Von Ebola ist momentan nur noch wenig zu hören. Dabei ist die Epidemie in Westafrika alles andere als gestoppt. Die Neuansteckungen in Liberia gehen zwar tatsächlich leicht zurück, doch die scheinbare Ruhe täuscht. Das Virus, das mehr als jeden Zweiten tötet, den es befällt, wütet noch immer in Sierra Leone und Guinea. Auch in Mali, einem der ärmsten Länder der Erde, haben sich nun Menschen angesteckt (hier die neusten Zahlen der US-Seuchenbehörde CDC).
Wer wissen will, wie es zur größten Ebola-Epidemie aller Zeiten kam, dem empfehlen wir heute das große Onlinefeature der BBC. Es geht zurück an den Ursprung der Seuche, die im Dezember 2013 zunächst unbemerkt in Guinea ausbrach. Den Weg des Erregers durch Westafrika haben die BBC-Kollegen in Grafiken und Videos eindrucksvoll aufbereitet.
Das Drama beginnt mit dem zweijährigen Emile Ouamouno, Patient Null. Er steckt sich an einem Tier an und stirbt. Seine Mutter, Großmutter und Schwester sind die nächsten Opfer. Sie alle sterben, nur der Vater Etienne bleibt verschont. Der Überlebende erzählt im Video vom Verlust seiner Familie, dem Schmerz und wie er versucht, mit der Trauer weiter zu leben. Das BBC-Feature zeichnet Schicksale nach, erzählt von Masseninfektionen auf großen Beerdigungen und von Krankenhäusern, die zu Viren-Schleudern werden, wo infizierte Patienten auch Ärzte und Pfleger anstecken.
Karten und animierte Videos verdeutlichen, was die Menschen in Westafrika in den entlegenen Dörfern kaum mitbekommen: Wie das Virus wandert und vor allem auch, wie schnell. Es ist eine Geschichte von Traditionen, die zu Infektionsherden werden, von Quarantäne, die nicht funktioniert – von Menschen, allein gelassen von der Weltgemeinschaft. Während sich in den USA und Europa die Panikwoge glättet, sterben die Menschen in Westafrika weiter.
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