Vogelgezwitscher, das Rauschen der Blätter im Wind oder der Ruf eines Wals: Klangökologen fangen überall auf der Welt die Geräusche der Natur ein, um sich ein Bild verschiedener Lebensräume zu machen. Die FAZ hat in einer großen Multimediareportage diese Klänge zusammengetragen. Forscher und Künstler erklären, wieso es so wichtig ist, die verschiedenen Töne einzufangen, bevor sie für immer verschwinden. Denn ja: In Vogelzwitschern steckt mehr als das Potenzial zur Entspannungs-CD.
In der Naturklangforschung kommen Kunst und Wissenschaft zusammen. Wie das funktioniert, zeigt in der FAZ-Reportage zum Beispiel der Musiker Bernie Krause. Seit 1968 kombiniert er die selbst aufgenommenen Geräusche der Natur mit instrumentaler Musik:
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Nach demselben Prinzip arbeitet Komponist David Monacchi: „Wir nehmen diese Klangteppiche in der bestmöglichen Qualität auf, bevor es zu spät ist“, sagt er der FAZ. Zu spät ist es, wenn mit dem Artensterben auch die Klänge der Natur verloren gehen. Mit dem Projekt Fragments of Extinction will Monacchi darauf aufmerksam machen. „Wir können das gesamte Ökosystem mit einer nie zuvor versuchten räumlichen Genauigkeit rekonstruieren“, sagt er. „Es ist, als wäre man dort.“
Und tatsächlich: Schließen Sie mal die Augen, während Sie den Klängen über Kopfhörer lauschen! Es ist, als stünden Sie mitten in einem Regenwald. Ich habe mich sogar aus Reflex einmal umgedreht, weil ich dachte, hinter mir brüllt irgendein Tier. (Unbedingt ausprobieren)
Wissenschaftler haben die Klangforschung gerade erst für sich entdeckt. Sie hoffen, Umweltschäden und sogar langfristige Veränderungen wie die Folgen des Klimawandels mithilfe der Geräusche besser messen zu können als mit traditionellen Methoden. Auf dieser Aufnahme aus dem tropischen Regenwald in Borneo können Forscher beispielsweise 17 verschiedene Tierarten unterscheiden.
Die Reportage zeigt Naturklänge aus aller Welt:
Angefangen im Regenwald führt die Reportage bis in die Geräuschkulisse von Korallenriffen. Gelegentlich nehmen die Forscher sogar Geräusche auf, die sie keinem bekannten Tier zuordnen können. Das passiert vor allem unter Wasser – ein Zeichen dafür, dass es noch unentdeckte Arten gibt und Wissenschaftler von den Klängen der Natur tatsächlich lernen können.
Wer jetzt neugierig geworden ist, kann sich hier durch die gesamte Multimediareportage klicken.
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