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Dr. Dre ist wichtiger als Michael Jackson

 

NWA
Eazy E und der Rest seiner Crew NWA bringen die dritte Revolution ins Rollen. Bildquelle: giphy.com

„Ich schmeiß mit einem Meilenstein deine Scheibe ein“, rappt Prinz Pi auf seinem Track Super Sayajin. Offensichtlich eine Metapher, die aber wörtlicher zu nehmen ist, als zuerst gedacht. Denn Rap ist tatsächlich der wichtigste Meilenstein der Popmusik seit 1960.

Zumindest ist das das Ergebnis einer Untersuchung an der Cornell University. Die Forscher wollten vor allem herausfinden, ob sich Popmusik im Laufe seiner Geschichte graduell oder punktuell weiterentwickelt hat. Sie haben mithilfe zweier Methoden rund 17.000 Songs, die zwischen 1960 und 2010 die amerikanischen Charts dominiert haben, digital analysiert. Zum einen griffen sie auf Text-Mining-Tools zurück, die sprachliche Muster erkennen und abgleichen. Zum anderen nutzten sie das sogenannte Music Information Retrieval, bei dem Software anhand der Struktur von Audiodateien musikalische Merkmale wie Tempo, Harmonie und Akkordwechsel herausstellt.

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Die Heatmap verdeutlicht den Grad musikalischen Wandels. Je wärmer die Farbe, desto rasanter der Umbruch.

Die Untersuchung ergab, dass beide Thesen zutreffen. Die Evolution der Popmusik ist zwar ein laufender Prozess. Es gibt aber durchaus Knotenpunkte, an denen ein rapider Wandel stattfindet. Vor allem drei musikalische Umbrüche hatten jeweils großen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Popgeschichte: Populäre Rockmusik 1964, Disco und New Wave um 1983 und insbesondere die goldene Ära des Hip-Hop um 1991. NWA, der Wu Tang Clan und andere Vertreter dieser Generation haben dem Mainstream den Stempel ihrer Subkultur aufgedrückt und den Newcomern von heute den Weg geebnet.

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