Die Aufgabe klingt denkbar einfach: Finde Nordkorea auf einer Karte von Asien. Alle Ländergrenzen sind eingezeichnet, Ländernamen werden natürlich nicht gezeigt. Würden Sie richtig tippen? Wenn Sie in den USA leben, ist die Wahrscheinlichkeit 2:1 – dafür, dass Sie falsch liegen.
Die New York Times hat den Test gemacht und 1.746 erwachsenen US-Amerikanern die oben beschriebene Karte vorgelegt. 36 Prozent haben Nordkorea gefunden. Die restlichen 64 Prozent tippten auf China, Indien, oder gar Australien, alle asiatischen Länder haben einen Treffer.
Das ist lustig, vielleicht auch traurig. Spannend wird es, wenn man sich anschaut, mit welchen anderen Fragen die New York Times ihr Experiment verbunden – und welche Zusammenhänge sie entdeckt hat.
Je nachdem ob die Befragten wussten, wo Nordkorea liegt, bevorzugten sie eine andere US-Außenpolitik gegenüber dem Land. Die Gruppe der Unwissenden hatte weniger Vertrauen in diplomatische Mittel. Sie unterstützen mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit ein militärisches Eingreifen der USA, im Vergleich mit Testpersonen, die wussten, wo Nordkorea liegt.
Anhänger der Republikaner scheinen im Geografieunterricht besser aufgepasst zu haben: Unter ihnen trafen 37 Prozent das korrekte Land – bei den Demokraten waren es nur 31 Prozent. Unabhängige lagen zu 39 Prozent richtig.
Wie viele seiner Landsleute könnte übrigens auch US-Präsident Donald Trump Nachhilfe in Geografie vertragen. Nach dem von ihm autorisierten Angriff auf eine syrische Luftwaffenbasis Anfang April hatte er in einem Fernsehinterview fälschlicherweise von „Raketen gegen den Irak“ gesprochen.
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