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Ein präsidialer Alltag

 

Donald Trump ist nun der neue Hausherr im Weißen Haus. © NICHOLAS KAMM/AFP/Getty Images

Seit einer Woche ist Donald Trump nun der neue Hausherr im wohl bekanntesten weißen Haus der Welt. Wer sich schon immer fragte, wie ein präsidialer Alltag aussieht, dem liefert die New York Times nun Antworten. Einem Reporter der Zeitung erzählte der 45. Präsident der Vereinigten Staaten nun von den neuen Vorzügen seiner neuen vier Wände.

Morgens um sechs Uhr setzt Donald Trump seine Füße auf den Boden neben dem herrschaftlichen Bett, in dem schon Abraham Lincoln schlief. Es ist Zeit, aufzustehen und die USA „great again“ zu machen. Da mag der erste Griff auf seinen Nachtisch dem unsicheren, veralteten Android-Smartphone gelten, das er trotz massiver Sicherheitsrisiken noch immer verwendet. Doch nicht nur Twitter muss gecheckt werden. Kurz nach dem Aufstehen flimmert auch schon der Fernseher in einem der 132 Räume im Weißen Haus. Aber natürlich schaut Donald nur Kabelfernsehen. Das war schon im Trump Tower so. Der Mensch ist eben Gewohnheitsmensch – auch ein Präsident.

Doch viel Zeit bleibt Trump nicht, um sein eigenes Abbild in der Flimmerkiste zu bewundern, denn um neun Uhr beginnen die ersten Meetings. Als er nur für das Trump-Empire zuständig war, begannen Meetings später. Die verlorene Fernsehzeit am Morgen wird am Abend wettgemacht. Da kommt es gelegen, dass Donald Trump keine Bücher liest.

Wenige Wochen vor seiner Vereidigung hatte er sich noch besorgt zu seinem Umzug ins Weiße Haus geäußert. Da fehlte noch viel Prunk, um „bing, bing, bing“ zu machen. Diese Sorgen gehören nunmehr der Vergangenheit an, denn der Mann des Überflusses kommt ins Schwärmen. Vor allem die neuen Telefone im Amtssitz haben es ihm angetan: „Das sind die schönsten Telefone, die ich je benutzt habe.“ Ob das nun an dem eleganten Schwung der Ohrmuschel oder der sinnlich geschwungenen Telefonschnur liegt, bleibt offen.

Ob er denn seine Frau Melania und seinen zehnjährigen Sohn Barron, die kurz nach der Inauguration zurück nach New York gereist waren, nicht vermissen würde, fragt der Reporter. „Sie besuchen mich immer am Wochenende“, sagt Trump. Ob dem amerikanischen Volk auf Dauer gefällt, dass sein Präsident home alone spielt, während seine Ehefrau im Trump Tower ohne die Führung ihres Ehemanns verweilt, bleibt abzuwarten. Doch eins ist sicher – Donald Trump ist im Weißen Haus nicht nur alleiniger Herrscher über die Zukunft der USA, sondern auch über Fernbedienung, Fernsehprogramm und sein Telefon.

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