Tausende Lehrer, Polizisten, Soldaten und Ministeriumsmitarbeiter hat die türkische Regierung seit dem gescheiterten Putschversuch bereits entlassen oder strafversetzt. Sie hat Schulen und Unternehmen geschlossen, die vermeintlich zum Netzwerk des Predigers Fethullah Gülen gehören, das hinter dem Putschversuch stecken soll. Diese Woche hat die Türkei auch ihre Angriffe auf die Pressefreiheit noch einmal ausgeweitet.
Die Regierung lässt jetzt Dutzende Journalisten und öffentliche Intellektuelle verhaften. Außerdem hat sie 131 Medien verboten. Dazu gehören Radio- und Fernsehsender, Zeitungen und Verlage. Das Blog JamesInTurkey hat nun die wichtigsten, überregionalen dieser Medien vorgestellt. Es sind kleine, detaillierte Nachrufe, die noch einmal die politische Ausrichtung, die Geschichte und die Verbreitung der Sender und Zeitungen beschreiben. Zusammengenommen ergeben sie ein weiteres Protokoll der andauernden Zerstörung von Freiheiten in der Türkei.
Unter den betroffenen Medien ist beispielsweise die Nachrichtenagentur Cihan. Sie war eine der Hauptkonkurrenten der staatlichen Agentur Anadolu. Auch das mediale Flaggschiff der Gülen-Bewegung, die Zeitung Zaman, steht auf der Liste. Am Donnerstagmorgen erschien dem Blog zufolge allerdings noch eine Ausgabe. Titel: „Junta’s media leg arrested: they used Zaman like a terrorist base before administrators were appointed.“
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