Das rechtskonservative „Institut für Staatspolitik“ (IfS) führt seit Jahren in Berlin so genannte Kollegs durch und kündigte im Juni eine Expansion seiner Aktivitäten auch in andere Städte an – hierunter Frankfurt am Main. Während der Geschäftsführer des Instituts, Götz Kubitschek, noch vor wenigen Tagen die für Frankfurt geplante Veranstaltung absagte, scheint sie nun doch stattgefunden zu haben.
Die Veranstaltungsreihe in den Städten Frankfurt, Berlin, München und Düsseldorf steht unter dem Motto „Widerstand. Lage – Ziel – Tat“. Hauptreferenten sollen Frank Lisson, Karlheinz Weißmann und Götz Kubitschek sein – im Berliner Kolleg wird außerdem Alain de Benoist mit dem Beitrag „Identität – Wir und die Anderen“ vortragen. Ein gleichnamiges Buch erschien unlängst in der Edition des „Junge-Freiheit“-Verlages.
Am 25. Juni 2008 nun verkündete Kubitschek für das am heutigen Tag in Frankfurt geplante Kolleg schlechte Nachrichten. „Seit Montag hat die Frankfurter Antifa Druck aufgebaut, gestern ist dann die Geschäftsführung eingeknickt: Unser Institut kann seine Kolleg-Veranstaltung nicht im InterCityHotel in Frankfurt durchführen und muß ausweichen. (…) Einen Ausweichort haben wir natürlich längst, hatten wir schon vor drei Wochen recherchiert. War ja abzusehen.“, notierte Kubitschek in seinem Blog.
Nur einen Tag später wich die Zuversicht der scheinbaren Frustration. Kubitschek sagte das Kolleg nun ganz ab, denn der Inhaber des alternativen Veranstaltungsortes – angeblich ein Pole – hätte es mit der Angst bekommen und einen Rückzieher gemacht. Daraufhin entwickelte sich im Kommentarteil des Blogs eine lebhafte Debatte über die „totalitären“ Methoden der Antifa. Nicht nur ÖDP-Aktivist Markus Betz bekundete seine Solidarität, sondern offenbar auch der JF-Autor Michael Kreuzberg ließ seinem Frust freien Lauf: „Was mich am meisten nervt, daß die so strohdumm sind, und trotzdem (oder deswegen?) damit durchkommen. Das mit den ‚Hakenkreuzfreaks’ war ja sogar für einen Antifa-Text unfaßbar dämlich. Mit den installierten roten Knöpfen gegen Rechts hat jeder Tropf die Chance einen kleinen Machtrausch erleben zu dürfen…“ Kreuzberg spielte damit auf den Umstand an, dass örtliche Antifas die Tatsache, dass der zweite Kopf des IfS, Karlheinz Weißmann, unlängst das Buch „Das Hakenkreuz“ veröffentlicht hatte, dazu nutzten, das IfS unausgesprochen in die Nähe des Nationalsozialismus zu rücken.
Bereits am Donnerstag jedoch äußerten eben jene Antifa-Kreise Zweifel an der vollständigen Absage des Kolleg. Es handele sich wahrscheinlich nur im eine „Finte“, hieß es auf einer Internetseite. Noch am Freitag wurde gar der Veranstaltungsort mit dem „Haus der Heimat“ in Frankfurt am Main angegeben. Vor kurzem nun meldete die Antifa, dass das Kolleg mit einer Teilnehmerzahl von 81 Personen tatsächlich unter Polizeischutz im “Haus der Heimat” der Frankfurter Kreisorganisation des “Bundes der Vertriebenen” (BdV) stattgefunden habe. Aufgrund der kurzen Mobilisierungszeit seien jedoch nur wenige Antifas vor Ort gewesen, um die Veranstaltung zu behindern. Obwohl daher die „Finte“ des IfS der Frankfurter Antifa vorab bekannt wurde, scheint sie keinesfalls ohne Wirkung geblieben zu sein.
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