Fische haben trübe Aussichten – unter Wasser schaut es sich schlecht. Welch Offenbarung also, als einige von ihnen vor rund 400 Millionen Jahren lernten, an der Oberfläche zu sehen! Weil ihre Augen mit der Zeit größer wurden und von den Kopfseiten nach oben wanderten, sei ihnen der evolutionäre Sprung aus dem Wasser ans Land gelungen. Davon zumindest sind Evolutionsbiologen aus Chicago überzeugt (PNAS: MacIver at al., 2017).
In einem Comicvideo erzählen sie die Geschichte ihrer Buena-Vista-Theorie. Und die eines gierigen Fisches, den es an Land trieb, um fürstlich Speisen zu können.Um ihre Theorie zu stützen, haben Lars Schmitz und seine Kollegen Fossilien analysiert. Sie vermaßen die Augenhöhlen von versteinerten Fischen, frühen Landwirbeltieren und Übergangsformen. Das Ergebnis: „Beim Übergang vom Wasser an Land hat sich die Größe der Augen fast verdreifacht“, sagt Schmitz, der an den Claremont Colleges in Los Angeles arbeitet.
Mit ihnen habe sich bis zu 70-mal weiter schauen lassen als bisher. Tausendfüßler und andere saftige Happen seien ins Blickfeld geraten – was einen Landgang attraktiv gemacht habe. „Als die Fische ihre Beute sehen konnten, lohnte es sich, Beine zu entwickeln“, sagt Schmitz. Seine Theorie ist eine von vielen. Weitere Belege dafür gibt es nicht.
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