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Geldstrafen und Sanktionen – DFB und Hallescher FC reagieren auf rassistische Fans

 

Das Sportgericht des Deutschen Fußball Bundes verurteilte Anfang der Woche den Chemnitzer FC zu 5000 Euro Strafe, sowie teilweisem Ausschluss der Öffentlichkeit beim nächsten Heimspiel. Lediglich 1000 Karten dürfen beim nächsten Heimspiel im freien Verkauf angeboten werden. Alle weiteren Karten sollen nur gegen Vorlage des Personalausweises und namentliche Registrierung des Käufers ausgegeben werden.
Grund für die Bestrafung sind fremdenfeindliche Parolen von ca. 50 Zuschauern im Spiel gegen Türkiyemspor Berlin am 31. August 2008. Die Gruppe von CFC-Anhängern skandierte fremdenfeindliche Parolen und trug zudem T-shirts mit diskriminierendem Aufdruck.
Häufiger kommt es bei Begegnungen mit Beteiligung von Türkiyemspor zu rassistischen Vorfällen, wie der Fanbeauftragte des Vereins, Cetin Özaydin, zu berichten weiß. Um darauf aufmerksam zu machen, reiste C. Ö. in Begleitung von Vertretern aus Politik und Kultur zum Spiel an, um fremdenfeindliche Übergriffe dokumentieren zu können. In einem Interview mit der taz berichtete er von den Vorfällen beim Gastspiel in Chemnitz.
„Es wurden während des Spiels rassistische Parolen skandiert. „Berlin bleibt deutsch“, „Ausländer raus“ und „Wir besuchen euch in Buchenwald“. Eine gut 50-köpfige organisierte Gruppe tat sich dabei hervor, die mit T-Shirts ins Stadion gelassen wurde, auf denen Fragmente einer verbotenen rechtsextremen Band „Landser“ aufgedruckt waren: „Alle deutschen Hooligans singen laut im Chor: Wieder mal kein Tor für Türkiyemspor“.

Ebenfalls zu Geldstrafen wurden die Vereine Rot-Weiß Erfurt und Hallescher FC verurteilt.
Fans von Rot-Weiß Erfurt fielen durch rassistische Rufe („Juden-Jena“) im Spiel gegen Carl Zeiss Jena auf, während eine Fangruppe des Halleschen FC erneut für einen Skandal sorgte. Im DFB-Pokalspiel gegen Hannover 96 musste aufgrund schwerer Krawalle auf den Zuschauerrängen das Spiel für mehrere Minuten unterbrochen werden. Bereits in der letzten Saison verurteilte der Nordostdeutsche Fußball Verband den Verein nach dem Spiel gegen Carl Zeiss Jena II, da auch hier „Juden-Jena“-Rufe aus dem Halle-Block zu hören waren, zu einem Abzug von 3 Punkten.
Nach der erneuten Strafe durch den Deutschen Fußball Bund reagierte die Mannschaft mit einem offenen Brief an den Teil der Fans, der maßgeblich für die Strafen verantwortlich ist. Darin distanziert sich die erste Mannschaft eindeutig von den „Chaoten“ und droht, den Platz zu verlassen, „sobald auch nur ansatzweise wieder aus unserem Fanblock gezündelt wird, rassistische Sprüche ertönen oder Gewalt droht! „
Der Verein versucht derzeit in Zusammenarbeit mit einem Vertreter der Stadt Halle (Saale) für einen Imagewandel zu sorgen. Die Mannschaft hat mit dem offenen Brief ein deutliches Zeichen gesetzt und damit den richtigen Schritt im Kampf gegen Gewalt und Rassismus im Fußballstadion unternommen.