Screenshot „A Year of Earthquakes“
Unter unseren Füßen rumort es heftig. Denn der Grund, auf dem wir stehen, ist ein fragiles Gebilde. Die äußere Erdhülle besteht aus zahlreichen Platten, die stets bereit sind zur Kollision. Treffen Sie aufeinander, erschüttert das den Planeten. Manchmal sind die Erdbeben harsch, manchmal kaum spürbar. Allein zwischen dem 7. April und 7. Mai diesen Jahres rumpelte es mindestens 387 Mal – das zumindest ist die Aussage der interaktiven Karte „A year of Earthquakes“ von Fathom. Die Karte zeigt ziemlich genau, wo die Erde im vergangenen Jahr gebebt hat. Dargestellt sind das Epizentrum und der betroffene Umkreis. Ausgewählt werden kann, ab welcher Stärke die Erschütterungen angezeigt werden (Magnitude 4.5 bis 9.0). Per Klick ist dann zu sehen, wie dicht die Regionen bevölkert sind und welches Risiko für die Menschen besteht. Eine Grafik gruppiert anschließend, wie häufig es zu schwachen bis starken Beben gekommen ist.
Rasch wird deutlich: Drastische Beben sind selten. Und so dominiert beispielsweise jenes Erbeben den April, welches am 25. des Monats Nepal erschütterte. Flankiert wird der gelbe Kreis von jenen Kreisen der zahlreichen Nachbeben in der Region – ein erwartbares Bild. Das Tal von Kathmandu gilt unter Erdbebenexperten als einer der gefährlichsten Orte der Welt. Unter Nepal sind es die eurasische und die indische Platte, die sich mit rund vier Zentimetern pro Jahr aufeinander zu bewegen. Der Druck wiederum schiebt den Mount Everest in die Höhe und baut dabei im Untergrund unvorstellbare Spannungen auf. Dass die Erde dort stark beben würde, stand fest. An welchem Tag, zu welcher Stunde allerdings, ließ sich nicht vorhersagen. Das können Experten bis heute nicht leisten.
Trotz der Unsicherheit siedeln Millionen Menschen in Erdbebengebieten. Wie DIE ZEIT schreibt, leben aktuell drei Viertel der Weltbevölkerung in Gebieten, die im Laufe der vergangenen 20 Jahre von Naturkatastrophen heimgesucht worden sind.