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„Sie werden gleich mit irgendeinem Schweden verbunden.“

 

 

Es ist 10.40 Uhr, als ich die „schwedische Nummer“ zum ersten Mal anrufe. Eine freundliche Frauenstimme vom Band begrüßt mich auf Englisch und erklärt: „Sie werden gleich mit einer zufällig ausgewählten Person irgendwo in Schweden verbunden.“ Dann tutet es. Und mir fällt auf, dass ich gar nicht weiß, was ich dem Schweden eigentlich sagen soll.

Nach einer Weile höre ich wieder die Frauenstimme: „Im Moment versuchen viele Menschen Schweden anzurufen.“ Noch einmal Tuten. Dann, endlich, geht jemand ran: „Hej!“, ein echter Schwede, soll ich nach dem Wetter fragen? Der Mann redet weiter, auf Schwedisch, logisch, und ich verstehe nichts, erst als es piept: nur ein Anrufbeantworter. Ich hinterlasse eine Nachricht: „Guten Tag, ich rufe aus Deutschland an, ich wollte mal probieren, ob die Nummer funktioniert. Ich hoffe Sie haben einen schönen Tag da oben in Schweden. Vielleicht hört man sich ja noch mal. Hejdo!“

Erfunden hat die Telefonnummer, unter der man seit Kurzem echte Schweden erreicht, das Fremdenverkehrsamt. Die Idee ist simpel: Wer etwas über das skandinavische Land erfahren will, soll mit einem Otto Normalschweden sprechen, nicht mit einem Tourismusmanager. Magnus Lind vom schwedischen Touristenverband sagt, dass ein echtes Gespräch in der digitalen Welt immer wichtiger werde. Daher habe Schweden nun, als erstes Land auf der Welt, seine eigene Telefonnummer.

Das Ganze ist Werbung, klar, aber die Menschen, die man erreicht, sind authentisch. Laut der schwedischen Zeitung The Local hatten sich bis gestern Nachmittag rund 530 Schweden per App angemeldet, um Anrufern aus aller Welt ihr Land und ihr Zuhause zu erklären. Ganz inoffiziell.


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