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Die Schuhe, in denen man wohl schneller laufen kann

 

Der Sportartikelhersteller Nike ist davon überzeugt, mit diesem Schuh den schnellsten Marathonschuh entwickelt zu haben. © Patrik Lundin/Getty Images for Nike

Es ist der Traum jedes Läufers. Ein Schuh, der schneller macht. Ein Schuh, der einen Lauf weniger anstrengend macht. Ein Schuh, der einem einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschafft. Ein Schuh, mit dem man zumindest ein bisschen fliegen kann. Diesen Schuh scheint es wirklich zu geben. Das zumindest könnte die New York Times nun herausgefunden haben.

Mit dem Nike Vaporfly 4% sind Läufer drei bis vier Prozent schneller unterwegs als ähnliche Läufer mit anderen Schuhen. Dafür hat die Zeitung eine halbe Million Marathon- und Halbmarathonzeiten der Fitness-App Strava ausgewertet. Egal ob die Läufer langsam oder schnell, männlich oder weiblich waren oder ob sie ihren zweiten oder fünften Marathon gelaufen sind: Die, die mit dem Vaporfly unterwegs waren, waren schneller.

Die Analyse bestätigt damit Nikes Werbeclaim. Der Konzern behauptete, mit den Schuhen spare der Läufer vier Prozent Energie, daher auch der Zusatz „4%“ im Produktnamen. Die Schuhe, die im Handel 250 Euro kosten, haben in der Mittelsohle eine Carbonfaserplatte, die mit jedem Schritt Energie speichern und wieder abgeben soll. Die Platte soll wie eine kleine Schleuder funktionieren, die den Läufer nach vorn katapultiert.

Der Nike-Sneaker im Vergleich mit anderen Sportschuhen © Screenshot/Nike.com


Die New York Times schreibt zwar, dass ihre Recherche kein endgültiger wissenschaftlicher Beweis sei, aber die ehrlichste Antwort, die man auf die Frage, ob der Schuh Läufer schneller macht, geben könne, wäre ein Ja mit Einschränkungen. Die Frage, die deshalb auch die Journalisten mehr oder weniger offen stellen: ob die Schuhe nicht einen ungerechten Vorteil gegenüber anderen Sportlern darstellen. Schuhdoping quasi.