21 Tage – mehr Zeit braucht es nicht, damit aus einer weißen, sich windenden Larve die Arbeiterin eines Bienenvolks wird. Zum Zuschauen sind drei Wochen allerdings immer noch ziemlich lang. Daher gibt es die Genese der Honigbiene nun im 60-Sekunden-Zeitraffer. Was mit Glibber beginnt, wird schnell zum beeindruckend komplexen Waben-Ballett. Und so ganz nebenbei schleicht auch noch der Todfeind der Biene durchs Video.
Die Bienenkönigin ist die Mutter jeder einzelnen Biene im Volk. Bis zu 2.000 Eier am Tag legt sie in den Brutzellen des Bienenstocks ab. Aus den befruchteten Eiern schlüpfen die weiblichen Tiere, aus den unbefruchteten Eiern die männlichen Drohnen – sofern dem Entwicklungsprozess nichts in die Quere kommt.
Denn Bienen haben mit einer ganzen Reihe von Problemen zu kämpfen: mit Pestiziden, Habitatverlust, aber vor allem mit der Varroa destructor – der Varroamilbe. Die lebt von der Körperflüssigkeit der Bienen und vermehrt sich in ihrer Brut. Bekannt ist die Gefahr durch den Parasiten schon seit einigen Jahren, doch so nah und beeindruckend wie in diesem Video waren die Biene und ihr Erzfeind selten zu sehen.
Für die Zeitrafferaufnahmen hat der Fotograf Anand Varma einen Bienenstock in seinem Hinterhof im kalifornischen Berkeley aufgebaut. Das Magazin National Geographic hatte ihn mit einer Fotoreportage über die Insekten beauftragt. Varma ließ sich von einem Bienenlabor der Universität von Kalifornien beraten und wurde kurzerhand zum Hobbyimker und leidenschaftlichen Bienenunterstützer.
Inzwischen präsentierte Varma sein Video auch bei der Ideenkonferenz TED und erzählte dort, wie sich die Varroamilbe in Zukunft ohne Chemikalien bekämpfen lassen könnte. So würden etwa am USDA-Bienenlabor im amerikanischen Baton Rouge gezielt milbenresistente Bienen gezüchtet. Allerdings gebe es dabei noch Probleme, da sich bei den gezüchteten Bienen auch andere Eigenschaften veränderten und diese beispielsweise aggressiver seien. Wie die Varroamilbe in Zukunft bekämpft werden kann, ist also eine Frage, der sich Wissenschaftler noch länger widmen werden.
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