Georgiy Samsonow sah nichts als Zerstörung. Als der sowjetische Korrespondent 1945 zum Ende des Zweiten Weltkriegs nach Berlin kam, lag Deutschlands Hauptstadt in Schutt und Asche. 70 Jahre später ist so mancher Straßenzug trotz neuer Bauten noch immer wiederzuerkennen. Die Berliner Morgenpost hat den Vorher-Nachher-Vergleich nun als interaktive Grafik ins Netz gestellt – Vergangenheit trifft Zukunft.
Mit Schiebereglern lassen sich zehn markante Orte der Stadt nebeneinanderhalten. Während die Auguststraße in Mitte an der gezeigten Stelle einer Generalüberholung unterzogen worden ist, erinnern die Fassaden mit ihren kleinen Balkonen in der Samariter-/Rigaer Straße in Friedrichshain heute noch stark an 1945. Ein weiterer Bau mit unbestreitbarem Wiedererkennungswert: das Reichstagsgebäude. Doch wo einst Soldaten neben Panzern marschierten, schlendern heute Touristen.
Der Krieg in Europa endete am 8. Mai. Das Datum steht für den Moment eines globalen Epochenbruchs, obwohl der Zweite Weltkrieg mit diesem Tag längst nicht zu Ende war – im Pazifik etwa kämpften Soldaten weiter, erst im August fielen die Atombomben auf Japan. Auch ZEIT ONLINE blickt zurück auf ein Jahr, in dem viele von einer neuen Welt träumten.