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Schweigend brüllt es uns alle Makel entgegen, die wir an uns erkennen wollen. Das morgendliche Spiegelbild ist für viele ein Feindbild. Bei Tieren ist das ganz ähnlich, nur wörtlicher. Der französische Fotograf Xavier Hubert Brierre hat die Reaktion wilder Tiere auf ihr eigenes Spiegelbild festgehalten.
Dafür stellte er einen Spiegel in den Dschungel im westafrikanischen Gabun. Das kam bei den Bewohnern, je nach Spezies, ganz unterschiedlich an. Einige Tiere, zum Beispiel Gorillas und Leoparden, reagierten aggressiv auf ihr eigenes Spiegelbild, wie auf einen Rivalen. Schimpansen hingegen zeigten sich größtenteils neugierig. Einige von ihnen schienen sich tatsächlich selbst zu erkennen. Ergebnisse, die sich größtenteils mit dem Spiegeltest decken, der sicher Pate für Brierres Experiment stand. Der Psychologe Gordon Gallup entwickelte den Test in den siebziger Jahren, um das Bewusstsein von Menschenaffen in Gefangenschaft zu untersuchen. Dafür malte er ihnen Farbkleckse ins Gesicht und zeigte ihnen anschließend ihr Spiegelbild. Beschäftigten sich die Affen mit der Farbe oder versuchten gar, sie zu entfernen, war das für Gallup ein Indiz dafür, dass den Tieren bewusst ist, dass sie sich selbst sehen.
Gut, dass WLAN im Dschungel von Gabun eher sporadisch verbreitet ist. Zumindest den gefilmten Schimpansen wäre Brierres YouTube-Video sicher ziemlich peinlich. Andererseits schafft nicht jeder Primat acht Millionen Views in drei Tagen. Das ist normalerweise eher Katzen vorbehalten.
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