Die erste Explosion veränderte alles. Der Test in den Vereinigten Staaten trug den Codenamen Trinity und markierte den Beginn des nuklearen Zeitalters: Die nukleare Implosionsbombe auf Plutoniumbasis, die am 16. Juli 1945 in Alamogordo (New Mexico) zur Explosion gebracht wurde, war ähnlich gebaut wie jene, die nicht einmal einen Monat später auf das japanische Nagasaki abgeworfen werden sollte. Die Uranbombe, die auf Hiroshima niederging, wurde nicht vorher erprobt.
Während Nagasaki und Hiroshima die einzigen Einsätze von Nuklearwaffen blieben, testeten nicht nur die USA weiter – eine Grafik, die Bill Rankin für die Washington Post aufbereitet hat, zeigt das eindrucksvoll. Fast 2.500 Nuklearsprengkörper wurden seit 1945 gezündet. Rankins Karte zeigt alle, ob sie nun unterirdisch, in der Atmosphäre oder unter Wasser erfolgten.
Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs begann ein technisches Duell der beiden Supermächte USA und Sowjetunion, deren erster Test im August 1949 (in Semipalatinsk, heute Kasachstan) endgültig ein Wettrüsten einleitete. Ab den fünfziger Jahren bis zum Ende des Kalten Kriegs waren die Test besonders intensiv. 1963 unterzeichneten alle Nuklearstaaten und einige weitere einen partiellen Nukleartest-Verbotsvertrag, fortan sollten die Sprengkörper nur noch unterirdisch gezündet werden. 1990 schlug die Sowjetunion ein Moratorium für Nukleartests vor, dem sich Großbritannien und die USA anschlossen. 1996 kam ein umfassender Nukleartest-Verbotsvertrag zustande, den die Atomstaaten und viele weitere unterzeichneten – er wurde in der Zeit danach von Pakistan, Indien und vor allem Nordkorea gebrochen.
Die Strahlenbelastung durch die oberirdischen Tests – deren Folgen vor allem in der Anfangszeit unterschätzt wurden – ist noch heute messbar, Studien rechnen ihnen mehr als 11.000 Todesfälle insbesondere durch Krebserkrankungen zu.
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