In den Vereinigten Staaten von Amerika gibt es den kindergarten und den Turnverein. Mächtige Politiker wie John Boehner – Vorsitzender des Repräsentantenhauses und Gegenspieler von Barack Obama – oder Rand Paul, möglicher Präsidentschaftskandidat der Republikaner, haben deutsche Vorfahren. Und überhaupt, die Deutschen sind in den USA die größte einzelne ethnische Minderheit. Ein Fakt, der vermutlich den wenigsten Amerikanern und den wenigsten Deutschen bewusst ist. In der öffentlichen Wahrnehmung dominieren Latinos, in Straßen und ganzen Stadtteilen wird nur Spanisch gesprochen, die Mexikaner oder Kubaner werden in Wahlkämpfen heftig umworben.
Der Economist erzählt die Geschichte der unsichtbaren deutschen Minderheit anhand harter Fakten, kleiner Anekdoten und einer Karte, die zeigt, dass die Deutschen in unzähligen Countys, vor allem im Norden, die größte Minderheit bilden. Warum kennt sie niemand?
Die Deutschen kamen vor allem im 19. Jahrhundert in die USA, aber waren nicht so politisch aktiv wie andere Einwanderer. Eine Redensart besagt: Die Italiener stürmten die Rathäuser, die Deutschen die Bierhallen. Nach dem Ersten Weltkrieg, erklärt der Economist, hörten viele Deutsche auf, ihre Sprache zu sprechen und änderten ihre Namen in englische Versionen. Mittlerweile sprechen 97 Prozent der Deutsch-Amerikaner nur Englisch zu Hause.
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