Die Epoche des neuzeitlichen Kolonialismus begann Ende des 15. Jahrhunderts und reichte bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dass die Europäer auf die Idee kamen, Länder außerhalb Europas zu erkunden, für den Handel zu erschließen und die Herrschaft über die Bevölkerung zu beanspruchen, hatte verschiedene Gründe.
Erst seit der Mitte des 15. Jahrhunderts war es europäischen Seefahrern möglich, die sieben Weltmeere zu besegeln. Bis dahin waren Schiffe nicht hochseetauglich, und das Wissen der Kartografen und Astronomen reichte nicht aus, um zu allen Kontinenten zu gelangen.
Der Wille, fremde Länder für den Handel zu erschließen, entstand mit den kapitalistischen Wirtschaftssystemen in Europa ab dem 16. Jahrhundert. Denn der Bedarf an Rohstoffen, Gold, Gewürzen und Farbstoffen war in Europa hoch und nicht mehr durch die lokalen Ressourcen zu decken. Die Waren von Zwischenhändlern wie dem Osmanischen Reich zu kaufen war teuer. Auch das Bevölkerungswachstum und der steigende Bedarf an Nahrungsmitteln führten dazu, dass die Europäer Kolonien errichteten. Die Industrialisierung beförderte die Bewegung zusätzlich.
Kaufleute schlossen sich zu Handelsgesellschaften zusammen und finanzierten ebenso wie Könige und Adelige die Fahrten in die neue Welt. So entstand zunächst ein weltumspannendes Handelsnetz. Die Herrschaft über Kolonien erlangten die Machthaber Europas, indem sie Militär in die Kolonien entsendeten und Zivilverwaltungen aufbauten. Dieses Vorgehen rechtfertigten sie damit, dass sie die Bevölkerung in den kolonialen Besitzungen für minderwertig erklärten. Die sogenannten Wilden betrachteten sie als rassisch unterlegen, als unzivilisiert und unfähig, sich selbst zu verwalten. Es galt daher als legitim, sie in den Kolonien zur Arbeit zu zwingen oder als Sklaven zu exportieren.
Kolonialmächte wollten Kolonien aber nicht nur beherrschen und ausbeuten, sondern ihnen auch ihre Kulturen und Religionen aufprägen. Die Kirchen entsendeten Missionare, um die Menschen in den Kolonien zu christianisieren. Die Kolonialverwaltungen zwangen der Bevölkerung die Sprache der Kolonialherren auf und versuchten, regionale Traditionen abzuschaffen. Gleichzeitig nutzten Wissenschaftler die koloniale Bevölkerung als Forschungsgegenstand.
Aus dem Wettstreit um die besten Kolonien resultierten immer wieder gewaltsame Konflikte. Sie führten dazu, dass die Kolonialreiche Spaniens und Portugals im 17. Jahrhundert ihre Bedeutung verloren. Auch die Unterdrückung der Bevölkerung in Kolonien führte zu Kriegen. Der Boxeraufstand und Herero-Krieg zeigen, dass die Menschen in den Kolonien sich gegen Versklavung und die Ausbeutung ihrer Rohstoffe wehrten. Sie zeigen auch, wie brutal die Kolonialherren gegen Menschen vorgingen, die sie als minderwertig betrachteten.
Auf dieser Seite erfahren Schüler mehr über die wirtschaftlichen, politischen, sozialen, wissenschaftlichen und kulturellen Aspekte des Kolonialismus. Die Texte und Videos behandeln auch die Geschichte der Sklaverei, der Kolonialgesellschaften und der Verbindung von Wissenschaft und Kolonialismus.
Zu den Begriffen: Kolonialismus, Imperialismus
Kolonialismus und Imperialismus von 1450 bis 1950 (Europäische Geschichte Online)
Wann begannen die Europäer, ferne Länder zu kolonialisieren? Was bedeuten die Begriffe Kolonialismus und Imperialismus? Das erfahren Schüler aus diesem Text.
Kolonialherrschaft und Imperialismus – ein Blick zurück (Deutsches Historisches Museum)
In diesem Artikel erklärt der Historiker Wolfgang Mommsen ausführlich den historischen Kontext von Kolonialismus und Imperialismus. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den kolonialen und imperialistischen Ideen und Praktiken des Deutschen Reichs.
Europäische Begegnungen im Zeitalter der Expansion (Europäische Geschichte Online)
Der Beitrag rekonstruiert die europäische Expansion in Übersee. Der Autor beschreibt die vielfältigen Begegnungen von europäischen Seefahrern, Eroberern, Kolonisatoren, Kaufleuten und Missionaren mit den „anderen“ Völkern und Kulturen im Verlauf von vier Jahrhunderten.
Kolonialismus: Bereiche der Kolonialpolitik
Herrschaft (Europäische Geschichte Online)
Die europäischen Mächte haben mit den Kolonien in Übersee Herrschaftsgebiete errichtet. Eine banale Feststellung. Doch wer kann auf die Schnelle beantworten, wie sie das getan haben? Dieser Text erklärt, wer die Akteure europäischer Kolonialisierung waren, welche Herrschaftsstrukturen sie aufgebaut haben und wie die sich veränderten.
Wie funktionierten afrikanische Gesellschaften, bevor die Kolonialmächte kamen? Mehr darüber erfahren Schüler hier. Wie der Wettlauf um die Kolonien ablief und wie die Kolonialisten die Gesellschaft, Politik und Wirtschaft in Afrika veränderten, erklärt diese Publikation.
Kolonialpolitik (Deutsches Historisches Museum, DHM)
Das DHM erklärt die Grundlagen der deutschen Kolonialpolitik. Schüler können nachlesen, was die Deutschen in den Kolonien Kamerun, Togo, Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia) und Deutsch-Ostafrika (heute Tansania, Ruanda und Burundi) wollten.
Bernhard von Bülow über Deutschlands „Platz an der Sonne“ (germanhistorydocs.ghi-dc.org)
Bernhard von Bülow hielt seine berühmte Rede 1897, als er Außenminister war. Seine Vision deutscher Kolonialmacht lieferte das ideologische Fundament für die expansionistische deutsche Flottenpolitik, die kurz darauf begann.
Kolonialismus und Landwirtschaft (LwG, Universität Hannover)
Auf dieser Seite erfahren Schüler, wie die Kolonialherren die Landwirtschaft in den Kolonien veränderten und den modernen europäischen Staat nach Afrika zu exportieren versuchten.
Kolonialrecht (Europäische Geschichte Online)
Die Europäer legten Gesetze fest, die das Leben in den Kolonien in Übersee regelten und die Inbesitznahme der Kolonien legalisierten. In diesem Text rekonstruiert der Autor, wie sich das Kolonialrecht entwickelte.
Sprachenpolitik in Togo als Mittel kolonialer Herrschaft (freiburg-postkolonial.de)
Am Beispiel Togo zeigt die Autorin, dass Sprachenpolitik ein wichtiges Mittel war, um die Herrschaft in einer Kolonie zu sichern.
Afrika in der NS-Planung eines großgermanischen Reiches (africavenir.org)
Mit dem Versailler Vertrag hatte das Deutsche Reich seine Kolonien verloren. Das hinderte die Nationalsozialisten nicht daran, sich eine eigene Kolonialpolitik zu überlegen. Der Autor beschreibt, was die Nationalsozialisten in Afrika wollten und wie sie mit den afrikanischen Einwohnern umgehen wollten.
Kolonialismus: Sklaverei und Sklavenhandel
Sklaverei in Afrika (LwG, Universität Hannover)
Auf dieser Seite erfahren Schüler, was der Begriff Sklave bedeutet und was die Sklaverei in der Zeit des Kolonialismus von der Sklaverei in der Antike unterscheidet.
Sklaven für Amerika (planet-wissen.de)
Auf dieser Seite können Schüler sich über die Geschichte des transatlantischen Sklavenhandels informieren.
Der Transatlantische Dreieckshandel (zuckerinfo.de)
Auf dieser Seite erfahren Schüler am Beispiel des Zuckers, was der Begriff Dreieckshandel bedeutet. Außerdem wird erklärt, was die Stationen des Dreieckhandels waren und warum Sklaven eine so wichtige Rolle dabei spielten.
Sklaverei in Südafrika (LwG, Universität Hannover)
Die Sklaverei in Südafrika unterscheidet sich von der in anderen Teilen Afrikas, weil die Europäer im Land selbst Sklaven hielten. Hier erfahren Schüler mehr über die Sklavenhaltung und wie sie in die Kritik geriet.
Der Kampf gegen die Sklaverei (radioWissen, BR)
Reiche Engländer konnten ein luxuriöses Leben führen, weil sie Sklaven auf Plantagen ausbeuteten. Dennoch spielten die englischen Quäker im Kampf gegen die Sklaverei die Vorreiterrolle. Verboten wurde sie aber erst im Jahr 1807.
Kolonialismus: Die portugiesischen Kolonien
Die europäische Expansion in den Indischen Ozean bis zum 18. Jahrhundert (Militärgeschichtliches Forschungsamt)
Portugiesische Seefahrer segelten im 16. Jahrhundert zu den Ländern entlang der afrikanischen Ostküste, am Horn von Afrika und im Persischen Golf, um dort Handelsplätze zu erschließen. Warum die Portugiesen sich auf den Weg in die bisher islamische Welt machten, wie sie ihre Vormachtposition sicherten und schließlich verloren, erklärt dieser Text.
Zeitalter der Entdeckungen: Die Portugiesen vor der Küste Westafrikas (Militärgeschichtliches Forschungsamt)
Bereits im 15. Jahrhundert, lange bevor der Kongo belgische Kolonie wurde, war das Land portugiesische Kolonie. Die Portugiesen beuteten die Ressourcen aus und versklavten die Bevölkerung. Wie Portugal zum Kolonialreich aufstieg und im Kongo herrschte, erfahren Schüler aus diesem Text.
Kolonialismus: Die spanischen Kolonien
La Conquista (laconquista.de)
Herzstück des spanischen Kolonialreichs waren Mexiko und Peru. Auf dieser Seite finden Schüler ausführliche Informationen zum Verlauf der Kolonialisierung, Biografien der Akteure sowie wichtige Dokumente und Verträge.
Die Geschichte der Expansion des Spanischen (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Dieser Überblick fasst zusammen, was die Voraussetzungen für die spanische Expansion waren, wie Spanien Kolonien in Besitz nahm und dann besiedelte und verwaltete.
Hernán Cortés – Ein Eroberer mit vielen Gesichtern (radioWissen, BR)
Aus diesem Radiobeitrag erfahren Schüler, wie der Konquistador Hernán Cortés für die spanische Krone nach Mexiko segelte, dort die Azteken besiegte und Spanien so eine reiche Kolonie erschloss.
Kolonialismus: Die Niederlande und ihre Kolonien
Niederländisch Guyana / Suriname (Universität Münster, Haus der Niederlande)
Die Niederländer besaßen auf dem amerikanischen Kontinent Kolonien, die heute Suriname und Guyana heißen. Welche Wirtschaftszweige dort eine Rolle spielten, wie die Kolonialherren mit den Sklaven umgingen und wie diese sich befreiten, erfahren Schüler auf dieser Seite.
Niederländisch-Ostindien (Universität Münster, Haus der Niederlande)
Das heutige Indonesien war einst im Besitz der Niederländer. Welche Politik die Niederländer verfolgten, wie die Arbeitsverhältnisse waren und welcher Skandal schließlich zum Ende der Kolonialherrschaft führte, erfahren Schüler auf dieser Seite.
Kolonialismus: Die Kolonien Großbritanniens
Das Britische Empire – Geschichte eines Weltreichs (chbeck.de, Buchauszug)
Bevor Großbritannien im 18. und 19. Jahrhundert zur größten Kolonialmacht wurde, unternahmen britische Kaufleute, Seefahrer und die britische Krone viele Versuche, auf dem Seeweg zu fremden Kontinenten zu gelangen, um dort Kolonien in Anspruch zu nehmen. Die Vorgeschichte des Empire, die Geschichte der Konkurrenz mit anderen Kolonialmächten und die Geschichte der großen englischen Seefahrt, können Schüler hier nachlesen.
Von den Kolonien zur geeinten Nation – Kolonialzeit (Bundeszentrale für politische Bildung)
Auf dieser Seite finden Schüler eine Einführung in die Geschichte der britischen Kolonien in Amerika. Von den ersten Siedlungen über die Hochphase der Kolonialzeit bis zum Unabhängigkeitskrieg reichen die Informationen.
Die Kolonialisierung Indiens und der Weg in die Unabhängigkeit (Universität Freiburg)
In diesem Text schildern die Autorinnen, wie Britisch-Indien von einem Handelsstützpunkt zur Herrschaftskolonie wurde, wie die Briten die Gesellschaft veränderten, warum schließlich 1947 die Unabhängigkeit verkündet wurde – und die beiden Staaten Indien und Pakistan entstanden.
Britisch-Indien – Vom Beginn der europäischen Expansion bis zur Entstehung Pakistans (Militärgeschichtliches Forschungsamt)
Die größte britische Kolonie war Britisch-Indien. Dieser Text erzählt, wie die Briten zu der Kolonie kamen, sie beherrschen und wirtschaftlich ausbeuteten und wie schließlich ein Teil der Kolonie zum heutigen Pakistan wurde.
Verwaltungsstrukturen und Herrschaftsinstitutionen in den britischen und französischen Kolonialimperien (Sonderforschungsbereich Governance)
In einem Abschnitt dieses Textes beschreiben die Autoren das politische System in den britischen Kolonien Massachusetts und South Carolina.
Kolonialismus: Das Deutsche Reich und seine Kolonien
Die Kolonialpolitik des Deutschen Kaiserreichs in Afrika (Militärgeschichtliches Forschungsamt)
Aus diesem Text erfahren Schüler, wie das Deutsche Reich ab 1871 zur Kolonialmacht in Afrika aufstieg. Die heutigen Staaten Togo, Kamerun, Tansania, Namibia, Ruanda, Burundi und Papua-Neuguinea wurden zu Schutzgebieten, in denen die Deutschen nach und nach die Vorherrschaft etablierten.
Das Weltreich der Deutschen – Sturm über Südwest (Phoenix Dokumentation, youtube.com)
Dieser Film zeigt die Geschichte der deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia). Er beginnt mit der Inbesitznahme durch den Kaufmann Adolf Lüderitz. Es geht um die sogenannten Schutzverträge zwischen den Einheimischen und den Kolonialherren, die Auswanderung Deutscher, den Herero-Aufstand und den von Lothar von Trotha erlassenen Vernichtungsbefehl.
Freiburg und der Gouverneur von „Deutsch-Südwestafrika“, Theodor Leutwein (freiburg-postkolonial.de)
Theodor von Leutwein war ab 1898 Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika und ließ sich nach Ende des Herero-Aufstands in den Ruhestand versetzen. Auf dieser Seite finden Schüler Zeitungsartikel über Leutwein. Sie erfahren so mehr über seine Politik in Deutsch-Südwestafrika.
Deutschland und China im Zeitalter des Kolonialismus (Bundesarchiv, mehrteilig)
Das sogenannte Schutzgebiet Kiautschou mit der Hauptstadt Qingdao/Tsingtau war deutscher Flottenstützpunkt und Zugang zum begehrten Handelsraum in China. Die sieben Dokumentationen einer Ausstellung zeigen, wie das Gebiet Kolonie wurde, wie danach die politische und wirtschaftliche Entwicklung verlief und geben Informationen zum Boxeraufstand. Hier finden Schüler Teil zwei, drei, vier, fünf, sechs und sieben.
Der Aufbau der Kolonialstadt Tsingtau: Landordnung, Stadtplanung und Entwicklung (Deutsches Historisches Museum)
Dieser Artikel beschreibt ausführlich, was nach der Besetzung der Kiautschou-Bucht 1897 geschah. Denn bis dahin hatten die Deutschen ja nur ein Stück Land besetzt. Das wurde nun vermessen, aufgeteilt, Bebauungspläne wurden erstellt, und schließlich entstand die Stadt Tsingtao mit einem Handelshafen und Flottenstützpunkt.
Afrikanische Zuwanderung nach Deutschland zwischen 1884 und 1945 (Bundeszentrale für politische Bildung)
Wie haben die Menschen afrikanischer Herkunft bis 1945 in Deutschland gelebt? Wer waren sie und unter welchen Bedingungen meisterten sie das Leben in einer Gesellschaft, die sie als Fremde betrachtete? Eine Analyse von Originaldokumenten und Fotografien.
Eine deutsche „Musterkolonie“ – Samoa unter dem Kosmopoliten Wilhelm Solf (Bundesarchiv)
Anhand von Bildern und Dokumenten erfahren Schüler, wie der deutsche Munizipalpräsident von Samoa, Wilhelm Solf, die politischen Spannungen in der Kolonie beurteilte und beseitigen wollte.
Die Kolonie Deutsch-Ostafrika (Deutsches Historisches Museum)
Auf dieser Seite erhalten Schüler einführende Informationen über die Kolonie Deutsch-Ostafrika.
Kolonialismus: Die Kolonien Belgiens
Das Unternehmen Kongo (DIE ZEIT, 23/1999)
In diesem Artikel beschreibt der Autor, warum König Leopold meinte, eine eigene Kolonie zu brauchen, wie er in den Besitz des Kongo gelangte und eine Verwaltung aufbaute, um das Land auszubeuten.
Weißer König, roter Kautschuk, schwarzer Tod (Phoenix, YouTube, neun Teile)
Der Kautschuk-Abbau im Kongo machte König Leopold zum zweitreichsten Mensch seiner Zeit. Der Reichtum beruhte auf Folter, Versklavung und Völkermord. Diese mehrteilige Reportage zeigt, wie Leopold die Kongolesen ausbeuten ließ und warum die belgischen Gräueltaten schließlich doch bekannt wurden.
Held des Kongo (DIE ZEIT, 44/2006)
Im Ausland wurde erst spät bekannt, mit welchen brutalen Methoden König Leopold die Kautschuk-Arbeiter ausbeuten ließ. Für deren Befreiung und gegen den König setzte sich der Missionar William Sheppard ein und musste dafür büßen.
Lumumbas Martyrium (DIE ZEIT, 3/2011)
Der Kongolese Patrice Lumumba wollte den Kongo nach der Dekolonialisierung zu einer Demokratie machen. Da die USA und Belgien aber gegen Lumumbas Befreiungspolitik waren, musste er sterben. Dieser Artikel zeigt, dass Kolonialmächte ihre ehemaligen Besitzungen auch nach der Dekolonialisierung unter Kontrolle behalten wollten.
Kolonialismus: Die Kolonien Frankreichs
Zwischen zwei Kolonialreichen: Algerien im 19. Jahrhundert (LwG, Universität Hannover)
Dieser Artikel beschreibt die Geschichte Algeriens unter französischer Kolonialherrschaft im 19. Jahrhundert.
Das Königreich Dahomey zwischen Sklavenhandel und französischer Kolonie (LwG, Universität Hannover)
Aus diesem Text erfahren Schüler mehr über die Geschichte Französisch-Westafrikas. Dazu gehörte das Königreich Dahomey (heute Benin). Der Autor schildert die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse vor der Kolonialisierung, wie Dahomey zur französischen Kolonie wurde und welche Rolle der Sklavenhandel spielte.
Verwaltungsstrukturen und Herrschaftsinstitutionen in den britischen und französischen Kolonialimperien (Sonderforschungsbereich Governance)
In einem Abschnitt dieses Textes beschreiben die Autoren das politische System in den französischen Kolonien Canada und Louisiana.
Frauen im Spannungsfeld des Droit colonial in Afrique Occidentale Française (Universität Wien)
In diesem Text beschreibt die Autorin, dass die Franzosen Kolonialrecht entwickelten, um die Bevölkerung in ihren Kolonien zu kontrollieren und zu „zivilisieren“. Anhand von zwei Fallbeispielen beschreibt sie, wie sich dadurch die Rechte und die Rolle der Frauen veränderten.
Die Verdoppelung der USA (DIE ZEIT 18/2003)
Die Kolonie Louisiana mitten in den heutigen USA gehörte Frankreich bis 1803. Warum Napoleon Bonaparte sich entschied, die Kolonie zu verkaufen und die Geschichte einer ganz und gar ungewöhnlichen Entkolonialisierung erzählt dieser Artikel.
Kolonialismus: Kolonialgesellschaften und kolonialer Handel
Afrika Hamburg (afrika-hamburg.de)
Hamburg war das Zentrum des deutschen Kolonialismus. Von dort stachen die Schiffe der Handelsgesellschaften in See. Hier erfahren Schüler, wie Hamburger Kaufleute die Kolonien und die Menschen dort sahen, welche Kolonialwaren nach Hamburg kamen und wo heute noch Spuren des Kolonialismus in Hamburg zu sehen sind. Außerdem gibt es eine ausführliche Literaturliste zum Thema Kolonialismus.
Kaufleute, Konsuln, Kapitäne: Frühe deutsche Wirtschaftsinteressen in China (Deutsches Historisches Museum)
Der Autor dieses Textes beschreibt die Geschichte der deutsch-chinesischen Handelsbeziehungen. Wie versuchten die Hamburger, sich gegen die dänische Konkurrenz durchzusetzen? Wer trieb den Handel voran? Welche Rolle spielten deutsche Konsulate?
East India Company (UK Tea Council)
Ab dem 17. Jahrhundert gab es mehrere Ostindien-Kompanien, die den Handel mit dem indischen Subkontinent und Südostasien organisierten. Eine davon war die britische. Sie sorgte dafür, dass die Engländer immer genug Tee hatten. Um die Handelsstationen zu sichern, unterhielt sie eine eigene Armee. Eine kurze Geschichte der Kompanie bis zu ihrem Ende können Schüler auf dieser Seite nachlesen.
Die Vereinigte Ostindische Kompanie (Universität Münster, Haus der Niederlande)
Die Vereinigte Ostindische Kompanie war die niederländische Handelsorganisation, die Amsterdamer Kaufleute gründeten, um das portugiesische Handelsmonopol zu brechen. Hier finden Schüler umfangreiche Informationen über die Gründung, die Monopolpolitik und wirtschaftliche Bedeutung der Kompanie.
Der Bildbestand der deutschen Kolonialgesellschaft (Universitätsbibliothek Frankfurt am Main)
Die Mitglieder der Deutschen Kolonialgesellschaft machten auf Handelsreisen und Expeditionen viele Fotos, die Schüler im Internet einsehen können. Sie erfahren so, welches Bild sich die Kolonialisten von den Menschen in Kolonien, der Flora und Fauna, dem gesellschaftlichen Leben und der Architektur machten.
Kolonialismus: Aufstände und Kriege in und um Kolonien
„… deutsches Blut zu rächen.“ (DIE ZEIT, 3/1994)
Wie es zum Herero-Aufstand kam und wie er verlief, erfahren Schüler aus diesem Artikel des Historikers Volker Ulrich.
Der Krieg gegen die Herero 1904 (Bundesarchiv)
Hier finden Schüler digitalisierte Bilder, Texte und Karten über den Hereor-Aufstand: Wie beurteilten Kolonialverbände, Politiker und ausländische Beobachter den Aufstand? Welche Rolle spielte der deutsche Gouverneur Leutwein?
Der Herero-Aufstand aus der Sicht des Soldaten und Kolonialschriftstellers Paul Leutwein (Bundesarchiv)
Die digitalisierten Bilder zeigen, wie Leutwein die Kämpfer der Herero und die deutschen Soldaten sah – man könnte meinen, es sei kein Schuss gefallen.
Widerstand – Eine Erinnerung (africavenir.org)
Aus dieser Dokumentation erfahren Schüler Grundlegendes über die Phasen des afrikanischen Widerstands und können sich über vier afrikanische Widerstandskämpfer informieren: Hendrik Witbooi, Rudolf Manga Bell, Samuel Maharero und Kinjikitile Ngwale.
Gegen die ausländischen Barbaren: Die „Boxer“ und ihr Mythos (Deutsches Historisches Museum)
Zwei Mythen rankten sich um den Boxeraufstand in China. Der Mythos des zivilisierten Abendlandes, das der „Gelben Gefahr“ entgegen trat. Der andere, der chinesische, von mutigen chinesischen Bauern, die sich gegen die imperialistischen Besatzer gewehrt haben. Der Autor stellt diese beiden Mythen einander gegenüber und beschreibt so, was der Boxeraufstand war.
Die Sklavenrevolution von Saint-Domingue/Haiti und ihre internationalen Auswirkungen (1789/91-1804/25) (AVINUS-Magazin, magazin.avinus.de)
In der französischen Kolonie Saint-Domingue (heute Haiti) gelang der erste und einzige erfolgreiche Sklavenaufstand, der schließlich zur Ausrufung eines unabhängigen Staates führte. Mehr darüber erfahren Schüler aus diesem Artikel.
„Pardon wird nicht gegeben!“ (DIE ZEIT, 2000)
1900 erhoben sich die chinesischen Yihetuan gegen die europäischen Besatzer, die sogenannten weißen Teufel, zum Boxeraufstand. Berüchtigt ist der Aufstand auch wegen der brutalen Reaktion deutscher Soldaten und Kaiser Wilhelms „Hunnenrede„.
Der Maji-Maji-Krieg (LwG, Universität Hannover)
Der Maji-Maji-Krieg zwischen 1905 und 1906 war der Widerstand von Afrikanern gegen die deutsche Kolonialherrschaft in Ostafrika. Auf dieser Seite können Schüler nachlesen, wie er verlief.
Eine deutsche Hölle (DIE ZEIT, 27/2005)
Der Autor dieses Artikels zeigt, dass deutsche Kolonialisten heute keinesfalls problemlos verehrt werden können. Er berichtet über den Maji-Maji-Aufstand, den die Deutschen 1905 niederschlugen.
http://www.youtube.com/watch?v=M_KpDe3n8bc
Marokko 1921 – Ein vergessener Krieg (arte, YouTube)
Diese Dokumentation zeigt Auslöser und Verlauf des Rif-Kriegs. Spanier und Franzosen wollten ihre kolonialen Besitzungen in Nord-Marokko erweitern, da dort Eisenerzvorkommen im Boden lagen. Der Berberstamm der Rifkabylen unter Führung von Mohammed Abd al-Karim setzte sich immer wieder erfolgreich gegen die Eindringlinge zur Wehr, bis es 1921 zum Krieg kam.
Afghanistan als Objekt britischer und russischer Fremdherrschaft im 19. Jahrhundert (Militärgeschichtliches Forschungsamt)
In Zentralasien konkurrierten das zaristische Russland und Großbritannien um Handelswege und Rohstoffe. Der Historiker Jörg Barberowski erklärt, wie Afghanistan deswegen zum Kriegsschauplatz wurde.
Frankreichs Stalingrad (DIE ZEIT, 11/2004)
1954 begann die letzte Phase im Befreiungskrieg der Vietnamesen gegen die französischen Kolonialherren – die Schlacht um die Festung Dien Bien Phu. Was kaum bekannt ist: Auf beiden Seiten kämpften viele Deutsche.
Nordafrika im 19. Jahrhundert (Militärgeschichtliches Forschungsamt)
Nordafrika war im 19. Jahrhundert Schauplatz vieler Konflikte und Kriege um die begehrten Gebiete Tunesien, Libyen, Algerien und Ägypten. Russland, Großbritannien und Frankreich konkurrierten um nordafrikanische Besitzungen, das Osmanische Reich versuchte erfolglos, diesen Vorstoß aufzuhalten. Mehr über den Wettstreit um Nordafrika erfahren Schüler aus diesem Text.
Kolonialismus: Wissenschaft und Kolonialismus
Das Märchen von den menschlichen „Rassen“ (köln-postkolonial.de)
Aus dieser Dokumentation erfahren Schüler, wie die ökonomischen Wissenschaften und die sogenannte Rassenkunde den Kolonialismus erforschten, förderten und die Ausbeutung der Menschen in den Kolonien rechtfertigten.
Schädel im Schrank (DIE ZEIT, 42/2011)
Händler brachten aus den Kolonien Waren mit, Wissenschaftler Menschen und deren Knochen, um „Rassenforschung“ betreiben zu können. Wie Wissenschaftler an Knochen kamen, was sie daraus ableiteten und was nach dem Ende der Kolonialzeit mit den Knochen in Deutschland geschah, erfahren Schüler aus diesem Artikel.
Europäische Begegnungen im Zeitalter der Expansion (Europäische Geschichte Online)
In diesem Aufsatz beschreibt der Autor, wie Wissenschaftler, Reisende und Missionare auf die als „die Anderen“ wahrgenommenen Menschen in den Kolonien reagierten. Welche Vorstellungen entwickelten sie von den Menschen, die dort lebten? Wie beeinflussten diese Vorstellungen europäischer Wissenschaftler den Umgang mit den Bewohnern in den Kolonien?
Deutsche Forschungsreisende im westlichen Zentralafrika des 19. Jahrhunderts (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Für europäische Wissenschaftler war der afrikanische Kontinent ein Traumziel. Unzählige bisher unbekannte Tiere und Pflanzen gab es zu entdecken. Die Geografie des Kontinents galt es zu erforschen und nicht zuletzt die afrikanischen Völker und Stämme. Dieser Text berichtet über Ethnologen, die sich im 19. Jahrhundert aufmachten, um afrikanische Kulturen und Lebensweisen kennenzulernen.
Robert Koch, die Schlafkrankheit und Menschenexperimente im kolonialen Ostafrika (freiburg-postkolonial.de)
Den meisten Menschen ist Robert Koch heute als Begründer der Bakteriologie bekannt. In der Kolonialzeit erforschte er in Deutsch-Ostafrika Tropenkrankheiten. Als Versuchsobjekte dienten ihm die Bewohner der Kolonie.
Die Kaiserliche Marine und die Kaiserin-Augusta-Fluss-Expedition (Bundesarchiv)
Im 19. Jahrhundert hatte das Deutsche Reich die Inseln Kaiser-Wilhelms-Land, das Bismarck-Archipel und die nördlichen Salomonen in Besitz genommen. Die Expedition von 1912/1913 markiert die wissenschaftliche Erforschung des Kolonialgebietes. Hier finden Schüler den Bericht des Kommandanten der Kaiserin-Augusta-Fluss-Expedition.
Kolonialismus: Die christliche Mission in den Kolonien
Für Gott und Vaterland? Die christlichen Missionen (Deutsches Historisches Museum)
Am Beispiel Chinas zeigt der Autor auf, wie die katholische und protestantische Mission im 19. Jahrhundert verlief. Was waren die Ziele, welche Widerstände gab es und wie verhielten sich die Missionare?
Christliche Mission (Europäische Geschichte Online, englisch)
Dieser Text beschreibt die Hochphase der katholischen Mission zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert. Der Autor beschreibt die Ziele und das Vorgehen in Asien, Afrika und Amerika.
Kolonialausstellungen, Völkerschauen und Wahrnehmung der Kolonien im Deutschen Reich
Spuren des Kolonialismus in Hannover (Universität Hannover)
Neben Menschen und Waren brachten die Kolonialherren auch Beschreibungen von Land und Leuten aus den Kolonien mit. In Straßennamen und Denkmälern verewigten sie die Größe des deutschen Reiches zu Hause und erinnerten an wichtige Ereignisse in den Kolonien. Wie Kolonialismus in Hannover präsent war und ist und was für ein Afrikabild Hannoveraner Kolonialisten hatten, beschreiben Studenten der Uni Hannover.
Kolonialausstellungen, Völkerschauen und die Zurschaustellung des „Fremden“ (Europäische Geschichte Online)
Dieser Artikel erklärt ausführlich, welchen Zweck die sogenannten Völkerschauen hatten, wie sie aufgebaut waren und warum sie schließlich in die Kritik und damit aus der Mode gerieten.
Völkerschauen um 1900 in Freiburg – Kolonialer Exotismus im historischen Kontext (freiburg-postkolonial.de)
Auf sogenannten Völkerschauen wurden im 19. Jahrhundert Menschen aus fernen Ländern und ihre Lebensweisen ausgestellt. Die Darstellung der Menschen war dabei stark davon geprägt, dass die Kolonialherren und Wissenschaftler sie als fremd, anders, exotisch und wild wahrnahmen. Aus dieser umfangreichen Arbeit erfahren Schüler mehr über Afrikaner im Deutschland der Kolonialzeit.
Die Deutsche Colonial-Ausstellung von 1896 im Treptower Park (Deutsches Historisches Museum)
Im Rahmen der Großen Gewerbeausstellung in Berlin 1896 wurden einhundert Herero in einem nachgebauten Dorf in Berlin ausgestellt. Wie im Zoo sollten sie den Deutschen zeigen, wie Afrikaner in der Vorstellung der Deutschen lebten. Dass deutsche und afrikanische Normvorstellungen sehr unterschiedlichen waren und die menschlichen Ausstellungsstücke aus Namibia daher für einige Aufregung sorgten, zeigt dieser Text.
Dokumentation von (post-)kolonialen Artikeln der Freiburger Lokalpresse (freiburg-postkolonial.de)
Was hielten die deutschen Medien von der deutschen Kolonialpolitik? Was schrieben Journalisten über die Themen Auswanderung, Sklavenhandel, den Boxeraufstand und andere Konflikte? Wie nahm die Presse die afrikanische Kultur und Künstler wahr, die Kolonialherren mitbrachten? In digitalisierten Artikeln der Freiburger Lokalpresse aus den Jahren 1853 bis 1943 finden Schüler Antworten auf diese und andere Fragen.
Das Ende des Kolonialismus? – Dekolonialisierung und Postkolonialismus
Deutschland in Afrika – der Kolonialismus und seine Nachwirkungen (Bundeszentrale für politische Bildung)
Der Verfasser dieser Publikation erklärt, welche Auswirkungen die deutsche Kolonialpolitik auch nach dem Verlust der Kolonien dort hatten.
Prozesse der Entkolonialisierung (1922–1962) (Militärgeschichtliches Forschungsamt)
Aus diesem Text erfahren Schüler, wie die Entkolonialisierung in den nordafrikanischen Ländern Ägypten, Algerien, Tunesien, Marokko und Libyen verlief. Es gab friedliche Prozesse, aber auf Bürgerkriege oder Kriege gegen die kolonialen Besatzer.
Der Vorwurf von kultureller Dominanz und Neokolonialismus (Bundeszentrale für politische Bildung)
Im 20. Jahrhundert haben die Kolonialmächte ihre Kolonien politisch in die Unabhängigkeit entlassen. Dennoch ist der Einfluss in den ehemaligen Besitzungen weiterhin groß. Daher ist oft die Rede vom Neokolonialismus. Was damit gemeint ist, erfahren Schüler aus dem Text.
Migrantische Einflüsse der Dekolonialisierung – von Britisch-Indien nach London (DRadio Wissen, Deutschlandfunk)
Aus diesem Interview erfahren Schüler, was der Begriff Dekolonialisierung bedeutet. Der Historiker Sebastian Conrad erklärt auch, dass die Kolonialisierung nicht nur Spuren in den ehemaligen Kolonien hinterlassen hat. Auch die Kolonialmächte haben sich durch die Kolonialisierung verändert. Wie und warum, erklärt der Historiker im Interview.
Postkoloniale Studien (Europäische Geschichte Online)
Als postcolonial studies gilt die wissenschaftliche Untersuchung von nicht-materiellen Auswirkungen des Kolonialismus nach seinem Ende. Das bedeutet, dass die postcolonial studies nach Denkmustern, Wahrnehmungen und Vorstellungen fragen, die durch die Kolonialisierung entstanden sind und die Nach-Kolonialzeit beeinflussen.
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