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Der perfekte Pinkel-Winkel

 

perfekter Pinkel-Winkel! © TimToppik/photocase.com
Im Stehen pinkeln verboten! © TimToppik/photocase.de

Die Klobrille ist hochgeklappt, den Rand der Schüssel säumt ein gelblich gesprenkeltes Muster, hier und da haben auch die Fliesen etwas abbekommen. Da war ja ein echter Meister am Werk. Hinsetzen scheint einige Herren derart in ihrer Männlichkeit zu kränken, dass sie stattdessen lieber das halbe Bad vollpinkeln. Dass etwas daneben geht, ist praktisch unvermeidbar, denn der Urinstrahl muss im Stehen einen fünf mal längeren Weg zurücklegen als im Sitzen. Am Urinal dagegen lässt sich die Sauerei zum Teil vermeiden, wenn man einige physikalische Regeln beachtet.

Inwieweit der Treffwinkel oder der Wasserdruck eine Rolle spielen, haben Wissenschaftler aus den USA mit einer künstlichen Harnröhre ausprobiert. Aus der haben sie Wasser mit einer Geschwindigkeit von 21 Millimetern pro Sekunde auf eine feste Oberfläche sowie in stehendes Wasser gespritzt und das in Zeitlupe gefilmt. Das Resultat zeigt, wie viele Tröpfchen auf dem Weg zur Schüssel verloren gehen oder davon abprallen.

Das Fazit der Forscher: Hier spielen weder Anatomie noch Wasserdruck eine Rolle, wichtig ist allein der Winkel – je kleiner, desto besser. Am meisten Wasser prallte demnach von der Wand ab, wenn der Strahl senkrecht auftraf. Ein knapp 45 Grad großer Winkel verursachte die wenigsten Flecken.

Diese Erkenntnis nützt nicht nur am Urinal: In Hamburg und San Francisco etwa wurden jüngst Wände mit einer speziellen Farbe behandelt, an der fast jede Flüssigkeit abperlt. Wer sich an so einer Wand erleichtert, pinkelt sich somit selbst auf die Füße. Mit dem richtigen Winkel lässt sich das vielleicht etwas eindämmen – oder eben, indem man sich hinsetzt.

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