„Yoda war ein legendärer Jedi-Meister und in Bezug auf die Macht stärker als nahezu jeder andere. Klein von Gestalt, aber weise und voller Kraft, hatte er seit 800 Jahren Jedi ausgebildet und dabei eine entscheidende Rolle in den Klonkriegen, bei der Ausbildung Luke Skywalkers und der Erkundung des Pfades zur Unsterblichkeit gespielt.“ So steht es in der offiziellen Biografie des runzligen Über-Jedis geschrieben.
Was sie nicht erwähnt: Yoda hat offenbar auch eine entscheidende Rolle in der Unterzeichnung der Charta der Vereinten Nationen gespielt. Das jedenfalls zeigt ein Schulbuch in Saudi-Arabien. Auf dem historischen Bild aus dem Jahr 1945 sitzt Yoda neben dem saudischen König Faisal, als dieser die Charta unterschreibt.
Eine kosmische Enthüllung? Sind Jedis etwa die wahren Illuminaten? Nicht ganz. Wie die New York Times berichtet, handelt es sich dabei natürlich um einen Fehler. Für diesen hat sich der saudi-arabische Bildungsminister inzwischen auch auf Twitter entschuldigt.
Wie das Bild in dem Schulbuch landete, weiß bislang noch keiner. Schon gar nicht der Schöpfer der Fotomontage. Der 26-jährige Künstler Abdullah al-Shehri alias Shaweesh hatte Yoda ursprünglich in die Aufnahme hineingeschnitten. Das Bild ist Teil einer Serie, die Figuren aus der Popkultur mit historischen Aufnahmen verbindet. Die meisten dieser Bilder seien traurig und düster, sagt Al-Shehri im Gespräch mit der New York Times. Deshalb wollte er ihnen etwas Lustiges entgegensetzen.
Meister Yoda habe in diesem Fall einfach gut gepasst. König Faisal und Yoda seien beide intelligent, weise und beliebt bei den Saudis. Und die grüne Hautfarbe des Jedis passe zudem zur Flagge Saudi-Arabiens. Auch wenn man das auf dem schwarzweißen Foto natürlich nicht sieht.
In Saudi-Arabien hat man damit begonnen, die Bücher mit der alternativen Geschichtsschreibung zurückzurufen. Auch eine Untersuchung wurde angekündigt. Nicht nur die Schüler, sondern auch viele Internetnutzer fanden das Missgeschick (möglicherweise hatte der Verlag das Bild aus dem Internet gezogen und schlicht den grünen Zwerg übersehen) dagegen ziemlich witzig. Und Abdullah al-Shehri hat in den vergangenen Tagen für seine Arbeit viel Lob erfahren, sagt er. Von den Fans von König Faisal ebenso wie von den Anhängern der Jedi-Ritter.