Als ein US-Amerikaner den Löwen Cecil aus dem Hwange-Nationalpark tötete, entlud sich eine weltweite Welle der Empörung. Der Löwe war wild und die Lizenz, die zwei Einheimische dem Jäger verkauft hatten, falsch. Der Vorfall zeigt: Die Nachfrage der Jäger nach wilden, afrikanischen Löwen, übersteigt das Angebot. In Südafrika hat sich seit Längerem eine Branche etabliert: Farmer sind spezialisiert auf die Löwenzucht, um pünktlich zum Abschuss, Wildkatzen zu liefern.
Der Fotojournalist und Tierschützer Ian Michler hat zusammen mit einer Naturschutzorganisation den Dokumentarfilm Blood Lions gedreht. Die Aufnahmen sind teilweise mit versteckter Kamera entstanden und zeigen, wie die Tiere in Gefangenschaft leben. Ein Farmer sagt: „Die Zucht von Löwen ist keine Sünde.“ Eine Frau gesteht: „Ich liebe Tiere, deswegen bin ich Jägerin.“
In Südafrika sollen dem Film zufolge bis zu 8.000 Löwen für den Abschuss aufgezogen werden. In ganz Afrika leben nach Angaben des WWF noch rund 23.000 Löwen in freier Wildbahn. Der Konflikt zwischen Tierschützern und Interessensvertretern aus dem Jagdgewerbe dreht sich um die Frage, wer bringt das Geld? Eine Alternative könnte Luxus-Ökotourismus sein, wie ihn der ehemalige Wildhüter Colin Bell mit der Umweltschutzorganisation Great Plains betreibt.