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Lustige Namen, Rote Khmer und eine Weinflasche voll Sperma

Deutschland hat ein neues Männermagazin. Das ist, in Zeiten wie diesen, äußerst begrüßenswert. Wo reihenweise Magazine eingestellt oder nur noch auf Sparflamme zusammengeköchelt werden, muss man jeden beglückwünschen, der das Wagnis einer Neugründung eingeht.

Na gut, Neugründung ist es nicht wirklich. Trip ist die Lizenzausgabe eines brasilianischen Magazins, das 1986 von „zwei Surfern in Sao Paulo“ gegründet wurde, wie das Editorial verrät. Deshalb prangt wohl auf dem Cover sicherheitshalber der Hinweis „Das Kultmagazin aus Brasilien – jetzt auch in Deutschland“. Kult ist das neue Cool. Das glauben offensichtlich Marketingleute, die einen Unter-25-Jährigen zum letzten Mal zu Gesicht bekommen haben, als sie vor 25 Jahren in den Spiegel geschaut haben.
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Alte Frau mit jungem Mann oder warum Berglöwinnen jetzt im Trend sind

Jüngere Männer sind das neue Schwarz.

Madonna hat’s wieder einmal vorgemacht und sich einen knapp 30 Jahre jüngeren Lover namens Jesus genommen, Demi Moore ist seit 2005 mit Ashton Kutcher (minus 15 Jahre) verheiratet, und Jessica Stockmann (wer sie nicht kennt: Sie war einmal mit einem erfolgreichen deutschen Tennisspieler verheiratet) hat sich jetzt angeblich den 18 Jahre jüngeren Sohn von – Moment, jetzt kommt’s! – Carmen Nebel geangelt.

Neu sind solche Konstellationen nicht. Aber jetzt kann man sie auch endlich hierzulande als Trend ausrufen, weil sich der schicke Begriff „Cougars“ bis nach Europa durchgesprochen hat. (Ich prophezeihe in den nächsten Wochen und Monaten zahlreiche „Cougar“-Artikel in den Frauenmagazinen.) Ein Cougar ist ein Berglöwe, beziehungsweise in unserem Fall eine Berglöwin. In dieser Bezeichnung schwingt unterschwellig mit, dass die ältere Frau geradezu Jagd macht auf die jüngere, selbstverständlich wehrlose Beute.
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Der Clinton-Lewinsky-Effekt

Heute ein kleiner Beitrag zum Allgemeinwissen: Was versteht man unter dem Clinton-Lewinsky-Effekt?

Antwort: Forscher der University of Kentucky haben in einer Umfrage herausgefunden, dass nur 20 Prozent von 477 befragten Student (328 Frauen und 149 Männer) Oralverkehr als „Sex“ einordnen würden. In den Jahren 1991 und 1999-2001 waren es noch doppelt so viele.

Wie es zu dieser Halbierung kam, darüber haben die Experten mehrere Theorien. So könne die Propagierung von Abstinenz in den Sexualerziehungsprogrammen der letzten Jahre dazu geführt haben, dass Oralverkehr nur noch als „Rummachen“ und ergo erlaubt angesehen wurde. Aber auch der zu einer Abstumpfung führende Einfluss, den die Darstellung von Sex in den Medien habe, könnte zu dieser Veränderung geführt haben.

Doch der Studienautor Jason D. Hans zählt auf jeden Fall auch den berühmten Spruch von Bill Clinton, „I did not have sexual relations with that woman“ („Ich hatte keine sexuelle Beziehung mit dieser Frau.“) zu den Gründen. Er habe nach seiner Ansicht zu einer variableren Definition von Oralverkehr geführt, je nachdem, ob sich jemand als sexuell erfahren oder lieber als unerfahren darstellen wolle.

„Die dramatische und plötzliche Veränderung in der Einschätzung von genital-oralem Kontakt kann deshalb“, schreibt Hans, „als Clinton-Lewinsky-Effekt bezeichnet werden.“

Das könnte ja eigentlich als akademisches Erbsenzählen abgetan werden, doch Hans betont auch, dass diese Herabstufung auf „Rummachen“ bei jungen Menschen zu einem nachlässigeren Schutz gegen sexuell übertragbare Krankheiten führen würde.

Ach, was für Reminiszenen an damals, als man mehrwöchige Diskussionen über dieses Thema führen konnte! Kann man jetzt ganz offensichtlich wieder.

 

Rasieren hilft (nur: wem?)

Damit auch das einmal geklärt ist: Männer, die sich mindestens fünf Mal pro Woche rasieren, haben im Durchschnitt 15,5 Mal pro Monat Sex. Unrasierte Männer kommen hingegen nur 7,8 Mal pro Monat zum Zug.

Weiters ist die Wahrscheinlichkeit für Glattrasierte, einen Job zu haben, doppelt so hoch wie für Unrasierte – und sie leben weit weniger häufig noch bei ihren Eltern.

Herausgefunden hat das alles … ein Hersteller von Rasierbedarf. Und ja, sie nennen es „Studie“.

 

Wann ist lauter Sex zu laut?

Unlängst wurde einem jungen deutschen Paar die Wohnung gekündigt, weil es den Nachbarn gereicht hatte, ihnen allnächtlich bei ihren sexuellen Aktivitäten zuzuhören. Na gut, nicht nur beim Sex waren sie laut. Laut ihrem Vermieter hatten sie auch gern Partys veranstaltet oder nächtens „unter großem Lärm“ Möbel zusammengebaut. Dafür hat man als Hartz-IV-Empfänger tagsüber ja keine Zeit.

In Großbritannien droht einer Frau (wieso eigentlich nicht ihrem Partner?) eine Gefängnisstrafe, wenn sie es nicht endlich schafft, ihr „unnatürliches“ Liebesspiel leiser zu gestalten. Sie hatte sich zuvor bereits eine Verwarnung wegen unsozialen Verhaltens eingehandelt, die sie aber laut BBC bereits am nächsten Tag (oder in der nächsten Nacht?) ignoriert habe.

Wenn jetzt die Saison der offenen Fenster endlich losgeht, fürchten vermutlich wieder einige Menschen, deren Schlafzimmer in einen Innenhof geht, um ihren Nachtschlaf. Denn was meine bescheidenen Erfahrungen anbelangt, haben Menschen, die beim Sex gern laut sind, auch gern die Fenster offen. Oder umgekehrt. Und vor allem sind sie sehr leicht zu begeistern. Kein kleiner Laut der Entzückung am Höhepunkt – nein, die gesamte Oper samt Ouvertüre.
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Weibliche Höhepunkte und männliches Einkommen

Wir erinnern uns an die wissenschaftliche Studie, die herausfand, dass die Frauen reicher Männer mehr Orgasmen hätten?

Wem damals diese Studie ebenfalls bereits sehr merkwürdig, wenn nicht gar unglaubwürdig vorkam, der wird hiermit von Torsten Hothorn und Esther Herberich vom Institut für Statistik der Ludwig-Maximilians-Universität München bestätigt. Wie Telepolis berichtet, hatten die ursprünglichen Studienautoren ihre Daten mit einem fehlerhaften Statistikprogramm ausgewertet.

In Wirklichkeit zeige sich nämlich, dass die Orgasmushäufigkeit der Frauen am stärksten mit ihrem Bildungsniveau, aber auch mit ihrem Gesundheitszustand und dem Alter zusammenhänge. „Jüngere und gesündere Frauen berichteten über häufigere sexuelle Höhepunkte als ältere und wenig gesunde“, zitiert Telepolis die Münchner Statistiker.

Das klingt a) doch sehr viel logischer und sollte b) vielleicht dazu führen, dass man seine Ergebnisse, wenn sie doch etwas zu kurios erscheinen, noch einmal überprüft.

Ob jetzt Minderverdiener sofort wieder die Wochenendarbeit einstellen?

Gefunden von Felix.

 

Der erste männliche Prostituierte packt sein Werkzeug wieder ein

Sie erinnern sich an die große Aufregung, als in den USA der erste männliche Prostituierte die Zulassung bekam, in einem Bordell zu arbeiten?

Nun, wie die Huffington Post schreibt, war’s das auch schon wieder für ihn. Markus habe, laut Post, in zwei Monaten weniger als zehn Kundinnen gehabt.

Was jetzt natürlich nicht meine Vermutung, dass Frauen einfach nicht so gern/häufig zu Callboys gehen, nicht bestätigt, aber immerhin bestärkt.

Immerhin haben die Bordellbetreiber bereits einen Nachfolger engagiert, der unter dem interessanten Namen Y. Not („Why not“) agiert.

 

Hängt sie tiefer! (Auf der Suche nach den Ostereiern.)

Böse Zungen behaupten, für Männer wäre das ganze Jahr lang Ostern: Sie würden ständig ihre Eier suchen.

Kalauermodus off.

Wir Frauen mögen den männlichen Hoden (zu) wenig Aufmerksamkeit schenken, doch wenn man sich in einschlägigen Briefkastentantenforen im Internet umsieht, scheint es ganz so, als ob die Herren sich ähnlich viele Gedanken darüber machen wie wir Frauen über unsere Brüste. Sogar mit ähnlichen Fragestellungen: Zu groß? Zu klein? Gar unterschiedlich groß? Hängen ungleich hoch?

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Sexshops für Frauen? Vergiss es!

Fiel bei der weiblichen Kundschaft durch: der Erotik-Shop "Mae B.", den Beate Uhse 2004 in Deutschland eröffnete Foto: Kay Nietfeld/dpa

Es gibt nichts, das die Wissenschaft nicht erforscht.

Richard Tewksbury von der University of Louisville und Richard McCleary von der University of Irvine zum Beispiel haben über zwei Jahre lang die Besucher von 33 Sexshops in drei kalifornischen Counties gezählt und ausgewertet. Vor allem interessierte den Professor für Rechtspflege und den Sozialökologen, ob Kollegen, die vor wenigen Jahren etwas Ähnliches gemacht hatten, auf ein realistisches Ergebnis gekommen waren.

Die hatten nämlich bei ihren Zählungen festgestellt, dass die Hälfte aller Besucher zweier beobachteter Sexshops Frauen waren. Ein Ergebnis, das in der heutigen Zeit, wo die Standard-TV-Szene „Zwei Freundinnen gehen gemeinsam Sexspielzeug kaufen“ schon ins Abendprogramm Einzug gehalten hat, durchaus realistisch klang. Vielleicht überraschend aufgrund der Eindeutigkeit, aber wer wollte das damals (2007) anzweifeln?

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