschluss. Ihre Geschichte verrät viel über unseren Umgang mit den NS-Verbrechen.
„Bis heute wundert mich, dass ich dieser Hölle entkommen bin“ (ZEIT ONLINE 27.01.2015)
Nazis ermordeten seine Eltern, als Zwi Steinitz 15 war. Er wurde in Arbeitslager verschleppt, überstand Hunger und eisige Kilometermärsche.
Widerstand im Nationalsozialismus
Weiße Rose – Keine Träne, aufrecht (ZEIT Geschichte Nr. 4/2009)
Am 19. April 1943 endet der zweite Prozess gegen die Weiße Rose, die Widerstandsgruppe im Nationalsozialismus. Als einziger der 14 Angeklagten wird Falk Harnack freigesprochen. Auszüge aus seinen Erinnerungen und dem Urteil.
Das Wort als Waffe (ZEIT Geschichte Nr. 4/2009)
Flugblätter und Klebezettel, handgeschriebene Protestpostkarten, gefälschte Papiere und Zeitungen im Miniaturformat: Wie die Gegner des NS-Regimes die Deutschen zum Widerstand aufriefen und Verfolgten das Leben retteten.
Jugendopposition im Dritten Reich (Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, 03/1982)
Im Dritten Reich gab es nicht nur die Hitlerjugend und den Bund der Deutschen Mädel oder das Jungvolk. Auch alternative Jugendbewegungen gruppierten sich, leisteten Widerstand gegen die nationalsozialistischen Organisationen und gerieten in Konflikte mit der Staatsgewalt. Von katholischen Gruppen über die „Meuten“ und „Edelweißpiraten“ – Heinrich Muth berichtet von Ihnen.
Beiträge zum Widerstand 1933-1945 (Gedenkstätte Deutscher Widerstand)
Auf der Seite der Gedenkstätte Deutscher Widerstand finden Schüler eine umfangreiche Sammlung von digitalen Publikationen über die verschiedenen Formen des Widerstandes: militärisch, aus dem Exil, von Einzelpersonen, von Arbeitern, Menschen die Juden versteckten und vielen mehr. Es handelt sich dabei teilweise um wissenschaftliche Publikationenm teilweise um Erinnerungen von ehemaligen Widerständlern.
Adam von Trott (Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, 1998)
Der deutsche Diplomat Adam von Trott gehörte zum Kreisauer Kreis und war auch an den Vorbereitungen des Attentats vom 20. Juli beteiligt. Warum es ihm nicht gelingen konnte, in Großbritannien Unterstützung für den Widerstand zu gewinnen, beschreibt der Publizist Joachim Fest in diesem Artikel.
http://www.youtube.com/watch?v=KcB-4JpHJtk
Widerstand – Kampf gegen Hitler (Dokumentarfilm MDR, YouTube)
Dokumentation über den Zusammenbruch der NS-Diktatur und die Rolle des Widerstands.
Der Widerstand gegen Hitler (ZEIT Geschichte Nr. 4/2009)
Wege des Widerstands – Wer waren die Menschen, die ihr Leben im Kampf gegen die Diktatur riskierten?
Der Einzelgänger Georg Elser – Allein gegen Hitler (DIE ZEIT Nr. 4/2009)
Mit seinem Anschlag auf den „Führer“ wollte Georg Elser den Krieg stoppen und die Diktatur beenden. Immer wieder planten Gruppen und Einzelpersonen Attentate, denen Hitler aber zumeist durch unerklärliches Glück entging. Elsers Attentat war neben dem vom 20. Juli 1944 das einzige, das Hitler ernsthaft gefährdete.
Kriegsende
Europas Schreckensnächte (ZEIT ONLINE 13.02.2015)
Bomben auf Dresden: Keine andere deutsche Stadt traf das flächendeckende Bombardement 1945 stärker. Wie kam es dazu, und warum?
Als Deutschland sterben sollte (DIE ZEIT Nr. 19/2000)
Wie NS-Regime und Wehrmachtführung in den letzten Kriegstagen versuchten, den großen Untergang zu inszenieren
Der letzte Spuk (DIE ZEIT, 19/2005)
Der Zweite Weltkrieg war mit der Kapitulation am 08.05.1945 zu Ende. Deutschland war von den Nationalsozialisten befreit worden. Doch in Flensburg versucht Hitlers Nachfolger Großadmiral Karl Dönitz sich der Realität zu verweigern, und das Dritte Reich am Leben zu erhalten.
Aufarbeitung der NS-Zeit
Jugendliche und NS-Zeit – Was geht mich das noch an? (ZEITmagazin Nr. 45/2010)
Eine Umfrage des ZEITmagazins zeigt: Die NS-Zeit bewegt die Jugendlichen nach wie vor. Aber sie wollen nicht auf Befehl betroffen sein.
Die Einschätzung des Nationalsozialismus im Spiegel der Ausstellung „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944“ (Fritz Bauer Institut)
Die Wehrmachtsausstellung sorgte für heftige Kontroversen, denn sie zeigte: Auch die Wehrmacht und nicht nur Gestapo, SS und SD hatten im Krieg Verbrechen begangen. Diese Studie analysiert die Einstellungen von Besuchern der Ausstellung.
Nationalsozialismus – Braune Diplomaten (ZEIT ONLINE, 15.8.2010)
Das Auswärtige Amt galt als Hort des Widerstands gegen Hitler. Die große Studie zur Nazi-Vergangenheit des Ministeriums korrigiert diesen Mythos nun zum Teil.
Meister der Pointe (DIE ZEIT, 52/2007)
Sebastian Haffner hat das Dritte Reich aus dem britischen Exil beobachtet. Kurz nach der Machtergreifung hatte er Hitlerdeutschland bewusst verlassen. In Geschichte eines Deutschen beschreibt Haffner den Weg Deutschlands von 1914 bis 1933. Er vermischt eigene Erlebnisse mit einer Analyse der Zeit. Als Standardwerk gelten seine Anmerkungen zu Hitler. Er gehört zu den Deutschen, die in der Nachkriegszeit die Betrachtung und Beschreibung des Dritten Reiches virtuos voran getrieben haben.
Deutsche Generäle in britischer Gefangenschaft 1942-1945 (Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, 2004)
Was haben die Deutschen gewusst? Was haben sie über Hitler gedacht? Fragen, die sich die Nachgeborenen häufig stellen. Der Historiker Sönke Neitzel hat geheime Abhörprotokolle von Gesprächen ausgewertet, die deutsche Generäle in britischer Gefangenschaft geführt haben.
Adolf Hitlers „Mein Kampf“ – Das verbotene Buch (DIE ZEIT Nr. 14/2010)
Ein Gespräch mit der Wiener Historikerin Brigitte Hamann über Adolf Hitlers bizarre Bekenntnisschrift und den Plan, sie neu zu edieren.
20. Juli „Feiglinge“ und „Verräter“ (DIE ZEIT Nr. 3/2009)
Noch bis weit in die fünfziger Jahre hinein wurden in der Bundesrepublik die Männer und Frauen des Widerstandes denunziert und diffamiert.
Deutsche Juristen und die NS-Diktatur – Was damals Recht war (DIE ZEIT Nr. 1/2009)
In westdeutschen Gerichten hatten nach 1949 wieder ehemalige Nazijuristen das Sagen. Gezielt behinderten sie die Ahndung von NS-Verbrechen.
NS-Zeit thematisieren? Nicht schon wieder … (ZEIT Störungsmelder, 22.11.2007)
“Irgendwann muss doch mal Schluss sein”, “Wir Deutschen können doch nicht ewig schuldig sein”. So oder ähnlich klingt es manchmal, wenn es um historische Themen geht. Es gibt jedoch viele gute Gründe, die Erinnerung am Leben zu erhalten.
Politik der Gewalt (ZEIT Geschichte Nr. 3/2013)
Benito Mussolini war der erste faschistische Diktator Europas. Seine Herrschaft in Italien beruhte auf Krieg und brutaler Unterdrückung. Sie wird bis heute verharmlost.
Sie möchten noch mehr Lesestoff? Hier können Sie das Archiv von ZEIT und ZEIT ONLINE durchsuchen