Lesezeichen
‹ Alle Einträge

Auch ein Millionär hat noch Wünsche

 

Macht Geld wirklich glücklich?
Vier Männer, vier verschiedene Finanzsituationen: Was sie verbindet und trennt, zeigt Esquire. © Screenshot: Esquire

Macht Geld wirklich glücklich? Wie fühlt es sich an, nichts zu haben – oder ein riesiges Vermögen? Das Magazin Esquire wollte diesen Fragen nachgehen und sprach mit vier sehr unterschiedlichen Familienvätern über Geld. Einer der Interviewpartner verdient mit seinem Unternehmen eine Million Dollar pro Jahr, ein anderer liegt mit seinem Verdienst unter der Armutsgrenze. Ein Dritter verdient das US-Medianeinkommen von 53.000 Dollar jährlich, der Vierte liegt mit einem Jahresverdienst von 250.000 Dollar an der errechneten Grenze zwischen Mittel- und Oberschicht.

Die vier Männer sollten die gleichen Fragen beantworten, etwa wie oft sie sich Gedanken über Geld machen, was sie über Steuern denken und wann genug verdient ist. Alle sollten zudem etwas benennen, das die jeweilige Familie benötigt, sich aber nicht leisten kann. Gefragt wurde auch nach einem lange gehegten Wunsch, der nicht finanzierbar sei.

Einige der Gemeinsamkeiten und Unterschiede sind angesichts der jeweiligen Einkommen fast vorhersehbar. Die beiden Männer mit 250.000 Dollar beziehungsweise einer Million Dollar Jahreseinkommen konnten „nichts Vernünftiges“ benennen, das sie oder ihre Familie sich nicht leisten können. Bei den beiden anderen Familienvätern sieht das schon anders aus. Michael Greene, der Durchschnittsverdiener, würde mit seinem Durchschnittseinkommen gern ein besseres Auto kaufen, auch eine größere Wohnung mit eigenem Zimmer für jedes der Kinder wäre toll.

Auch Demetrius Campbell, der Ärmste im Quartett, würde sich gern ein neues Auto kaufen – mit neuem Spielzeug für seine Kinder wäre er aber auch zufrieden. Schulden hat er vor allem wegen offener Telefon- oder Krankenhausrechnungen. „Kaum hast du das Geld zusammen, um überfällige Rechnungen zu bezahlen, kommt eine Mahngebühr drauf, die du nicht mehr bezahlen kannst.“ Eine Kreditkarte hat Campbell nicht, für die Rente legt er nichts zurück, weil sie noch zu weit weg ist.

Das sieht bei Greene schon anders aus. Er spart ein wenig für die Rente und hat eine Kreditkarte, die er auch mal um 300 Dollar überzieht. Immer noch zu knabbern hat der 48-Jährige an seinem Studiendarlehen, von dem noch 7.000 Dollar offen sind. Das ist ungefähr der Betrag, den Yakov Villasmil auf einer seiner 15 Kreditkarten überzogen hat. Villasmil verdient jährlich etwa 250.000 Dollar, seinen Kredit fürs Studium hat er längst finanziert. Er mache sich dennoch an „jedem einzelnen Tag“ Sorgen um Geld – genauso wie Campbell mit seinem Niedriglohn.

Während die beiden mit geringerem Einkommen die Steuern als zu hoch bezeichnen, sind Villasmil und der Millionär Tim Nguyen mit ihren hohen Einkommen zufrieden. Nguyen gibt zudem sechs Prozent seiner Verdienste an Bedürftige weiter, sagt er. Er verfolge jeden einzelnen Penny, den er einnehme oder ausgebe. Auch deswegen verfüge er über nur eine Kreditkarte. Der Unternehmer hat ein Vermögen von mehr als fünf Millionen Dollar angehäuft, 25 Millionen hätte er gern. Davon könnte er sich den einzigen ausstehenden Wunsch erfüllen: seinen Eltern einen Millionenbetrag zu überweisen, damit sie sich zur Ruhe setzen können. Er selbst kann sich nicht vorstellen, jemals in Rente zu gehen. Ganz im Gegensatz zum Geringverdiener Campbell: Der würde sich gern so früh wie möglich zur Ruhe setzen, kann sich aber nicht vorstellen, so bald das nötige Geld dafür zusammenzubekommen.

Übrigens: Gefragt, wie glücklich sich die Männer auf einer Skala von eins bis zehn fühlen, sehen sich alle bei einer acht oder neun – egal mit welchem Einkommen.


Weitere Teilchen finden Sie hier.