„Hast du vor, etwas in die Luft zu sprengen?“ – diese oder ähnliche Fragen müssen sich Muslime heutzutage anhören. Nicht erst seit Pegida in Dresden erstmals die angebliche Islamisierung des Abendlandes anprangerte, haben Muslime mit Fremdenfeindlichkeit zu kämpfen. Und das nicht nur in Deutschland. Die Dokumentationsreihe The Secret Life of Muslims, die unter anderem von Vox unterstützt wird, erzählt die Geschichte derer, die sich immer wieder mit Anfeindungen aufgrund ihres Glaubens auseinandersetzen müssen. Das Projekt versucht auch die Frage „Was bedeutet es, Moslem zu sein?“ zu beantworten.
Auf diese Frage könnte es 1,7 Milliarden Antworten geben. Denn genau so viele Muslime gibt es auf der Welt. Im ersten Video der Doku-Serie versuchen zumindest einige von ihnen zu antworten. Neben diesem Video zeichnet sich das Projekt aber auch durch starke Videoporträts aus.
Amani Al-Khatahthbeh aus New Jersey erzählt, wie die permanente Ausgrenzung der Gesellschaft sie zu dem gemacht hat, was sie heute ist: eine stolze Muslima, die ihr Kopftuch als Symbol gegen Fremdenfeindlichkeit trägt. „Der 11.September war das Jahr, in dem ich zum ersten Mal rassistisch beleidigt wurde“, berichtet die Betreiberin des Blogs Muslim Girl – eine Entwicklung, die durch den internationalen Terrorismus immer tiefere Narben in die heutige Gesellschaft ritzt.
Eine schlimme Geschichte hat auch Rais Bhuiyan zu erzählen. Der Mann aus Bangladesch kam 2001 in die USA. Kurz nach den Anschlägen vom 11. September schoss ihm ein Mann namens Mark Anthony Stroman ins Gesicht. Im Gegensatz zu Stromans früheren Opfern überlebte Bhuiyan den Anschlag. Stroman wurde kurze Zeit später verhaftet und zum Tode verurteilt. Nach Jahren richtete Bhuiyan sich mit den Worten „Ich habe dich nie gehasst“ an seinen Angreifer, der im Gefängnis auf die Hinrichtung wartete.
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