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Zwölf Jahre unschuldig in Guantánamo

 

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„Die Zelle – besser: die Box – war so sehr heruntergekühlt, dass ich fast die ganze Zeit zitterte. In den nächsten 70 Tagen würde ich nicht mehr die Anmut des Schlafes erfahren. Verhöre 24 Stunden am Tag, ich lebte sprichwörtlich in Angst.“ Mit diesen Worten beginnt das gut achtminütige Video des Guardian, das die Tortur des Guantánamo-Häftlings Mohamedou Ould Slahi dokumentiert. Wie brutal der US-Geheimdienst CIA bei seinen Verhörmethoden vorging, verdeutlicht dieser Bericht.

Seit zwölf Jahren befindet sich Slahi in dem US-Gefangenenlager – bis heute ohne formelle Anklage. Die USA verdächtigen den Mauretanier, Kontakt zu einigen 9/11-Attentätern und anderen hochrangigen Al-Kaida-Mitgliedern gehabt zu haben. Beweise dafür gibt es nicht. Ein US-Bundesrichter hatte bereits 2010 seine Freilassung angeordnet. Geschehen ist bislang nichts.

Slahi schrieb im Sommer 2005 ein 466-seitiges Tagebuch über seine Erlebnisse in Guantánamo. Sieben Jahre lang verhandelten seine Anwälte mit der US-Militärverwaltung, 2012 schließlich erhielten sie die Aufzeichnungen mit dem Recht, diese zu veröffentlichen. Die handschriftlichen Notizen, die der Guardian hier dokumentiert, wurden jedoch mit Schwärzungen von Namen und anderer Details versehen. Am Dienstag erscheint Slahis Dokument der Folter.

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