Sie scheinen zu leben, so elegant bewegen sie sich. Aus eigenem Antrieb, wie es scheint, staksen sie durch den Sand. Geschaffen hat diese Strand-Skulpturen der Künstler Theo Jansen. Bewegt werden sie in Wahrheit durch den Wind und ein bisschen Bionik und Ingenieurwissenschaft. Seine Schöpfungen zeigt der Niederländer noch knapp zwei Wochen lang auf einer Ausstellung in San Francisco.
„Skelette, die auf dem Wind gehen und deshalb nichts essen müssen“ – so beschreibt Jansen seine Strandwesen, wie er sie seit Mitte der 1980er konstruiert. Als studierter Physiker bringt er sein technisches Wissen in seine Werke ein. Zunächst baute er eine Malerei-Maschine und mehrere Objekte, die er also Ufos bezeichnet, bis er schließlich das erste „Strandbeest“ schuf. So nennt der Niederländer die Skulpturen, die er bis heute weiterentwickelt. Sie bestehen fast vollständig aus gelben Plastikrohren.
Seine ersten Modelle musste Jansen noch selbst über den Strand schieben. Heute steckt hinter der Fortbewegung ein ausgeklügeltes mechanisches System: Die von Jansen entwickelten Beine arbeiten zum Beispiel mit einem Koppelgetriebe. Der Wind setzt die Wesen in Gang, manche haben zusätzlich einen „Wind-Magen“ aus recycelten Plastikflaschen, die prall mit Luft gefüllt werden. Entweicht sie, treibt das die Skulpturen zusätzlich an. Eines Tages, schreibt Jansen auf seiner Homepage, wolle er seine „Tiere“ in Herden am Strand aussetzen, damit sie dort ihr eigenes Leben führen können. Bis es soweit ist, sind die Strandbiester auf seinem YouTube-Channel zu sehen – und hin und wieder auch live in Ausstellungen, wie gerade in San Francisco.