Ein Jetski hüpft über das leuchtend blaue Meer, bunte Schirme reihen sich am Strand auf, die Sonne strahlt hell über der Stadt. Es ist die perfekte Kulisse für den nächsten Sommerurlaub, die in einem kürzlich hochgeladenen YouTube-Video gezeigt wird.
Doch der Sommersonnenschein trügt. Denn zu sehen sind nicht etwa Ibiza, Goldstrand oder Malle, sondern ein Land, in dem seit 2011 Krieg herrscht: Syrien. Mit Bassklängen und kühnen Kamerafahrten versucht das Tourismusministerium Syrian Tourism aktuell für einen Ausflug an den Strand der syrischen Hafenstadt Tartus zu werben. Von dort nach Aleppo sind es mit dem Auto weniger als 300 Kilometer, nach Idlib nicht einmal 200. Die Absurdität des Videos wird nur noch durch den Titel getoppt: Syria – Always Beautiful. Das immer schöne Syrien.
Die Werbekampagne für Sonnenbaden im Bürgerkriegsland läuft bereits seit Oktober 2015. Und während der Krieg immer mehr Todesopfer fordert, werkelt Syrian Tourism fleißig am Image des Landes. Vor drei Wochen haben sie das Video Syria from the Sky hochgeladen. Es zeigt hübsche Gebäude und andere syrische Kulturgüter. Von den Tausenden Toten, den verletzten und hungernden Menschen, den Massengräbern und zerstörten Städten ist auch darin natürlich nichts zu sehen. Das würde die Kulisse unnötig stören.
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