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Heute kommen sogar Sie rein!

 

https://www.youtube.com/watch?v=Oi8FZ93ghu4&time_continue=9&fbclid=IwAR096O6KoQgpcBr1kATeZ881cw5UM4y6mNJ8pJUjflWRz-4g2PmFOc4J-_s&app=desktop

Ein YouTuber hat das Berghain in dem Computerspiel Minecraft nachgebaut und per Video einen Rundgang durch die Hallen des Clubs möglich gemacht. Ganz ohne Türsteher.

Die Clublandschaft Berlins ist ein beliebtes Ziel der jungen Techno-EasyJetter Europas und eine der Hauptattraktionen der Feiernden ist seit Jahren das Berghain. Neben dem Versprechen einer fantastischen Akustik, den besten DJs der Welt und maximaler Freiheit sind es ebenso die Legenden um die „härteste Tür der Stadt“, die den Mythos um den Club in den vergangenen 15 Jahren befeuert haben. Darüber hinaus gibt es selbst bei der Google-Suchanfrage praktisch keine Bildergebnisse, die die Innenräume des legendären Clubs zeigen, da neben der restriktiven Türpolitik auch ein Fotoverbot im gesamten Innenbereich herrscht. Wer sich dort ausleben möchte, soll dies ungestört tun können.

Diese magische Grenze hat ein Minecraft-Gamer nun für die Öffentlichkeit niedergerissen. Das Sandbox-Spiel Minecraft basiert auf einem einfachen Prinzip: Erstelle einen Charakter, sammle Ressourcen, kombiniere diese und baue deine eigene Welt. Diese eigene Welt kann man für sich alleine erschaffen und genießen – oder weiteren Spielern zugänglich machen. Diesem Prinzip folgend hat die Person hinter dem Pseudonym pleasedontbanme das Berghain nachgebaut, das Video eines Rundgangs mit dem Spielcharakter aufgezeichnet und diesen auf YouTube hochgeladen. Anschließend teilte er diesen Beitrag in einem Forum für Technofans auf Reddit.

Binnen weniger Stunden schauten sich Zehntausende Nutzer den virtuellen Rundgang an und waren begeistert, wie detailgetreu pleasedontbanmes Model ist.

Neben der fehlenden Musik und einer tanzenden Masse sind es nur wenige Räume, die einem vollumfänglichen Bild fehlen. Laut eigener Aussage hat er nicht alle Räume gesehen und konnte sie demnach nicht rekonstruieren. Dies hat er dann mit einem Schild markiert:

Der Name des YouTubers, pleasedontbanme (deutsch: Bitte sperrt mich nicht), kommt dabei nicht von ungefähr. Denn die Betreiber des Berghains sind dafür bekannt, Fremdmaterial aus dem Netz zu entfernen und fremdes Merchandise – oder Projekte, die den eigenen Namen tragen – binnen kürzester Zeit sperren zu lassen. Im Fall des Kartenspiels Bergnein gingen sie sogar juristisch dagegen vor. Laut eigener Aussage hatte pleasedontbanme nicht damit gerechnet, dass so viele Menschen sein Video sehen würden und änderte kurzerhand die Videobeschreibung in: „i dont want to get in trouble for this… if anyone wants this taken down, get in touch. i don’t know why you would want this to be taken down but whatever“ (deutsch: Ich möchte dafür keinen Ärger … Wenn irgendjemand wünscht, das ich dieses Video herunternehmen soll, kontaktiere mich. Auch wenn ich nicht weiß, warum man etwas dagegen haben sollte.)

Derzeit plant der Pixel-Berghain-Schöpfer, zusammen mit anderen Minecraft– und Technofans, weitere Berliner Clubs nachzubauen und so etwas wie einen digitalen Endlos-Rave zu ermöglichen. Vielleicht dann sogar mit dem, was das Fundament der Subkultur ist: Musik.


Weitere Netzfundstücke finden Sie im Teilchen-Blog.