Haben Sie Dokumente aus der Welt des Fußballs, die ein paar Leute interessieren könnten? Heißen Sie Theo Zwanziger, Sepp Blatter oder haben einfach nur diesen Aktenordner in der Papiertonne gefunden, der Ihnen seltsam vorkam? Ihnen kann geholfen werden. „Football Leaks“ heißt die Seite, die in einigen Ländern schon für reichlich Aufregung gesorgt hat.
Dort werden geheime Fußballverträge und -unterlagen veröffentlicht. Wie die New York Times berichtet, hat sie Kontakt zu einem Mann aufgenommen, der vorgibt, hinter der Seite zu stecken, die in Russland gehostet wird. Er nennt sich John und wollte vor allem Licht in die Besitzverhältnisse von Spielern portugiesischer Clubs bringen. Ein Julian Assange des Fußball also, bloß ohne das Guruhafte. Ein Edward Snowden in Fußballschuhen.
Im Fall des niederländischen Vereins Twente Enschede hatten die Veröffentlichungen schon Folgen. Dokumente, die unter anderem belegen, dass ein Investor Anteile an den Besitzrechten von fünf Twente-Fußballern hat, sorgten nun für den Rücktritt des Vereinsvorsitzenden. Der niederländische Fußballverband untersuchte den Fall. Twente wurde für drei Jahre von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen und muss 45.000 Euro Strafe zahlen.
„Diese Art der Geheimhaltung, was Verträge und geheime Absprachen angeht, bringt diesen Sport um“, wird John zitiert. Wie die Gruppe an ihre Informationen kommt, wollte John nicht verraten, sprach aber von mindestens 300 Gigabyte an Daten. Genug aufzuarbeiten gibt es ja, das hat 2015 gezeigt.
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