Fahrradfahren verlernt man nicht? Doch, wenn man muss. Oder es zumindest im Dienst der Wissenschaft als seine Aufgabe ansieht, wie Ingenieur Destin Sandlin. Mit seinen YouTube-Videos macht er den Zuschauer „jeden Tag klüger“ und lernt ganz nebenbei selbst eine Menge dazu. Etwa, dass der simple Umbau eines Rads große Konsequenzen haben kann. Und das etwa zu wissen nicht automatisch bedeutet, etwas zu verstehen.
Aber zurück zum Experiment. Bei einem klassischen Fahrrad entspricht die Lenkrichtung der des Reifens. Sprich: Lenker nach links, Rad nach links. Lenker nach rechts, Rad nach rechts. Sandlins Tüftlerfreunden aber war das zu öde. Sie bauten ein „Backwards-Bike“. Dreht der Fahrer hier den Lenker nach links, bewegt sich das Rad nach rechts und umgekehrt.
Kein Ding, mag so mancher nun denken. Rasch umgedacht und gut ist’s. Aber das ist ein Trugschluss, wie Sandlin im Selbstversuch zeigt. Er wusste, was anders ist. Fahren konnte er das Rad dennoch nicht. Acht Monate sollte er brauchen, bis er das neue Gerät von einer Sekunde auf die andere beherrschte – nur um dann auf dem herkömmlichen Rad grandios zu scheitern. „Bis es plötzlich Klick machte und funktionierte“, sagt Sandlin.
Sein sechsjähriger Sohn, der seit drei Jahren Radfahren kann, brauchte gerade mal zwei Wochen, um mit dem Backwards-Bike die Nachbarschaft unsicher zu machen. Wie das sein kann? Und wieso fällt Kindern die Umstellung leichter? Verantwortlich ist die Struktur des Gehirns und wie unser Denkorgan erlernte Bewegungsabläufe abspeichert, wie der Ingenieur im Video zum The Backwards Brain Bicycle erklärt.
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