Junge Menschen mit intaktem Immunsystem müssen bei einer Infektion mit dem Coronavirus nicht viel befürchten: Die Krankheit verläuft meist glimpflich, mit milden Symptomen, die einer Erkältung ähneln. Doch jeder Einzelne kann das Virus weiter übertragen. Auch auf diejenigen, für die eine Infektion eine tödliche Bedrohung darstellt: die Risikogruppen. Dass dazu nicht nur ältere Menschen zählen, zeigt der Aktivist Raul Krauthausen.
Auf Instagram stellt er einige Menschen vor, die bei einer Corona-Infektion besonders gefährdet wären. Und räumt zeitgleich mit Vorurteilen und stereotypen Bildern wie diesem auf: „Du hast gedacht, wir wären kettenrauchende Todkranke oder zumindest alt? Weit gefehlt.“
So stellt er zum Beispiel Katharina Eichner vor. Sie hat Spina bifida, eine Fehlbildung der Wirbelsäule. Dadurch beträgt ihr Lungenvolumen nur etwa einen halben Liter. Zum Vergleich: Die Lunge eines gesunden Erwachsenen erreicht mindestens das Vierfache. Eine Infektion hätte für die junge Frau heftige Folgen.
Auch für Laura Gehlhaar, die an einer Muskelerkrankung leidet, könnte das Virus zu einer tödlichen Gefahr werden. Auf ihrem Profil schreibt sie: „Wenn ich angesteckt werde, könnte ich sterben. Ich muss das einmal so drastisch sagen, weil es diese Wahrscheinlichkeit gibt.“
„Worauf wir keinen Bock haben, ist sterben“, schreibt Krauthausen in seinem Beitrag. Um mehr Aufmerksamkeit für das Thema zu generieren, hat er den Hashtag #Risikogruppe ins Leben gerufen. Andere sollen ihn teilen und damit den betroffenen Menschen ein Gesicht geben.
Wer sich an Empfehlungen und Vorsichtsmaßnahmen halte, rette Menschenleben, schreibt Krauthausen – und dann gilt: „Gestorben wird später. Viel später.“