Die pakistanische Regierung wollte eigentlich nur eine Pressekonferenz live auf Facebook übertragen. Doch plötzlich lag ein Katzenfilter auf den Gesichtern der Minister.
Auch Regierungen nutzen Social Media. Livestreams von Pressekonferenzen bieten etwa die Möglichkeit, Userinnen unmittelbar am politischen Geschehen teilhaben zu lassen. Doch in Pakistan sorgte eben jene Form der Transparenz am vergangenen Freitag für Aufsehen: Als die Regierung eine Pressekonferenz des Informationsministers Shaukat Yousafzai live auf Facebook übertrug, schaltete sie – unbeabsichtigt, ist zu vermuten – einen Katzenfilter ein. Auf den Gesichtern der Minister, die vor den Mikrofonen saßen, ruhten nun Katzenohren und Schnurrhaare.
Die Verwandlung von Mensch in Katze ist ein Thema, das die Kulturgeschichte seit Jahrhunderten umtreibt. Die Werkatze, auch Ailuranthrop oder simpler: Katzenmensch genannt, bezeichnet eine Kreatur, die menschliche und animalische, teils auch raubtierhafte Züge trägt. Sie tritt in den Mythologien und Sagen beinahe aller Kulturkreise auf.
Katzenmenschen haben oftmals besondere Fähigkeiten: Die Sphinx tötet jede Person, die ihr Rätsel nicht lösen kann. Catwoman ist eine Meisterdiebin. Und in den berühmten Cat-People-Filmen verwandelt sich die Protagonistin in eine Raubkatze, sobald sie sexuelle Lust empfindet.
In Pakistan ist die Verwandlung von Mensch in Katze nun eher aus Versehen passiert. Die Partei Pakistan Tehreek-e-Insaf, der Shaukat Yousafzai angehört, ließ später verkünden, es habe sich bei den Filtern um ein “menschliches Versehen” gehandelt. Vielleicht wollte die Partei ja aber auch einfach nur die übermenschlichen Fähigkeiten des Informationsministers andeuten?