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Das Gesicht des Anderen

 

 

Vor 14 Jahren stürmte der ehrenamtliche Feuerwehrmann Patrick Hardison ein brennendes Haus, um eine Frau zu retten. Das Dach stürzte ein – doch er überlebte schwer verletzt. Starke Verbrennungen haben seinen Körper, vor allem den Kopf entstellt. Jahrelang war sein Gesicht von Narben übersät und nahezu unbeweglich. Heute aber hat Hardison wieder eine Nase, volle Lippen und Augenlider. In einer 26-stündigen Operation haben ihm Ärzte das Gesicht eines anderen Mannes transplantiert. Das New York Magazine erzählt Hardisons Geschichte – und die seines Spenders.

Hardison trägt das Gesicht von David Rodebaugh, einem Fahrradkurier. Im Juli dieses Jahres stürzte er von seinem Rad und schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf. Als ihn die Ärzte für tot erklärten, entschieden seine Eltern, das Gesicht zu spenden. Zum Zeitpunkt seines Todes war Rodebaugh 26 – nur ein Jahr jünger als Hardison bei seinem letzten Feuerwehreinsatz.

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„Ich dachte, ich würde in den Jahren nach dem Unglück sterben“, sagt Hardison, heute 41, dem Magazin. „Dass ich mich jemals einer Gesichtstransplantation unterziehen würde, hätte ich nie für möglich gehalten.“ Die beteiligten Ärzte zeigten sich ebenso überrascht: Der letzte Patient sei nach einer Gesichtstransplantation dieser Art an einer Infektion gestorben. Nun, drei Monate nach der Operation, seien bei Hardison keine Komplikationen aufgetreten. Zudem hätten sich die Muskeln des Gesichts mit der Haut des Spenders verbunden. Augenblinzeln und Wangenbewegungen sind wieder möglich. In einem Jahr wird Hardison wahrscheinlich die Kontrolle über alle Gesichtsbewegungen erlangen. Aber auch in diesem Fall gilt: Abwarten. Schließlich handelt es sich bei einer solch komplexen Transplantation nicht um eine Massentherapie.

Seine Kinder, sagt Hardison, hätten nach der Operation nicht anders auf ihn reagiert als sonst. Sein Umfeld schon. „Ich kann die Straße entlang laufen, und niemand starrt mich an oder zeigt mit dem Finger auf mich. Ich bin nur noch ein ganz normaler Typ.“

Lesen Sie hier die gesamte Geschichte im New York Magazine nach.


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